Campomānes,
Pedro Rodriguez, Graf von, span. Staatsmann und nationalökonomischer Schriftsteller, geb. in Asturien, machte sich zuerst bekannt durch die «Antiguedad marítima de la republica de Cartago, con el Périplo de su general Hannon, traducido del griego y ilustrado» (Madr. 1756). Von Karl III. ward er 1762 zum Fiskal des Hohen Rats von Castilien ernannt. Auf Veranlassung des Königs gab er «Discurso sobre el fomento de la industria popular» (1774) und «Discurso sobre la educacion popular de los artisanos y su fomento » (1775) nebst einem «Apéndice á la educacion popular» (Madr. 1775 - 77) zusammen in 6 Bänden heraus, worin er seine Ansichten über innere Polizei, Abgaben, Ackerbau, Manufakturen und Handel darlegte.
Durch eine andere Abhandlung bewirkte er die Freigebung des Getreidehandels. Den Grafen Aranda unterstützte er eifrig bei dem Unternehmen, die Jesuiten aus Spanien [* 2] zu vertreiben. Bei dem Regierungsantritt Karls IV. 1788 wurde er, damals Vorsitzender des Hohen Rats von Castilien, zum Präsidenten des Königlichen Rats und bald darauf zum Staatsrat ernannt. Als jedoch der Graf Florida Blanca die Gunst des Königs erlangt hatte, wurde aus dem Rate entfernt und verlor seine Ämter. Er lebte hierauf zurückgezogen den Wissenschaften und starb Geschätzt sind seine staatsökonomischen Schriften, besonders sein «Tratado de la regalia de amortizacion» (Madr. 1765; neue Aufl., Gerona 1821), worin er zu beweisen suchte, daß
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
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die span. Regierung das Recht habe, Veräußerungen zur Toten Hand zu beschränken. Ein Seitenstück dazu bildet sein handschriftlich hinterlassener «Tratado de la regalia de España» (hg. von Salva, Par. 1830).