Campagna
,
Landstrich, s. Campagna di Roma.
Campagna
888 Wörter, 5'982 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Campagna,
Landstrich, s. Campagna di Roma.
Campagna
(spr. -pánja), Kreishauptstadt in der ital. Provinz Salerno, an der Eisenbahn Eboli-Metaponto, Bischofsitz, mit (1881) 6896 Einw., welche Öl-, Wein- und Obstbau sowie Holzhandel treiben.
Campagna
(spr. -pánja), Girolamo, genannt da Vergna, ital. Bildhauer, geb. 1552 zu Verona, [* 2] Schüler und lange Zeit Gehilfe des Danese Cattaneo, dessen Werke er auch nach dem Tode desselben vollendete, schmückte während seines langen Lebens Padua, [* 3] Venedig [* 4] und Verona mit seinen Werken und starb bald, nachdem er 1623 in Venedig die Zeichnungen zu dem Grabmal des Paolo Sarpi geliefert hatte. Er war einer der wenigen Bildhauer jener Zeit, welche sich eine naive Liebenswürdigkeit bewahrt hatten. Seine Hauptwerke sind: die bronzene Hochaltargruppe in San Giorgio Maggiore, Christus am Kreuz [* 5] mit den Heiligen Markus und Franziskus ¶
auf dem Hochaltar in San Redentore, Madonna mit dem Kind in San Salvatore, der heil. Sebastian in San Lorenzo, die Heiligen Rochus, Johannes der Täufer, Sebastian und zwei Propheten in der Scuola di San Rocco, der kolossale Atlant im untern Gang [* 7] der Zecca, die Grabfigur des Dogen Cicogna in der Jesuitenkirche, sämtlich zu Venedig.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Campagna
(Kt. Graubünden, Bez. Moësa, Kreis Misox, Gem. Lostallo).
450 m. Gruppe von 12 Hütten und Ställen, am rechten Ufer der Moësa, nahe der Strasse über den St. Bernhardin;
1 km nö. Lostallo.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Campagna
(spr. -panja), Hauptstadt des Kreises Campagna
(103609 E.) in der ital.
Provinz Salerno, 36 km im O. von Salerno, an der Linie Neapel-Potenza-Metaponto des Mittelmeernetzes, rings von Bergen
[* 9] umgeben,
in gesunder Lage, hat (1881) 9028 E., eine schöne Kathedrale, Musikschule, im August in der Nähe eine wichtige
Messe, Landwirtschaft und Weinbau.
Campagna
(spr. -panja), Girolamo, genannt da Vergna, ital. Bildhauer, geb. 1552 in Verona, gest. nach 1623, war Schüler von Jac. Sansovino. Er gehört zu den bessern Künstlern seiner Zeit, die sich von der Manier nach Kräften fern hielten. Unter seinen Werken sind hervorzuheben ein Hochrelief in San Giuliano zu Venedig, darstellend den Leichnam Christi von Engeln unterstützt, und die Bronzegruppe auf dem Hochaltar in San Giorgio Maggiore daselbst: Christus auf einer von den Evangelisten getragenen Erdkugel;
ferner Christus am Kreuz und die Bronzestandbilder der Heiligen Markus und Franciscus auf dem Hochaltar in San Redentore, der kolossale Atlant oder Cyklop in der Zecca, der heil. Rochus u. a. in der St. Rochusschule, das Grabmal des Dogen Cicogna in der Jesuitenkirche, alles in Venedig.
Campagna
di Roma [* 10] (spr. -pania), in engerm Sinne die öde Gegend rings vor den Thoren Roms, in weiterm Sinne das Gebiet zwischen dem Ciminischen Walde im N., den Monti Sabini und Albani im O. und dem Meere im W., umfaßt Teile des alten Etruriens, der Sabina und fast ganz Latium, ist eine von Civita-Vecchia bis Terracina 185 km lange und bis 70 km breite, hügelige, zum Tiber und Anio entwässerte Ebene; ein ehemaliger Meeresboden, auf dem infolge submariner Ausbrüche vulkanischer Tuff (Peperin) und Schlacken jetzt fast durchweg die Oberfläche bedecken.
Alle Seen sind Krater [* 11] ausgebrannter Vulkane. [* 12] Inselartig erheben sich aus diesem weiten Gefilde von schwermutsvoller Schönheit der Monte Soracte (s. d.), in vorhistor. Zeit eine Insel im Meer, südwärts der Monte Circeo (s. d.), das prachtvoll geformte Vorgebirge bei Terracina und der Krater des Albanergebirges selbst (s. Albano), dessen alte Lavaströme sich noch bis in die Nähe Roms verfolgen lassen. Ein anderer, jetzt von einem See ausgefüllter Krater ist der von Bracciano.
Den südlichsten Teil nehmen die Pontinischen Sümpfe (s. d.) ein. Der unzureichende Abfluß der Wasseradern erzeugt Stagnation und Sumpfluft und dadurch Malaria und verheerende Fieber. Mit diesen Übeln vereinigt sich der Mangel wirtschaftlicher Kultur und des Anbaues, welcher die tödlichen Wüsteneien in gesunde Ackerfluren verwandeln könnte. Der Ackerbau liegt überall danieder; nur Fremde aus den umliegenden Provinzen kommen, die Äcker zu bestellen. Scharenweise rafft sie das Fieber bin. Der größte Teil ist noch Weideland, in das im Herbst die Hirten von den Apenninen mit ihren Herden hinabziehen. Die Rinderhirten sind beritten und verstehen mit ihren Lanzen ihre Herde sehr geschickt zu lenken. Die eigentliche Viehzucht [* 13] ist aber ganz vernachlässigt.
Die Campagna
d. R., obwohl schon von Livius als ungesund bezeichnet, trug im Altertum viele fast spurlos verschwundene Städte, und
noch beweisen Reste kaiserl. Villen im Stadtgebiete Roms den früher hier blühenden Anbau. Die zahllosen Verwüstungen, welche
die Campagna
d. R. von Goten, Byzantinern, Langobarden und von Saracenen erlitten hat, nebst spätern Kriegen
verschuldeten die Verödung dieser Landschaften. Vergebens bemühten sich die Päpste schon seit dem 8. Jahrh.,
das Land durch Anlage von Wirtschaften (Domus cultae) wieder zu bevölkern. Unter der franz. Herrschaft
erwarb sich der damalige Gouverneur von Rom,
[* 14] General Miollis, durch Anpflanzen von Bäumen, Urbarmachen
der Felder große Verdienste. Seither sind zahllose Projekte gemacht worden, besonders nach dem Falle der päpstl. Regierung
(z. B. durch Garibaldi 1875). Gute Erfolge hatte man mit der Anpflanzung von Eucalyptus an der
Abtei Tre Fontane hinter St. Paul bei Rom. -
Vgl. Westphal, Die röm. Kampagne (Berl. 1829);
Ribby, Analisi della carta dei dintorni di Roma. (2. Ausg., 3 Bde., Rom 1849);
Didier, La campagna
de Rome (Par. 1842);
Gell, The topography of Rome and its vicinity (Lond. 1846);
Gregorovius, Lateinische Sommer (6. Aufl., Lpz. 1889);
Giordano, Cenni sulle condizione fisico-economiche di Roma e suo territorio (Rom 1874);
Mantovani, Descrizione geologica della Campagna
Romana (2. Aufl., Tur. 1884);
Sombart, Die römische Campagna. Eine socialökonomische Studie (Lpz. 1888);
Moltke, Wanderbuch (5. Aufl., Berl. 1890).
felice (spr. -panja felihtsche), s. Campanien. ^[= eine ehemalige Landschaft Italiens, mit der Hauptstadt Capua, grenzte südöstlich an Lucanien, ...]