Campan
(spr. kangpáng),
Jeanne Louise
Henriette, geborene Genest, franz. Schriftstellerin, geb. zu
Paris,
[* 3] erwarb sich die Zuneigung der Königin Marie Antoinette, von der sie mit Campan
, dem
Sohne des
Geheimsekretärs der Königin,
verheiratet und als erste Kammerfrau angestellt wurde. Der Schreckensherrschaft entgangen, errichtete sie nach Robespierres
Sturz eine Erziehungsanstalt für Mädchen zu St. Germain. Napoleon ernannte sie zur Vorsteherin der von
ihm gegründeten Erziehungsanstalt für
Töchter der Offiziere der Ehrenlegion zu
Ecouen. Sie starb zu Mantes. Von
ihr erschienen interessante «Mémoirs sur la vie privée de la reine Marie Antoinette»
(Par. 1823 u. ö.) und «Lettres
de deux jeunes amies» (ebd. 1811 u. ö.). Auch ihr «Journal
anecdotique» (ebd. 1824) und ihre «Correspondance inédite avec la reine
Hortense» (2 Bde., ebd. 1835) sind reich an pikanten Zügen
aus Napoleons,
Alexanders I. und anderer bedeutender
Männer Leben. Ferner veröffentlichte sie mehrere
Schriften über Erziehung;
von diesen werden besonders die «Conseils aux jeunnes filles»
(2 Bde., Par. 1825) geschätzt. -
Vgl. Bonneville de Marsangy, Mad. à Ecouen (ebd. 1879);
Flammermont, Études critiques sur
les sources de l'histoire du XVIII ^[e] siècle. I. Les Mémoires de M ^[me] Campan
(Poitiers 1886);
Carette, Madame Campan
(Par.
1891).