forlaufend
245
Caix, Napoleons, ital. Philolog, geb. zu Bozzolo bei Mantua, [* 3] studierte zu Cremona lind Pisa, [* 4] ward 1869 Professor der roman. Spra- chen und der vergleichenden Sprachwissenschaft am Institut der höhern Studien in Florenz [* 5] und starb zu Vozzolo. Von seinen zahlreichen sprachwissenschaftlichen und litterargeschichtlichen Schriften sind zu erwähnen: «853310 Luiia. Ltorik »8tuäii äi etiinolo^ig. itaiiana. 6 roriiHn^a" (Flor. 1878),
«1^6 ori^ini äslia. lingua, p06tic^ itaii^nN: piincipii äi ^rHinmaticH 8toric3. ita.IianH» (ebd. 1880). -
Vgl. P. Villari, N. 0. (in der «^uova ^nwloZiH» vom
^Calais, [* 6] Stadt in Frankreich. Der Hafen ist in neuesterZeit bedeutend erweitert worden. Die Ein- fahrt ist durch den Bau einer neuen Ostmole (außer- halb der 1893 durch Sturm zerstörten und später be- seitigten alten Ostmole) auf 130 m Breite [* 7] gebracht; die Wassertiefen in der Einfahrt und in dem offenen Vorhafen sind durch Baggerungen und durch die gün- stige Wirkung der beiden großen, seitlich vom Vor- hafen angelegten Spülbecken auf 11 in bei Hochwasser und 4 m bei Niedrigwasser zur mittlern Springflut vergrößert worden.
Das wichtigste Hafenbecken ist das durch zwei Doppelschleusen geschlossene LÄ38in Oai-not (Carnotdock), mit
Tiefen von 8,7
m und mit 1960 m Quailänge. An den westl.
Teil des Vorhafens schließt sich das kleine ^^33111 ü, ilot
äe 1'0ii68t an.
Alle Hafenanlagen haben Verbindung mit dem ausgedehnten standr. Vinnenkanalnetz. Im
Hafen von Canada
liefen 1894 insgesamt 2002 Schiffe
[* 8] mit 529631
Registertons ein, darunter 11 'dcuMe mit 6779
Registertons. Die Hochsee- fifcherei, die von Canada
aus nach
Island
[* 9] und der Nord- see betrieben wird, ergab 1894:1391549 kx Fische,
[* 10] die für 929808
Frs. verkauft wurden.
Der Verkehr mit England wird durch kleine Schnelldampfer von 23 Seemeilen Fahrgefchwindigkeit vermittelt. Der Endpunkt des
geplanten unterseeischen Vahntunnels liegt 5 Km westwärts von Canada.
Sieben
Batterien schützen die Seeseite von Canada;
von
Osten
gerechnet die
Batterie des Dunes de l'Est, die
Batterie du Musoir
Est, die
Batterie du Nisban,
Batterie de l'Estran,
Batterie du
Se^maphore,
Bat- terie Lapin und die Redoute
[* 11] des Salmes. Nach dem Land zu sind außerhalb der alten
Enceinte fünf
Forts teils
fertig, teils im
Bau.
Calciumcarbid, (^2, zuerst von Wöhler 1836 durch Schmelzen einer
Legierung von
Calcium und
Zink mit
Kohle,
neuerdings von Moissan durch Erhitzen von gepulvertem Lltzkalk mit Kohlestaub (Zuckerkohle) im elektrischeu Öfen
[* 12] auf eine
Tempe- ratur von 3500° mittels eines
Stroms von 350 Ampöre und 70
Volt erhaltene Verbindung, die jetzt fabrikmäßig, z. B.
in
Spray (Nordcarolina) von der Wilson-Alummimn-Compagnie, in Ncubausen von der
Aluminium -
Industrie -
Aktiengesellschaft, sowie von deutschen Gesellschaften (z. B. in
Bitterfeld)
[* 13] dar- gestellt wird. Es ist ein harter, grauschwarzer,
kry- stallinischer, in allen bekannten Lösungsmitteln un- löslicher Körper vom spec. Gewicht 2,22. Seine
Be- deutung beruht
darauf, daß es, mit Wasser über- gössen,
Acetylen (s. d.) entwickelt, wobei es in
Ätzkalk übergeht.
Die Neuhausener Fabrik liefert das Canada
zu 0,4 bis 0,5 M. pro 1 kF, während in
Amerika
[* 14] (bei Ausnutzung der Wasserkräfte des
Niagarafalls) das
Kilo nur 7
Pf. kosten
soll. -
Vgl. Ahrens, Die Mctallcarbide (Stuttg. 1896).
*Caldas da Nainha hat (1890) 4658 E. California, der 341.
Planetoid.
*Calvo,
Carlos, starb in
Paris.
[* 15] ^
Cambrai ist nicht mehr Festung,
[* 16] die Befestigun- gen werden abgetragen. Zu erwähnen ist noch das
Denkmal der Gefallenen von
1870/71 von Hiolle auf der kleinen Place
Thiers, das
Standbild des
Chronisten Monstrelet ebenso wie das
von
Baptiste auf dem schönen
Square de l'Esplanade und die bizarren
Statuen von Martin und Martine am
Glockenturm des Rathauses.
Canada
ist das Centrum einer sehr bedeutenden Cichoriensabrikation und hat 2 km nordöstlich in Escaudœuvres die
größte Zucker- fabrik
Frankreichs. -
Vgl. W. Neinecke, Geschichte der Stadt Canada
(Marb. 1896).
* Cambridge (England). Im 1.1892 kam zu den ^i'ip08-Prüfungen der NLokanical 8ci6nc68 Iripog in zwei Teilen, einem mehr elementaren und einem fortgeschrittenern. Die Zahl der Professoren war 42, der lielläorg 6, der I^cwi-61-8 35, der Mitglieder des 86iiltt6 6851, die der Nati-icullUionZ (1895) 917. Das Einkommen der Universität betrug 1894: 39639, das des Irinit^ O0II6F6 78137, 8t. ^olin'g 0o1i6F6 38 759, kwF'8 0o1i6F6 31061 Pfd. St. ^Cambridge,GeorgeWilliamFrederickCharles, Herzog von, legte sein Amt als Ober- befehlshaber der Armee nieder, für das gerade vom liberalen Ministerium eine Neuordnung vorgesehen war, als das Ministerium zurücktrat.
Sein Nach- solger wurde Lord Wolseley. ^ Camerou, Verney Lovctt, starb zu Leighton-Vuzzard
durch
Sturz vom
Pferde.
[* 17] Camphar, s. Gebeimmittel. *
Camphausen,
Otto, starb in
Berlin.
[* 18]
*Campo Maior hat (1890) 5846 E.
«'Canada (hierzu Karte: Östliches
Canada und
Neufundland). Die wissenschaftliche Erfor- fchung und wirtschaftliche Erschließung
der bishernoch wenig bekannten Küstenländer der Hudsonbai und des Nordwestens wird von der
Geologischen
Landcsunter- suchung mit Eifer fortgesetzt; 1893-94 durchforfchte Low die Halbinsel Labrador und fand sie nicht so trostlos,
wie sie verschrieen ist; Vaumwuchs war im Innern reichlich vorhanden und die
Gewässer waren sehr reich an Fischen. Im
Sommer 1895 unternahm
Bell von Ottawa aus eine Expedition in die Gegend südöstlich von der Iamesbai und entdeckte dabei einen großen
Strom, den
Bells-River, der die meisten Zu- flüsse der Hudsonbai an
Größe und Wasserfülle bedeu- tend überragt; das durchreiste
Land war meist flach, felsfrei, mit dichtem Nrwald bedeckt und zum Anbau und zur Vesiedclung wohl geeignet.
Den westlichen, noch ganz unbekannten
Teil der Provinz Quebec er- forschte O'Sullivan von 1894 bis 1895; für seine Erschließung
schlägt
Sullivan den
Bau einer
Eisen- bahn von Quebec in das Gebiet hinein vor. Die disher noch nicht organisierten und uubencmuten
Teile im nordwestlichen Canada
sind 1895 in Provinzial- distriktc zerlegt worden; das Gebiet
zwischen Hudson- bai, Atlantischem Ocean und Provinz Quebec hat den
Namen
Un g av a erhalten; das die
Inseln der
Arktischen See
umfassende Gebiet ist
Franklin
be- ^ nannt; das dem Mackcnzie anliegende Land soll Macken zie und das am Pacififchen Ocean
nörd- ! lich von Vritisch-Eolumbia liegende Jukon Heisien. ! Mackenzie wird 538000, Mkon 225000 engl.
Quadratmeilen umfassen; an Athabaska sind 143 500, an Kcewatin 470000 Quadratmeilen gefügt worden.
Artikel, die man unter
C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
¶
forlaufend
246
Bevölkerung. [* 20] Ein Ende 1894 in den Nord- westterritorien E.s aufgenommener Census ergab an weiften Bewohnern: Alberta 28 783, East-Assini- boia 23696, Wcst-Assiniboia 11096, Saskatchawan 9931, zusammen genommen 73 506, d. i. 40 Proz. mehr ais 1891, wo 52 236 gezählt wurden. Mit der Indianerbevölkerung hatten die Nordwestterritoricn Ende 1894: 86851 E. gegen 06799 im 1.1891, also einen Zuwachs von 20052 oder 30 Proz. Die In- dianerbevölkerung C.s betrug 1895: 102 275 gegen 100 227 im I. 1894 und 99 717 im I. 1893, zeigt also eine stete Zunahme entgegen bisheriger Ansicht.
Auf die Ostprovinzen (Neuschottland, Neubrauu- schweig, Prinz-Edward-Insel, Quebec und Ontario) entfallen
1895: 33991, auf Manitoba 27 930, auf Vritisch - Columbia
[* 21] 25696 und anf die Nordost- provinzcn 14658. Als Heiden wnrden 1895 nur
noch 16 977 klassifiziert, als Protestanten 28192 und als Katholiken 41413, währeud von 15693 die Konfession unbekannt blieb.
Industrie. Hand
[* 22] in Hand mit der fortschreiten- den Erschließung der bisher kaum beachteten Nord- westterritorien
geht der wirtschaftliche Aufschwung, den Canada
seit zwei Jahrzehnten genommen hat.
Die Zahl der Fabriken hat sich vermehrt in der Zeit von 1881 bis 1891 von 49 923 auf 75 768 ^ 51,8 Proz., das darin angelegte Kapital von 165302 623 Doll. auf 353 836 817 Toll. ^ 114 Proz., die dabei au- gestellten Beamten von 254935 anf 367 865 ^44,43 Proz., die gezahlten Löhne von 59 429 002 Doll. auf 99 762 441 Doll. ^ 67,86 Proz., die Kosten der Rohmaterialien von 179 918 593 Doll. auf 255983 219 Doll.-^ 42,3 Proz. und der Wert der Erzeugnisse von 309 676 068 Doll. auf 475445 705 Doll. ^ 53,5 Proz. Die Mineralproduttion des Landes hatte 1894 einen Wert von 20,9 Mill. Doll. und war in diefem Jahre größer als je vorher; an Gold [* 23] wurden 52 992 Unzen im Werte von 954451. Doll. gewonnen, Nickel 4907 Ctr. oder 2 061120 Doll., Knpfer 8482 Ctr. oder 806000 Doll., Silber 649 586 Unzen oder 409000 Doll., Platin 1000 Doll., Eisenerze 112000 t, Kohlen 3,9 Mill. t, Petro- leum 829104 Barrels, Asbest 7630 t und Phosphat 7290 t, der Gesamtwert der gewonnenen Baumate- rialien wird auf 5 Mill. Doll. veranscklagt.
Handel. Die Einfuhr hatte 1893/94 den Wert von 123479 940 Doll. (gegen 129 074268 für
das Vorjahr); die Ausfuhr 117524949 Doll. (1892/93: 118 564 352). Der Rückgang rührt daher, daß sich die Folgen
der Überproduktion im Welthandel znm erstenmal in Canada
bemerkbar machten, sowie auch, daß
die schlechten Geschäftsverhältnisse der Vereinigten
[* 24] Staaten auf Canada
ihre Wirkung ausübten. Beträcht- lich zugenommen hat
nur der Handel mit Deutsch- land, besonders die Einfuhr cuw diesem Lande.
Die Haupthandelsartikel für 1893/94 waren: Waren ^ Einfuhr ! in ,1000Doll Eisenwaren . . . 10842 Kohle 9896 Wollwaren 9494 Zncker 9216 Vanmwollwaren . 4002 Häute 3124 Thee 3040 Chemikalien . . . 2954 Früchte 2698 Baumwolle . . . 2611 Seidenwaren. . . 2481 Tabak 2034 Waren Ausfuhr iu 1000Doll Holz 26098 Butter und Käse . 15584 Getreide 12458 Fische . . 10016 Vieh . . . 8348 Fleisch . . 3939 Kohle . . 3322 Häute . . 2817 Heu . . . Lcderwaren 2601 1705 Holzwaren 1348 Früchte . . 1058 Artikel, die man unter C vcrm An Handelsschiffen besaß C^ Ende 1894 (mit denen des Inlandverkehrs) 7245 ^ckiffe mit 869 624 t, darnnter 1640 Dampfer mit 240 906 t. Im Hochsee- verkebr liefen in canao.
Häfen ein und aus 28 304 Schiffe (13 780 heimische und 3381 britische) mit 11280 536 t (2 334 081 t von heimischen und 4146 645 t von brit. Schiffen). Die 38 inkorporierten Banken hatten 1894 ein eingezahltes Kapital von insgesamt 62 063371 Toll. In den 699 Post- und 36 Regienmgssparkassen wurden 1894: 12 580136 Doll. niedergelegt und 11393 782 Doll. entnommen. Finanzen. Die ordentlichen Einnahmen für 1893/94 betrugen 36 374 694 Toll., die Ausgaben 37 585 025 Doll. Hauptposten der Einnahme waren Zölle (19198114 Doll.), Accisc (8 381089 Doll.), Eisenbahnen, Kanäle u. s. w. (3 702 746 Doll.), Post (2 809 341 Toll.), Zinsen (1217 809 Toll.) u. s. w.; die der Ausgabe: Verzinsung der Staats- schuld (12524 933 Doll.), Erhebungskosten 19132 616 Toll.), Provinzialsubsidien (4206655 Toll.), öffent- liche Arbeiten (2167 952 Toll.), Miliz und Landes- verteidigung (1895 780 Doll.) u. s. w. Die Staats- schuld betrug 308348024 Doll., oder nach Abzug der Außenstände noch 246183029 Doll. 1894 kam noch dazu eine 3prozentige Anleihe zu London [* 25] mit 50 Mill. M. Verkehrswesen.
Die Gesamtlänge der Kanäle und schiffbaren Flüsse
[* 26] und Seen betrug 1893: 4345 km. Die 25144 km im Betrieb befind- lichen
Eisenbahnen beförderten 1894: 14462498 Passagiere und 20721116 t Fracht; ihre Ein- nahme betrug 49 552 528 Doll.,
die Ausgabe 35 218 333 Doll., der Reingewinn 14334095Doll. bei einem eingezahlten Kapital von 887 975020 Doll., mithin 1,6i
Proz. Die 8664 Postämter be- förderten 1894: 107145000 Briefe und 23 695000 Postkarten; die Telegraphenlinien
hatten eine Länge von 51242 km (Drahtlänge 111221 km) und 2692 Anstalten. Am wurde zwischen dem Huron- und dem
Obern See ein neuer Kanal
[* 27] eröffnet, der nnr brit. Gebiet berührt, wodurch Canada
eine von den Vereinigten Staaten völlig unabhängige
Zufahrt zum Obern See erhält. 1896 wurde ein ^chnellpostdienst zwischen E. und Großbritannien
[* 28] eingerichtet.
Geschichte. Der für Canada
sehr wicktige Streit mit den Vereinigten Staaten über den Robbenschlag im Beringmeer wurde im Aug. 1893 durch
ein Schieds- gericht zu Gunsten Großbritanniens entschieden ls. Beringmeer).
Von Canada
ging im Sommer 1894 im Sinne einer engern
Vereinigung aller Teile des brit. Weltreichs die Anregung ans, zwischen Groß- britannien und seinen Kolonien
besondere Zollab- machungen zu treffen. 1895 scheiterte der Versuch, Neufundland in dic canad. Föderation aufzunehmen, weil
mmr sich über die Übernahme der finanziellen Verpflichtungen Neufundlands nicht einigen ionnre. Bei den Neuwahlen zum Parlament
erlitt die kon- servative Regierungspartei eine ent- scheidende Niederlage, da sie nur 84 ihrer
Anhänger gegen 122 Liberale durchbrachte, so daß sie oie 20 Jahre hindurch geübte Herrschaft an die Libera- len abtreten
mußte, deren Führer Wilfried Laurier 13. Juli als Premierminister und Vräfident des Ge- heimen Rats die Führung der Geschäfte
übernahm. -
Vgl. Parkin, '1'Ii6 ^r^it Dominion (Lond. 1895); ^Äiialliaii ^IinHNkck t'or 1896 (Toronto 1895);
von Kingsford, llistoi-v of d'., erschienen bis 1896 Bd. 1-8. ißt, sind unter K aufzusuchen. ¶