Campra
(spr. kangprah), André, franz. Opernkomponist, geb. zu Aix in der Provence, kam, nachdem er mehrere Kapellmeisterstellen an Provinzialkathedralen bekleidet hatte, 1694 nach Paris, [* 2] wo er 1718 eine lebenslängliche Pension von 500 Livres erhielt und 1722 königl. Kapellmeister wurde. Er starb zu Versailles. [* 3] Unter seinen Opern (nach Fétis 20) und neben ihnen befindet sich eine größere Anzahl dramat. Gesangballetts, Entremets und Entrées, deren Handlung nur lose zusammenhängt.
Sie wie die
Opern bilden eine Fundgrube altfranzösischer, heute ausgestorbener Charaktertänze. Campra
ist der bedeutendste
Komponist neben
Lully und
Rameau und interessiert auch geschichtlich durch den starken Einfluß ital.
Muster.
Seine eigene Begabung bekundet sich von Anfang an in den idyllischen Scenen: später spricht er auch in den
Tönen der Leidenschaft
wie ein
Meister, am bedeutendsten im «Idoménée» (1712). Das Gebiet, auf welchem
er
Lully gleich mit dem ersten Wurfe («L'Europe galante»,
1697) übertraf, war die
Instrumentation. Auch als
Komponist von kirchlichen Kantaten und Motetten war Campra
gefeiert.