Campanīle
(ital., von campana, «Glocke»),
Glockenturm der
Kirche, nach ital. Bauweise gewöhnlich freistehend, seit
altchristl. Zeit in Gebrauch. Berühmte
Beispiele sind der am
Dom zu
Florenz
[* 2] (84 m hoch; 1387 vollendet), der schiefe
Turm
[* 3] zu
Pisa
[* 4] (55,2 m hoch; 1174 begonnen, 1350 vollendet), der Markusturm zu
Venedig
[* 5] (98,6 m hoch; 888 begonnen, 1329 neu
aufgeführt). In der Renaissance, wo man die
Türme mit der
Kirche in
Verbindung zu setzen suchte, verloren sie die Eigenart
der Campanile.
Nur im russ. Bauwesen findet man sie noch angewendet. Mit der beginnenden
Vorliebe für Basiliken begann man auch in der ersten Hälfte des 19. Jahrh.
wieder Campanile
zu bauen.