(spr. kämmbl),Insel im SO. von Neuseeland und zu ihm gehörig, unter 52° 34' südl.
Br. und 169° 12' östl. L. von Greenwich, 183,8 qkm groß, gebirgig, bis 1500 m hoch, wird
nur gelegentlich von
Walfisch- und Seehundsfängern besucht.
(spr. kämmbl),Archibald, brit.
General, geb. in Glenlyon
(Grafschaft Perth),
trat 1787 in das
Heer ein, diente 1789 - 92 in
Ostindien
[* 2] in den Kämpfen gegen
Tippo-Sahib, den
Sultan von Maisur, führte sodann
unter Lord Wellington im span. Halbinselkriege eine Infanteriebrigade und blieb nach Napoleons
Absetzung als
General im portug. Dienste,
[* 3] aus dem er wegen polit. Mißhelligkeiten 1820 in
den britischen zurücktrat. Campbell wurde 1821 Oberst und nach
Ostindien gesendet, wo ihm 1824 die Compagnie den Oberbefehl im
Birmanenkriege anvertraute.
Nach zweijährigem Kampfe erzwang er den Frieden von Jandabu in dem
Arakan und
Tenasserim an die Compagnie abgetreten
wurden. Die Verleihung des Baronettitels sowie ein Dankesvotum des Parlaments belohnten diese Erfolge.
Campbell wurde zum
Statthalter der abgetretenen
Provinzen ernannt und verwaltete sie, bis er 1829 nach
Schottland heimkehrte. 1831 - 37 war
er
Statthalter und Befehlshaber der königl.
Truppen in Neubraunschweig und bewährte sich dort unter schwierigen Verhältnissen
während des canad.Aufstandes als geschickter Verwaltungsbeamter. Er starb zu Edinburgh 1843.
(spr. kämmbl),SirColin, Lord Clyde, brit. Feldmarschall, wurde als Sohn des Tischlermeisters M'Liver in
Glasgow
[* 4] geboren. Nachdem er sich in der Militärschule von Gosport ausgebildet und seinen väterlichen
Namen mit
dem mütterlichen (Campbell) vertauscht hatte, erhielt er 1808 ein Fähnrichspatent im 9. Regiment. Noch
in demselben Jahre focht er bei Vimeiro in
Portugal,
[* 5] machte dann 1809 die Expedition nach Walcheren mit und kämpfte unter
GeneralBallesteros in vielen Hauptschlachten des
Französisch-SpanischenKrieges.
Die folgenden Jahre verlebte er in verschiedenen
Kolonien. 1841 nahm Campbell als
Oberstlieutenant an dem
Kriege
gegen
China
[* 6] teil, führte im
Kriege gegen die Sikh 1848 - 49 die 3. Division der Pandschabarmee, entschied die
Schlacht bei
Chillianwallah und vollendete bei Gudschrat die
Niederlage des Feindes. Bis 1852 blieb er in
Indien, wo er das schwierige Kommando
in Pischawar führte und die
Operationen gegen die unruhigen
Bergvölker mit Umsicht leitete.
Beim Beginn
des
Orientkrieges 1854 rückte er zum Generalmajor
auf und führte in der Krim
[* 7] die Hochländerbrigade, mit der er in der
Schlacht
an der
Alma dem hart bedrängten
GeneralBrown zu Hilfe eilte, die
Russen zurückwarf und die Anhöhen erstürmte.
Noch glänzendern Ruhm erwarb er sich in dem
Treffen vom 25. Okt. bei
Balaklawa, wo er nach der
Niederlage
der
Türken den
Angriff der feindlichen
Kavallerie abschlug. 1856 wurde er zum Generallieutenant und Generalinspektor der Infanterie
ernannt. Bei
Ausbruch des ind.
Aufstandes übertrug ihm die Regierung den Oberbefehl. Am schlug er
die Rebellen aufs Haupt,
erstürmte im März 1858 Lakhnau, zog 7. Mai in
Bareli ein und trieb im November die letzten Reste
der Aufständischen über die Bergkette, welche die Grenze zwischen Nepal und
Britisch-Indien bildet. Der Dank beider Häuser
des Parlaments und die Verleihung der Pairswürde mit dem
TitelBaron Clyde of Clydesdale
war sein Lohn. Nachdem ihm der Rang eines Feldmarschalls zuteil geworden, starb er zu Chatham. Er wurde
in der
Westminster-Abtei zu
London
[* 8] bestattet. -
Vgl. Shadwell, The life, diary and correspondence of Lord Clyde (2 Bde.,
Lond. 1881).
(spr. kämmbl),Harriett, engl. Romanschriftstellerin,
geb. 1817 zu
Stirling, gest. in
Frankreich.
Sie lieferte zuerst
Artikel zu
Revuen und veröffentlichte später folgende
treffliche Erzählungen: «The only daughter. A domestic story» (Lond.
1837; neu hg. von
Gleig, 1859),
«The cardinal virtues, or morals and manners connected» (2
Bde., ebd. 1841) und die nachgelassene «Self-devotion,
or the history of Katherine Randolph» (3 Bde., ebd. 1842),
die von verdientem Beifall und Erfolg begleitet wurden.
(spr. kämmbl),John, Lord, Lordkanzler von England, geb. zu
Springfield bei Cupar in
Schottland als Sohn eines Geistlichen. Die Familie leitete ihre
Abstammung von
Archibald, zweitem
GrafenArgyll (s. d.) ab, der bei
Flodden 1513 fiel. Zuerst dem geistlichen
Beruf bestimmt, wandte sich Campbell dann
der Rechtswissenschaft zu,
war inLondon mehrere Jahre Berichterstatter für das
«Morning Chronicle» und erwarb sich seit 1806 als
hervorragender Rechtsgelehrter eine glänzende Praxis.
Zugleich veröffentlichte er
Berichte über die wichtigsten Rechtsfälle an den ersten
Londoner Gerichtshöfen:
«Reports of cases
at Nisi Prius etc.» (4 Bde.,
Lond. 1809 - 16). Obgleich kein glänzender Redner, erwarb er sich doch seit 1830 Einfluß im Parlament,
wo er sich den
Whigs angeschlossen hatte, wurde in den Reformministerien 1832 zum Generalstaatsanwalt
(Solicitor general), 1834 zum
Kronanwalt
(Attorney general) ernannt und 1841 als Lordkanzler von
Irland in den Peersstand erhoben,
mußte aber nach wenigen Wochen von diesem
Amte wieder zurücktreten, um einem
Tory Platz zu machen. Mit dem Beginn des Ministeriums
Peel 1841 - 46 wurde er ein Führer der Opposition und veröffentlichte in dieser Zeit «Lives
of the Lord Chancellors and Keepers of the great seal of England» (3
Serien in 7 Bdn., Lond. 1845 -
48; 8. Aufl., ebd. 1873) und «Lives of the Chief
Justices of England» (3 Bde., ebd. 1849 - 57; 3. Aufl., 4 Bde.,
ebd. 1874),
mit sehr guter
Darstellung, aber sehr unzuverlässig in der Forschung. Daneben gab er eine
Auswahl seiner Reden:
«Speechesat the
Bar and in the
House of Commons» (Lond. 1842) heraus. Unter dem folgenden Whigministerium
Russell wurde er 1846 Kanzler des Herzogtums Lancaster mit einem Sitz im
Kabinett und stieg Juni 1859 zum
Lordkanzler auf. Er starb -Vgl.
Mrs. Hardcastle
(C.s Tochter), Lord Chancellor Campbell, his life and letters (2 Bde.,
Lond. 1881).
(spr. kämmbl),Thomas, engl. Dichter, geb. zu
Glasgow, studierte seit dem 13. Jahre an der
Universität
daselbst die
Rechte, verließ sie aber 1795 und ging nach Edinburgh. Hier erschien 1799 sein klassisches
Lehrgedicht «The pleasures of hope» (deutsch von Lackmann, Hamb.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
1838), das in Jahresfrist vier und seitdem zahllose Abdrücke erlebte. Hierauf reiste er nach Deutschland,
[* 10] wo er Augenzeuge
der Schlacht von Hohenlinden (1800) war, die er in einer berühmten Elegie verewigte. Er kehrte 1801 zurück, ließ sich
dann in Sydenham bei London nieder und widmete sich der Schriftstellerei. Seine «Annals
of Great Britain from the accession of George III. to the peace of Amiens»
[* 11] (3 Bde., Lond. 1806)
sind gut zusammengestellt. Später schrieb er die poet.
auf der nächst «Pleasures of hope» sein Ruf beruht; sein letztes Gedicht
war «The pilgrim of Glencoe» (ebd. 1842). Nach einer zweiten Reise nach Deutschland veröffentlichte er
«Specimens of the British poets» (7 Bde., ebd. 1819 - 21; neue Aufl.
in 1 Bd., 1841) mit biogr. und krit.
Anmerkungen, eins der besten Handbücher der engl. Poesie; seine Shakespeare-Ausgabe (1838) erlebte mehrere Auflagen. Campbell war
einer der thätigsten Förderer der LondonerUniversität, zu der er 1825 den Plan entwarf. Die Hochschule
seiner Vaterstadt wählte ihn 1827 - 29 zum Lord-Rektor. Ein Ausflug nach Algier veranlaßte ihn zu den anziehenden «Letters
from the South» (2 Bde., Lond. 1837; 2. Aufl.
1845). Weniger glücklich war er als Biograph: «Life of Mrs. Siddons» (2 Bde., ebd. 1834),
«The life and
times of Petrarch» (2 Bde., ebd. 1841) und «Frederick
the Great, his court and times» (4 Bde., ebd. 1842 - 43).
Er starb zu Boulogne und wurde in der Westminsterabtei beigesetzt. Seine «Poetical
works» erschienen mehrmals gesammelt (von Hill und illustriert von Turner, Lond. 1851; illustriert von
Gilbert 1862; hg. von Rosetti 1872 u. a.; zuletzt von Hogben, ebd. 1885, und in der «Routledge
edition», ebd. 1887). -
Vgl. Beattie, Life and letters of T. Campbell (3 Bde., Lond.
1849);
Redding, Literary reminiscences and memoirs of T. Campbell (2 Bde., ebd. 1860).