Campen
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niederländ. Stadt, s. Kampen.
Campen
12 Wörter, 79 Zeichen
Campen,
niederländ. Stadt, s. Kampen.
Campen,
Thomas van, s. Thomas a Kempis. ^[= deutscher Mystiker, nach seinem im Erzstift Köln (nicht in Oberyssel) belegenen Geburtsort ...]
Stadt in der niederländ. Provinz Overyssel, links an der Yssel, unweit deren Mündungen in einer Gegend, welche ganz unter Wasser gesetzt werden kann, Endpunkt der Niederländischen Zentralbahn (Utrecht-Kampen), ist mit Gruben und parkähnlichen Anlagen umgeben, hat mehrere alte Kirchen, eine schöne, 1874 neugebaute Brücke [* 3] über die Yssel, ein Stadthaus, eine lateinische und eine höhere Bürgerschule, ein Seminar für orthodox-reformierte Prediger, ist Garnison des Instruktionsbataillons (Lehrschule für Unteroffiziere der Infanterie) und zählt (1885) 18,288 Einw., welche sich von Schiffbau, Fischerei, [* 4] Handel, Kalk- und Ziegelbrennerei sowie Zigarrenfabrikation nähren. - Kampen, 1286 gegründet, war ehemals eine freie Reichs- und Hansestadt mit beträchtlichem Handel, der aber mit der zunehmenden Versandung der Ysselmündungen immer mehr sank, sich jedoch seit etwa 25 Jahren durch Verbesserung der Mündungen wieder beträchtlich gehoben hat. Die Stadt wurde 1578 von den Holländern erobert und mußte sich 1672 an die Franzosen ergeben, welche die Brückenschanze am rechten Ysselufer zerstörten.
Nicolas Godfried van, niederländ. Geschichtschreiber, geb. zu Haarlem, [* 5] ward in Deutschland [* 6] erzogen, erlernte den Buchhandel, während er sich zugleich selbst in den Wissenschaften fortbildete, ward 1816 Lehrer der deutschen Sprache [* 7] in Leiden, [* 8] 1829 der niederländischen Sprache und Litteratur und der vaterländischen Geschichte am Athenäum zu Amsterdam [* 9] und starb daselbst. Von seinen zahlreichen, mitunter der Tiefe der Forschung ermangelnden Werken sind hervorzuheben: »Geschiedenis van de fransche heerschappij in Europa« [* 10] (Leid. 1815-23, 8 Bde.);
»Geschiedenis der letteren en wetenschappen in de Nederlanden« (Haag [* 11] 1821-26, 3 Bde.);
»Geschiedenis der Nederlanders buiten Europa« (Haarl. 1831-1838, 3 Bde.);
»Handboek der hoogduitsche letterkunde in prosa en poezij« (das. 1823-30, 4 Bde.).
In Deutschland ist er besonders durch seine »Geschichte der Niederlande« [* 12] (Hamb. 1831-33, 2 Bde.) bekannt geworden. Mit Tijdemann gab er die Zeitschrift »Mnemosyne« (1815-21, 10 Bde.) heraus.
Vgl. S. R. van Campen, Nicholas Godfried van C., a biographical sketch (Lond. 1887).