Campanula
L.
(Glockenblume),
Gattung aus der
Familie der Kampanulaceen, perennierende, selten einjährige
Kräuter mit
einzeln end- und achselständigen oder in terminalen
Rispen stehenden, meist blauen
Blüten mit glocken-, selten trichter-
oder radförmiger
Blumenkrone und löcherig sich öffnenden
Kapseln.
[* 2] Etwa 230 durch die gemäßigten Klimate
der nördlichen Erdhälfte zerstreute
Arten, besonders zahlreich in den östlichen Mittelmeerländern. Die heimischen
Arten
sind zum Teil lästige
Unkräuter, besonders Campanula
rapunculoides L., deren unterirdische
Knollen
[* 3] entwickelnde
Stengel
[* 4] den
Boden
queckenartig durchzieht.
Von den einjährigen wird besonders Campanula
speculum L.
(Frauenspiegel) in mehreren
Varietäten, auch gefüllt
als
Zierpflanze kultiviert. Von den zweijährigen kultiviert man ebenso Campanula
Medium L.
(Marietten-,
Marienveilchen), aus
Italien
[* 5] und
Frankreich, mit länglichen, behaarten Blättern und großen, blauen, in langer, schlaffer
Traube stehenden
Blüten und
eßbarer
Wurzel,
[* 6] sowie auch Campanula
pyramidalis L., 2-2,5 m hoch, mit kurzen
Ästen, blauen oder weißen, eine
sehr große, prächtige, straußförmige, pyramidalisch-konische
Rispe bildenden
Blüten, in Oberitalien,
[* 7] am
Mittelmeer. Am
zahlreichsten sind die perennierenden
Arten:
Campanula
caespitosa
Scop. (Campanula
pumila
Curt.), mit hellblauen, in
Rispen überhängenden
Blumen, in
Kärnten auf
Alpen,
[* 8] im Juni und Juli blühend, eignet sich zur Verschönerung künstlicher Felsenpartien und zu
Einfassungen.
Campanula
pusilla Haenk.,
eine sehr niedrige
Zierpflanze mit glockenförmigen, hellblauen, überhängenden
Blumen, liebt einen sonnigen Standort, paßt
zur
Einfassung der
Blumenbeete und zur Ausschmückung künstlicher Felsenpartien. Campanula
persicifolia L., mit wenigen, aber schönen,
großen, blauen
Blüten, wächst in europäischen Bergwäldern und wird auch als
Zierpflanze in
Garten
[* 9] oft gefüllt gezogen.
Campanula
Rapunculus L., hier und da in europäischen Wäldern und in Nordafrika, zweijährig, mit fleischiger und
wohlschmeckende
Wurzel, wird in
Frankreich und
England häufig als Gemüsepflanze kultiviert. C glauca
Thunb.,
Halbstrauch in
Jäpan, wird hier wegen seiner fleischigen, stark milchenden
Wurzel als
Gemüse häufig kultiviert.