früheres Flüssigkeitsmaß in
Portugal
[* 3] und
Brasilien.
[* 4] In Lissabon
[* 5] war die Canada = 1,395 l,
in
Porto = 2,113 l (100 Canada von Lissabon = 66 Canada von Porto), an beiden Orten 1/12 des
Almude. In Rio
[* 6] de Janeiro war die Canada etwa
= 2 7/9 l oder 2 Canada von Lissabon;
in
Bahia
[* 7] = 5 1/6 Canada von Lissabon = 7,2 l;
man rechnete sie daselbst
aber im Verkehr rund = 2 alten engl.
Wein-Gallons = 7,57 l;
Bevölkerung.
[* 11] Die Einwohnerzahl wurde 1800 auf 240000 E. geschätzt, 1851 wurden 1842000, 1861: 3090561, 1881: 4324810
und 1891: 4832679 E. gezählt. Davon waren über vier Fünftel im
Lande geboren: die Zahl der Einwanderer betrug
1886: 122581, 1888: 174474, 1890: 178921, darunter auch viele
Chinesen.
Die Städtebevölkerung, die sich ungleich stärker vermehrte als
die Bevölkerung im ganzen, wuchs um 38,1 Proz.; es wohnten
1891: 1394259 E. in
Städten, von denen 47 über 5000, 45 zwischen 3000 und 5000 und 91 zwischen 1500 und 3000 E. zählten.
Von den größern
Städten vermehrten sich Winnipeg um 221,1 Proz., New-Westminster um 342,9 Proz.
und
Toronto um 88,4 Proz., während
Vancouver, welches 1881 noch gar nicht existierte, 1891 bereits 13685 E. zählte. Die drei
größten
Städte sind 1891: Montreal
[* 12] 216650 E.,
Toronto 181220 E. und Quebec mit 63090 E. Die Einwohner
C.s sind zum großen
Teil franz. Abkunft;
Die Zahl der Indianer, die in
Reservationen
(besonders in
Manitoba,
Britisch-Columbia und den Nordwestterritorien) wohnen
und im Ministerium ein eigenes
Departement haben, ist (1891) 121638. Hierzu kommen 14000 gemischter Rasse. Der Konfession nach waren (1891) 1992017
Römisch-Katholische, 2841222
Presbyterianer, Anglikaner, Methodisten,
Baptisten,
Lutheraner und andere.
Verfassung und
Verwaltung. Ein von der engl.
Krone ernannter
Generalgouverneur des
Dominion ofCanada übt die exekutive Gewalt aus
und zwar mit Ausnahme des Begnadigungsrechtes, unter dem Beirate eines
GeheimenRats
(Privy council), der
von ihm selbst mit Zustimmung des Hauses der Gemeinen ernannt wird. Die Königin führt den Oberbefehl über die
Land- und
Seemacht und die
Land- und Seemilizen. Der Sitz der Bundesregierung ist Ottawa. Die legislative Gewalt zerfällt in einen
Senat und ein Haus der Gemeinen, deren
Beschlüsse der Gouverneur im
Namen der Königin zu Gesetzen erhebt.
Die 81 Mitglieder des Senats, zu dem
Ontario 24, Quebec 24, Neuschottland 10, Neubraunschweig 10, Prinz-Edward-Insel 4,
Britisch-Columbia
3,
Manitoba 4 und die neuen Territorien 2 Senatoren senden, werden dem
Namen nach von derKrone, in der
That aber vom Gouverneur auf Empfehlung seines
GeheimenRats ernannt. Ein Senator muß 30 J. alt und
Bürger sein, freies Eigentum
von wenigstens 4000 Doll. Wert besitzen und in der
Provinz wohnen, für welche er ernannt wird. Das Haus der Gemeinen wird
auf 5 Jahre gewählt und hat 215 Mitglieder, und zwar 92 für
Ontario, 65 für Quebec, 21 für Neuschottland, 16 für
Neubraunschweig, 6 für Prinz-Edward-Insel, 6 für
Britisch-Columbia, 5 für
Manitoba und 4 für die Territorien.
Die Befugnisse des Parlaments sind ziemlich analog denen des
Kongresses in
Washington.
[* 14] Sowohl die Senatoren als auch die
Abgeordneten erhalten Diäten. Das
Wahlrecht ist an ein bestimmtes Einkommen geknüpft.
Außer der Bundesregierung giebt
es für jede
Provinz eine Lokalregierung, deren Untergouverneure der
Generalgouverneur ernennt. Zur Kompetenz der erstern gehören
die
Verwaltung der öffentlichen Schuld und des öffentlichen Eigentums, die Regelung des
Handels und Verkehrs, die Auferlegung
von
Steuern und die
Auflegung öffentlicher
Anleihen, der Postdienst,
Bevölkerungsstatistik, die Verteidigung
zu Wasser und
Lande,
Leuchttürme, Schiffahrt, Quarantäneanstalten, die öffentlichen Fischereien, Prägung und
Ausgabe von
Geld,
Maß und Gewicht, Bestimmungen über Bankrottverfahren, Wechsel und
Patente,
Ehe und
Ehescheidung, Nachdrucksgesetze,
Naturalisation,
Errichtung und
Erhaltung von
Strafanstalten sowie alles, was den Einzelstaaten nicht ausdrücklich zugewiesen
ist. Die
Beschlüsse des canad. Parlaments über bürgerliche
Rechte, Eigentum und Gerichtsverfahren erlangen in den einzelnen
Provinzen erst dann
Gültigkeit, wenn sie von den (verschiedenartig zusammengesetzten) Legislaturen derselben vorher genehmigt
sind.
Finanzen. Das
Dominion hat von den einzelnen
Provinzen im ganzen 62500000 Doll. Schulden übernommen. Zugleich wurden ihm die
Zölle und innern
Steuern übertragen, wogegen es für jeden
Kopf der
Bevölkerung 80
Cents und außerdem
den Einzelregierungen von
Ontario 80000, von Quebec 70000 von Neuschottland 60000 und von Neubraunschweig 50000 Doll.
jährliche Unterstützung zahlt. Die
Revenuen der
Provinzen bestehen außer dem Einkommen aus Ländereien, Wäldern und
Bergwerken
noch aus direkten
Steuern, welche sie im Notfall auferlegen dürfen. Die Gesamtschuld des
Dominion, die
sich auf 295333274
Canada (Staat)
* 15 Seite 53.892.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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mehr
Doll. belief, ist besonders gestiegen durch die von der Bundesregierung bewilligten Gelder für die interkoloniale Eisenbahn
zwischen Halifax
[* 16] und Quebec und die Pacificbahn, deren Bau eine der Bedingungen von Britisch-Columbia für den Beitritt zum
Bunde war. Im Rechnungsjahre 1891 - 92 betrugen die ordentlichen Einnahmen 36921872 Doll. (darunter
aus Zöllen 20501059 Doll.) und die Ausgaben 36765894 Doll.
Heerwesen und Flotte. Seit 1883 ist die Regierung ermächtigt, eine stehende Armee von 1200 Mann, bestehend aus 3 Compagnien
Artillerie, 2 Bataillonen Infanterie und 1 Bataillon Pioniere, zu organisieren; die seit 1869 von England in Halifax unterhaltene
Garnison besteht jetzt aus 1 Stab,
[* 17] 1 Bataillon Infanterie, 3 BatterienArtillerie, 2 Compagnien Pioniere
mit zusammen 1494 Mann. Außerdem besitzt Canada eine Miliz, in welche eventuell alle brit. Unterthanen vom 18. bis 60. Jahre eintreten
müssen; sie zerfällt in eine aktive und eine Reserveabteilung.
Zur erstern gehören das Korps der Freiwilligen mit dreijähriger, die reguläre und die Marinemiliz mit
zweijähriger Dienstzeit; ihre Stärke
[* 18] beträgt (1891) 38000 Mann, die der Reservemiliz 655000 Mann mit 45 Batterien Festungsartillerie, 18 Batterien
Feldartillerie und 43 Schwadronen Kavallerie. In den Nordwestterritorien versehen außerdem etwa 1000 berittene Polizeimannschaften
den öffentlichen Sicherheitsdienst. Eine Militärakademie besteht in Kingston. Die Staatsflotte besteht aus 5 See-
und 2 Flußdampfern.
Unterrichtswesen. Es bestehen 16 Universitäten mit 24 Colleges (nach engl. Muster) und etwa 7000 Studenten. Höhere Anstalten
sind (1890) 1089, öffentliche Schulen 15522 vorhanden mit, einschließlich der Privatinstitute, zusammen über 1 Mill. Schülern;
die Oberaufsicht steht den einzelnen Regierungen zu.
Justizwesen. Die unterste Instanz bilden Polizeigerichte und Friedensrichter;
die höchste Instanz bildet für Civil- und
Strafsachen der Supreme Court in Ottawa.
Daneben bestehen in Quebec, Neuschottland, Neubraunschweig und auf Prinz-Edward-Insel
Seegerichte.
Verkehrswesen. Eine bedeutende Rolle im Verkehrswesen des Dominion, namentlich in den entwickeltern östl.
Teilen, spielt die Binnenschiffahrt (mit einem Netz von 4344,3 km) auf den Seen, Flüssen und Kanälen. Mit Hilfe des letztern
ist sogar Chicago (Illinois) für Seeschiffe erreichbar. 1889 passierten die Kanäle 23935 Passagier- und Frachtfahrzeuge mit 3826230
t. An Eisenbahnen waren (1891) 23550 km Länge im Betrieb; im Verhältnis zu der Bevölkerungsziffer
von 4,8 Mill. vielleicht das ausgedehnteste Eisenbahnnetz der Welt.
Hierunter befanden sich an Staatsbahnen
[* 19] rund 1950 km, von denen die Interkolonial-Bahn von Halifax nach Quebec an der der
Pacificbahn gehörenden Strecke nach Montellet die bedeutendste ist. Von den zahlreichen Privatbahnen sind die wichtigsten
die Grand-Trunk-Railway (über 5500 km), deren Hauptlinie von Portland über Montreal und Toronto nach
Point-Edward führt, und die Canadian-Pacific-Railway (über 8000 km), die größte unter einer Verwaltung befindliche Überlandbahn,
die in ostwestl.
Richtung das nordamerik. Festland und das Gesamtgebiet des canad. Dominion vom Atlantischen bis zum Stillen Ocean durchschneidet.
(S. Pacific-Eisenbahnen.) Mit dieser steht eine Dampferlinie von
Vancouver nach Jokohama in Verbindung, und
seit Jan. 1891 ist eine monatliche Postverbindung zwischen Hongkong und Vancouver via Jokohama eingerichtet, die von der Regierung
mit 300000 Doll. jährlich unterstützt wird. Das Anlagekapital der canad. Eisenbahnen betrug Mitte 1891: 3429 Mill. M., einbegriffen 680 Mill.
M., die von den Handels-, Provinzial- und Kommunalbehörden als Beihilfe gegeben worden sind. Die Roheinnahme
betrug 1891: 212,64, die Reineinnahme 58,21 Mill. M. Canada wird demnächst auch eine Schiffseisenbahn (s. d.), die erste der Welt,
über die Landenge von Chiegnecto besitzen.
Handel und Industrie. Canada ist fast ausschließlich in Ackerbau, Fischerei, Forstwirtschaft und Bergbau
[* 23] mit
der Gewinnung seiner Bodenprodukte beschäftigt; die Industrie ist noch unentwickelt und vom Auslande abhängig, während jene
Erwerbszweige für die Ausfuhr arbeiten. Diese erreichte 1879 einen Wert von 71491225, 1889 von 89189167, 1890 von 96749149
und 1892 von 113963375 Doll. Die Einfuhr betrug 1879: 81964427, 1889:
115224931, 1890: 121858241 und 1892: 116978943 Doll.
Der Außenhandel C.s bewegt sich beinahe ausschließlich nach den Vereinigten Staaten und Großbritannien und zwar beträgt
der Wert der Ausfuhr nach diesen Ländern (1890) 40523000 bez. 48354000 Doll.; der Wert der Einfuhr 52292000 bez. 43390000 Doll.
Die Haupthäfen sind Montreal, Toronto, Halifax, Quebec, St. John, Ottawa und am Stillen Ocean Victoria.
[* 24] Es bestehen 38 inkorporierte Banken mit zahlreichen Zweiganstalten und einem eingezahlten Kapital von insgesamt 60,7 Mill.
Doll. An Handelsschiffen besaß Canada Ende 1891 7015 Fahrzeuge von 1005475 t, darunter 1433 Dampfer mit 221679 t.
Canada (Staat)
* 25 Seite 53.893.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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2) Das eigentliche Canada, noch übliche Bezeichnung für die jetzigen ProvinzenOntario (früher Ober- oder Westcanada) und Quebec
(früher Unter-, Nieder- oder Ostcanada). Dieses Stammland des Dominion of Canada ist im allgemeinen ein ausgedehntes Tiefland,
das, mit Ausnahme der Halbinsel Gaspe zwischen dem Ästuar des St. Lorenz und der Chaleurbai, ganz zum
Gebiet des genannten Stroms gehört. Eigentliche Bergzüge fehlen; nur niedrige Landrücken bilden die Wasserscheiden zwischen
den sekundären Becken.
Das Laurentische
[* 26] Gebirgsplateau, westlich von der Mündung des Mackenzie in das Eismeer beginnend, umzieht das Becken der Hudsonbai
im weiten Bogen
[* 27] und trägt in seinem bis 500 m hohen südl. Teile auf dem linken Ufer des St. Lorenz Gipfel,
die wie der 1372 m hohe Oxford
[* 28] bis 900 m über das Tafelland emporragen. An einigen Stellen des Südrandes, wie an der Nordküste
der Georgianbai am Huronsee und am linken Ufer des St. Lorenz oberhalb Montreal, fällt das Plateau in wildzerrissenen
Steilrändern ab und nimmt dabei Gebirgscharakter an. Mehr den Charakter eines wirklichen Gebirges tragen die zum Appalachensystem
gehörenden Bergzüge der im Süden des St. Lorenz gelegenen Gebiete, die sich vom Vorgebirge Gaspe an der St. Lorenzmündung
bis zum GrünenGebirge im Staate Vermont hinziehen und in den Bergen
[* 29] von Notre-Dame oder Tschickschacks-Bergen
bis 1150 m Höhe erreichen.
Der ganze südl. Teil des Landes, etwa von Montreal ab aufwärts zu beiden Seiten des Stroms zu den Gestaden des Ontario-, Erie-
und Huronsees, der einer großen Halbinsel gleicht, bildet eine unabsehbare Niederung, die durch einen kaum die Höhe von 107 m
über den Huronsee erreichenden, von der Nottawasagabai aus um die Burlingtonbai nach dem Südufer des
Ontario ziehenden und hier im Niagara die großen Stromfälle verursachenden Landrücken in zwei Teile geschieden ist.
Die Berge, welche die Wasserscheide zwischen dem St. Lorenz- und Hudsonbai-Gebiete bilden, sind an ihrem höchsten Punkte nur 465 m
hoch. Im eigentlichen Canada verbindet sich mit dem Mangel bedeutender Gebirge ein überraschender Reichtum
an Wasser. Der Obere, Huron-, St. Clair-, Erie- und Ontariosee gehören Canada zur Hälfte an. Unter die Nebenströme
des St. Lorenz zählen an der Nordseite der Ottawa, St. Maurice, Batiscan, St. Anne, Jacques-Cartier und Saguenay, an der
Südseite der Richelieu-Chambly, auch Sorel genannt, Abfluß des Champlainsees, Yamaska, St. Francis, Chaudière (mit malerischem
Wasserfall unfern Quebec) und Etchemin. Der Restigouche bildet die Südostgrenze, (über die politischen und wirtschaftlichen
Verhältnisse s. die Artikel Quebec und Ontario.)
Vgl. Marshall, The Canadian Dominion (Lond. 1871);
Die Geschichte C.s war bis 1867 die Geschichte der beiden jetzigen Provinzen Quebec (s. d.) und Ontario (s. d.). Nachdem zu
Anfang des 16. Jahrh. der in franz. Diensten stehende ItalienerGiovanni Verazzani das Land unter dem NamenNeufrankreich
für König Franz I. in Besitz genommen, machte 1534 und 1535 Jacques Cartier aus St. Malo bedeutendere Entdeckungen. Samuel
de Champlain errichtete Handelsposten an verschiedenen Punkten, entdeckte die Seen Champlain, Ontario und Nipissing und legte Quebec
an. In denHänden verschiedener Privatunternehmer kam die Kolonie nicht zu rechtem Gedeihen, bis Colbert 1674 die
Verwaltung einem vom König ernannten Gouverneur, Rat und Richtern überwies. Im Süden grenzte an Canada die franz. Kolonie Louisiana
(s. d. und die Karte: Geschichtliche Entwicklung der StaatenAmerikas, Bd. 1, S. 516), und beide standen in schroffem
Gegensatz zu den engl. Ansiedelungen.
Während diese nämlich zum größten Teil von Puritanern und Republikanern bevölkert wurden, war die
Besiedelung C.s das Werk monarchisch gesinnter Ritter und streng rechtgläubiger Franziskaner und Jesuiten. Frontenac (das heutige
Kingston), Niagara, Duquesne (jetzt Pittsburgh), Detroit, Mackinaw, Vincennes im heutigen Indiana, Kaskaskia in Illinois, St.
Louis in Missouri, Natchez, Neuorleans u. a. sollten, als eine Reihe fester
Punkte, die engl. Besitzungen umzingeln und an die Küstenstriche bannen.
Die Buchdruckerei wurde verboten, kein Ketzer geduldet, der Boden nach altfranz. Recht in Seigneurien an Kavaliere vergeben,
welche die Gerichtsbarkeit übten, über alle Wasserkraft geboten, jedoch Mühlen
[* 31] bauen und gegen mäßige Rente (gewöhnlich 2 Sous
den Morgen) Grundstücke an Erbpächter verleihen mußten. Die Priester errichteten Indianergemeinden
und stifteten Klöster, in denen Unterricht erteilt und ein bedeutender Stand Gebildeter geschaffen wurde, die den Sinn für
die Sprache
[* 32] und die Überlieferungen der Väter wach erhielten. Die von den Ufern der Loire stammenden Einwohner vererbten
ihre Hufen von Geschlecht zu Geschlecht, und bei jeder Teilung wurden die Streifen schmäler, weil jeder
Erbe an dem Fluß oder an der Landstraße wohnen wollte. So bildeten sich die langgestreckten Côtes, Häuserreihen, die von
den unter ihnen stehenden, zum Teil prächtigen Kirchen die Heiligennamen führen. Diesen Typus hat Untercanada behalten.
In dem engl.-franz. Kolonialkrieg, der dem Siebenjährigen Krieg zur Seite ging, erlag Canada (1759) mehr der
Hungersnot und Erschöpfung als den engl. Waffen
[* 33] und ging im Frieden von Paris
[* 34] an die brit. Krone über. Dem starrsten
Altgallicismus setzte nun Georg III. den starrsten Toryismus entgegen. Während man die Befugnis der einseitigen
Steuerauflage der Krone reformierte, wurden dagegen die engl. Gesetze (die hochpeinlichen Verordnungen
gegen alle Papisten und deren Unfähigkeit zu Ämtern) eingeführt, die höhern Staatsämter an Hofgünstlinge, die in England
blieben und ihre Posten durch Schreiber verwalten ließen, verschleudert. Das engl. Kriminalrecht
ist seither das herrschende geblieben. Daß die
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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