(Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
1212 m. Gem. und Pfarrdorf, am Ausgang des
Val Campo, am NO.-Fuss des
Toira und 28 km
n. der Station
Biasca der Gotthardbahn. 21
Häuser, 119 kathol. Ew. Alpwirtschaft; Käseexport. Typisches Hochgebirgsdorf mit
Holzhäusern. Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Von grossem Interesse ist die das rechte
Ufer des
Wildbaches begleitende neue Strasse
Olivone-Campo, die zum grossen Teil in die Felswände der
grossartigen Erosionsschlucht
Gola del Sosto zwischen den beiden Bergstöcken
Toira und
Sosto eingehauen ist. Campo ist das
Centrum für eine grosse Anzahl von Bergtouren.
1013 m.
Ca. 20 im Frühjahr bewohnte
Hütten, im kleinen Thal des Riale
dei
Mulini (eines linksseitigen Zuflusses zum
Onsernone) zerstreut gelegen, 2 km nö.
Loco und 10,5 km nw.
Locarno.
(Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
1323 m. Gem. und
Weiler, im
Val Campo, 26 km nw.
Locarno. Postablage. Gemeinde, mit
Cimalmotto, Riva
und
Piano: 81
Häuser, 290 kathol. Ew.;
Weiler: 23
Häuser, 85 Ew. Viehzucht. Campo liegt sehr schön auf einer mit saftigen
Alpweiden bewachsenen Thalterrasse im obern
Val Campo, die von einem Kranz von zu mannigfaltigen Formen verwitterten Bergspitzen
umrahmt wird. Bei Anlass des im ganzen Kanton Tessin
grosse Verheerungen anrichtenden Hochwassers vom Herbst 1868 hat
der
Thalbach, die
Rovana, die auf die Terrasse von Campo nach unten folgende, aus krystallinen Schiefern und Gneissen bestehende
Thalstufe derart angegriffen, dass sich an vielen
Stellen klaffende
Risse bildeten. Mehrere
Häuser stürzten ein und die Mehrzahl
der übrigen Gebäude senkte sich und erlitt schwere Beschädigungen. (Vergl. die Abbildung, linke
Seite).
Diese gefährliche Bodenbewegung dauert infolge beständigen Einsickerns von
Wasser in die spaltenerfüllten, verwitterten
und in einzelne zusammenhangslose Trümmer aufgelösten Massen beständig fort und hat auch durch die vom Kanton Tessin
und der Eidgenossenschaft
im Bachbett ausgeführten Schutzbauten bisher nicht zum
Stillstand gebracht werden können. Doch ist
die erodierende Arbeit der
Rovana am Terrassenabsturz nicht die primäre Ursache der beunruhigenden Erscheinung.
Diese liegt weiter oben, von wo «zwei Rutschungsströme sich vereint gegen die
Terrasse von Campo bewegen... Wir haben es in dem bewegten Boden von Campo nicht mit einer reinen Trümmermasse... zu thun,
sondern in der Hauptmasse mit anstehendem Fels, welcher sich allmälig in ein Trümmerwerk mehr oder
weniger vollständig auflöst...» (Vergl.
Heim,
Alb. Die Bodenbewegungen von Campo in der Vierteljahrsschrift der NaturforschendenGesellschaft inZürich.
43, 1898). So ist Campo dem Schicksal eines allmäligen Unterganges ausgesetzt, und heute schon lässt sich
alljährlich eine fühlbare Verminderung der Einwohnerzahl nachweisen. In der Kirche wertvolle Freske
von Borgno.
(Corno undSasso di)(Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
3305 u. 3234 m. Die zwei höchsten
Spitzen eines schöngeformten
Bergstockes, ö. über der Berninapasshöhe und dem
Val Lagone, auf der Grenze gegen Italien, n. über dem
Valle di Campo und
zwischen den italienischen Thälern von
Livigno u.
Viola. Fällt nach S. und O. in jähen Felshalden ab
und trägt auf seinem sanfter geneigten
W.-Hang einen kleinen
Gletscher.
Corno di Campo (3305 m) die NO.-, Sasso di Campo (3234
m) die SW.-Spitze.