Camoëns
(spr. kámuinsch), Luiz de, der größte und berühmteste Dichter der Portugiesen, war zu Lissabon [* 2] (nach andern zu Coimbra oder Santarem) aus einer ursprünglich aus Spanien [* 3] stammenden und hochangesehener aber verarmten Familie 1524 geboren. Sein Vater, ein portugiesischer Schiffskapitän, verlor im Schiffbruch Leben und Vermögen; gleichwohl sorgte die Mutter, Donna Anna de Sa, aus Santarem gebürtig, sorgfältig für die Erziehung des Sohns und ermöglichte ihm auch den Besuch der damals neuerrichteten Universität Coimbra, wo er vorzugsweise klassische Studien sowie Philosophie und Geschichte trieb, sich aber auch bereits seinem dichterischen Drang überließ.
Hof (meteorologisch) -

* 4
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.
Nach beendigten
Studien nach
Lissabon zurückgekehrt, machte er sich am königlichen
Hof
[* 4] durch seine männlich-schöne
Erscheinung
wie durch sein
Talent und sein jugendlich-feuriges
Wesen gleich sehr bemerklich, erregte aber durch ein Liebesverhältnis mit
der
Palastdame Catharina de Atayde den
Zorn des
Königs in dem
Grade, daß ihn dieser vom
Hofe verbannte.
Camoëns
begab sich nach
Santarem zu seinen mütterlichen Verwandten, suchte in ernsten
Studien Trost für seinen Liebesschmerz,
der in mehreren herrlichen
Elegien (namentlich der dritten) ausströmte, und entwarf schon hier den
Plan zu seinem großen
Epos, den
»Lusiaden«. In einem
Feldzug gegen
Marokko,
[* 5] den er als Freiwilliger mitmachte, erwarb er sich den
höchsten
Ruhm der
Tapferkeit, trug aber zugleich eine schwere
Wunde davon und verlor im
Seegefecht von
Ceuta
[* 6] durch eine Büchsenkugel
das rechte
Auge.
[* 7] Er mußte daher längere Zeit in
Afrika
[* 8] verweilen und benutzte die unfreiwillige Muße
zu rüstiger Fortsetzung seines
Heldengedichts; auch entstanden in jenen
Tagen, »wo die eine
Hand
[* 9] das
Schwert, die andre die
Leier führte«, mehrere seiner schönsten
Sonette.
Sein militärischer
Ruf hatte den
Hof vermocht, die
Verbannung aufzuheben. Camoëns
eilte nach
Lissabon zurück voll froher Erwartung,
sich nun eine seinen
Talenten und Kenntnissen entsprechende Laufbahn eröffnen zu können; allein seine
Hoffnung wurde durch die
Intrigen eifersüchtiger hochgestellter Adligen vereitelt, und unmutig faßte
er den Entschluß, seinem
Vaterland den
Rücken zu wenden. Er teilte denselben einem
Freund mit den
Worten der Grabschrift des
Scipio
Africanus
mit: »Ingrata
patria, non possidebis ossa mea« (»Undankbares Vaterland,
du sollst meine Gebeine nicht besitzen«),
Ost-Indien

* 10
Ostindien.schiffte sich 1553 nach Ostindien [* 10] ein und landete im September d. J. in Goa, dem Mittelpunkt der indischen Besitzung der Portugiesen. Da er auch hier kein Amt fand, nahm er von neuem Kriegsdienste und machte verschiedene Expeditionen zu Wasser und zu Lande mit, so namentlich 1555 einen Zug gegen die maurischen Seeräuber auf dem Roten Meer, welche den portugiesischen Handel beeinträchtigten. Das Winterquartier auf der Insel Ormus benutzte er zur Fortsetzung seiner »Lusiaden«, besuchte den Felixberg und die umliegenden öden afrikanischen Gegenden, von denen er dann in seinem Gedicht ein so ausgezeichnetes Bild entwarf, und richtete von dieser Einsamkeit aus rührende Klageworte an die ferne Geliebte.
Nach Goa zurückgekehrt, schienen sich endlich die Verhältnisse für ihn freundlicher zu gestalten; allein seine rücksichtslose Wahrheitsliebe stürzte ihn in neues Elend. Die Mängel und Erbärmlichkeiten der portugiesischen Verwaltung Judiens reizten ihn zu einem satirischen Gedicht, dessen Veröffentlichung den Vizekönig Dom Francisco Barreto dermaßen erzürnte, daß er den Dichter verhaften ließ und im folgenden Jahr (1556) nach Macao an der chinesischen Küste verbannte, wo derselbe, einen untergeordneten Posten bekleidend, fünf Jahre lang verweilte.
Schiff I

* 11
Schiff.
Hier vollendete Camoëns
sein großes
Epos, und noch heute zeigt man dort die »Camoens
grotte«, einen
hoch gelegenen reizenden
Punkt mit herrlicher Aussicht über Land und
Meer, wo der Dichter, wie die
Sage geht, sein Werk niedergeschrieben.
Inzwischen hatte in
Goa ein neuer
Vizekönig,
Dom Constantino de
Braganza, die
Verwaltung übernommen und gestattete Camoëns
, den
Ort
seiner
Verbannung zu verlassen. Freudig ergriff dieser die Gelegenheit, allein das
Schiff,
[* 11] das ihn zurücktragen
sollte, scheiterte unterwegs an der Mündung des Mekhongflusses, und nur mit Mühe rettete der Dichter sich und seinen größten
Schatz, sein Gedicht; alles übrige
ward ein
Raub der
Wellen.
[* 12]
Als das
Schiff sank, hatte sich Camoëns
in die
Wellen gestürzt, und mit der
Rechten rüstig dem
Ufer zurudernd,
hielt er mit der
Linken die
Handschrift des Gedichts hoch über die Wogen empor. Die Eingebornen empfingen ihn freundlich und
erzeigten ihm große
Gastfreundschaft. Diese
Szenen seiner Lebenstragödie schildert Camoëns
im zehnten
Gesang der
»Lusiaden«, die
er zum Teil hier geschrieben hat. Auch sollen hier die berühmten »Quintilhas«
entstanden sein, eine
Paraphrase auf den 137.
Psalm, in welchem die
Juden ihre
Harfen an den
Weiden an
Babylons
Bächen aufhängen
und über die
Verbannung vom
Lande der
Heimat weinen. Camoëns
verweilte hier, bis sich eine Gelegenheit fand, die ihn 1561 nach
Goa
zurückbrachte.
Camoens

* 13
Seite 3.761.
Der
Vizekönig schloß mit Camoëns
, der ihn in den schönen
Stanzen, welche in seinen Gedichten unter der
Aufschrift
»Epistola III.« aufbewahrt sind, begrüßte, ein
Verhältnis inniger
Freundschaft. Als aber im
Oktober 1561
Dom Francisco Contucho,
Graf von Redondo,
Vizekönig wurde, erhoben sich des Dichters alte Gegner von neuem gegen ihn, so daß selbst der neue
Vizekönig, der anfangs Camoëns
freundlich zugethan schien, in die
Verhaftung desselben willigen mußte. Er wurde beschuldigt, während
seiner Amtsführung in
Macao
Veruntreuungen begangen zu haben. Zwar rechtfertigte er sich glänzend und warf die ganze Schmach
der
Anklage auf seine Gegner zurück, aber eben, als man ihm die Gefängnisthür öffnen wollte, trat
ihm ein
Gläubiger entgegen und brachte den Dichter in
¶
mehr
Schuldhaft. In C. regte dieses neue Mißgeschick eine heitere Saite seines Innern an; er schrieb an den Vizekönig ein scherzhaftes
Gedicht, das ihm denn auch sofort die Freiheit verschaffte. Auf die Wirkung seines Gedichts im Vaterland baute Camoëns
neue Pläne
der Zukunft, und es entstand in ihm der Wunsch, nach Portugal heimzukehren, um sein Buch selbst dem König
zu überreichen. Während er mit diesem Entschluß umging, erhielt er von dem frühern Vizekönig, Francisco Barreto, der
eben Gouverneur des Forts Sofala geworden war, die Einladung, ihn dahin zu begleiten. Camoëns
willigte ein in der Hoffnung, dort früher
ein Schiff zu finden, das ihn nach Europa
[* 14] mitnehmen könnte, und Barreto, der den Dichter um seiner Unterhaltung
willen an sich fesseln wollte, streckte ihm die Reisekosten bis Sofala vor, wo er nach kurzer Zeit ein daselbst anlegendes,
auf der Rückreise nach Portugal begriffenes Schiff zur Weiterreise benutzte.
Der unedle Plan des Gouverneurs, Camoëns
durch die Rückforderung der ihm geliehenen Geldsumme zum Bleiben zu
zwingen, ward durch die Freigebigkeit einiger Passagiere vereitelt, welche die nötige Summe sogleich zusammenschossen. Auf
dem Schiff traf Camoëns
auch den berühmten Geschichtschreiber Indiens, Dom Diego do Couto, mit dem er ein inniges Freundschaftsbündnis
schloß, und von welchem noch die Handschrift eines vortrefflichen Kommentars zu den »Lusiaden« existiert.
Bevölkerungsstatistisc

* 15
Bevölkerung.
Mit diesem einzigen Schatz stieg Camoëns
nach 16jähriger Abwesenheit 1569 zu Lissabon ans Land, begleitet von den einzigen, die
ihm stets treu blieben: seinem Sklaven und seinem Unglück. Jetzt, wo er seinem Elend durch die Veröffentlichung eines Werkes,
das 30 Jahre lang seinen Geist beschäftigt hatte, ein Ende zu machen hoffte, begrüßte ihn auch in Lissabon
der Schrei allgemeiner Angst und Not. Die Pest wütete unter der Bevölkerung,
[* 15] und dieser Umstand trat dem Druck des Gedichts noch
drei Jahre hindernd entgegen.
Erst 1572 erschien die erste Ausgabe in geschmackvoller Ausstattung und mit der Dedikation an den jungen
König Dom Sebastian. Dieser soll dem Dichter zur Belohnung eine Jahrespension von 10,000 Reis, d. h. 25 Thlr., ausgesetzt haben,
wozu ihm noch die Erlaubnis zuteil wurde, überall in Begleitung des Hofs erscheinen zu dürfen. Die Wahrheit dieser Angabe
ist bestritten worden, doch ist so viel gewiß, daß Camoëns
die letzten Jahre seines Lebens langsam dahinsiechte;
aber erst als auch sein Geist durch das nach der Schlacht von Alkazar (1578) plötzlich über Portugal hereinbrechende Unglück
die tiefste Wunde erhalten hatte, die dem Sänger der »Lusiaden« geschlagen werden konnte, eilte er rasch seiner Auflösung entgegen.
Camoëns
starb im Hospital.
Man begrub den Dichter in der Kirche des St. Annen-klosters, wie man ihn hatte leben lassen, ohne alle Auszeichnung, und so kam es, daß, als 15 Jahre nach seinem Tode Dom Gonzalo Coutinho dem großen Mann »eine würdigere Ruhestätte« errichten wollte, sein Grab nur mit Mühe (wenn überhaupt) aufgefunden wurde. Es ward ihm ein prächtiges Grabmal errichtet. Bald erkannte man denn auch den Wert seines Gedichts, und hatte man den Dichter im Leben verkannt und verfolgt, so wurde er nun tm Tod fast vergöttert. Seine Landsleute gaben ihm den Beinamen des Großen; sein Heldengedicht fand Eingang bei hoch und niedrig; eine Ausgabe folgte der andern, und ein Jahrhundert hindurch ertönten Gesänge daraus im Munde des Volkes.
Spottiswoode - Sprache

* 16
Sprache.Camoëns bildet den großen Schlußstein der Blütezeit der portugiesischen Poesie. Was nach ihm in dichterischen Versuchen geleistet wurde, ist im glücklichern Fall Nachklang der glänzenden Vergangenheit. Entdeckt auch der strenge Kunstrichter in Camoëns' Epos manches Fehlerhafte, z. B. die durch gängige Verquickung der griechischen Mythologie mit der christlichen, so belebt doch ein echt dichterischer und wahrhaft epischer Geist die ganze Ausführung, und die darin sich aussprechende Vaterlandsliebe, Empfänglichkeit für kühne nationale Bestrebungen sowie die vollendete Sprache [* 16] und der bezaubernde Wohlklang der schön gebauten Ottaven geben dem Werk im Original einen unwiderstehlichen Reiz. Camoëns nannte sein Gedicht »Os Lusiadas« (d. h. die Nachkommen des Lusus, des fabelhaften Ahnherrn der Portugiesen), weil es die poetische Verherrlichung nicht eines einzelnen Helden, sondern der Portugiesen überhaupt ist. Es besingt die Umschiffung Afrikas durch Vasco de Gama und die erste Begründung portugiesischen Verkehrs mit Malabar, verherrlicht aber in episodischen Erzählungen die ganze ältere Geschichte Portugals und in Form begeisterter Prophezeiungen auch die spätern Entdeckungen und Großthaten der Portugiesen in Indien.
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 17
Kraft.Unter den Episoden, welche das Ganze beleben, ist die Erzählung von dem Tode der Ines de Castro (dritter Gesang) die berühmteste. Daneben bricht auch das persönliche Gefühl des Dichters an zahlreichen Stellen mit Macht hervor, und diese männlich-kräftigen lyrischen Ergüsse, meist in schwermütigem Ton gehalten, erhöhen den Reiz des Gedichts. Wodurch sich aber dasselbe am wesentlichsten von jedem andern Epos unterscheidet, das ist die Kraft [* 17] und Wahrheit seiner Naturschilderungen, vor allen die Schilderung des Weltmeers.
Die »Lusiaden« sind nach Humboldts Ausspruch (»Kosmos«, Teil 2) das »maritime Epos«, welches die ganze majestätische Größe des ozeanischen Meers spiegelt. Die eigentliche Handlung desselben ist nicht in einen Kampf zwischen Portugiesen und Indern zu setzen, sondern in den Kampf mit dem Weltmeer und in den Sieg über dessen furchtbare Gewalt. Das Gedicht besteht aus zehn Gesängen, die zusammen 1102 achtzeilige Stanzen enthalten. Die erste Ausgabe erschien zu Lissabon 1572;
spätere Ausgaben: 1597, 1607, 1609, 1633, 1651;
mit Interpretationen von Montenegro, [* 18] 1613;
mit den Argumenten jedes Gesanges von Barreto, 1669. Einen Kommentar in spanischer Sprache, jedoch mit willkürlichen Textabänderungen, lieferte der Geschichtschreiber und Dichter Manoel de Faria y Souza (Madr. 1639, 2 Bde.);
eine Ausgabe mit Anmerkungen Fereira (Neap. 1731, 2 Tle.; Rom [* 19] 1732).
Neuere Ausgaben erschienen zu Coimbra 1800, 2 Bde., von J. M. ^[Joze Maria] de Souza Botelho (Par. 1817 u. 1819, sehr korrekt, aber selten); mit Noten von Fonseca (das. 1846) und von Coelho (Lissab. 1880). Ju Deutschland [* 20] erschienen Ausgaben von Winterfeld (Berl. 1810), eine nach der Juromenhaschen Textrevision besorgte Ausgabe (Leipz. 1874); eine kritische Textausgabe (mit Varianten) von Reinhardstöttner (Straßb. 1874) sowie einige zur Feier des 300jährigen Todestags (1880). Im ganzen zählt man gegen 100 Ausgaben und ca. 45 Übersetzungen des Gedichts in fremde Sprachen, darunter eine ins Lateinische von Thomé de Faria (Wien [* 21] 1622). Ins Spanische [* 22] wurde dasselbe übersetzt von Tapia (Salamanca 1580), Caldera (Alcala de Henares 1588), Gargez (Madr. 1591) u. a.;
ins Italienische von Paggi (Lissab. 1659, Turin [* 23] 1772);
ins Französische von Fournier und Desaules (in Prosa, 1825; neue Ausg. 1847), Millié (1811), Ragon (1842), Albert (1858), Azevedo (1869) etc.;
Camoghe - Campagna

* 25
Seite 3.762.ins Englische [* 24] von Fanshaw (1655), Mickle ¶
mehr
(1775, neue Ausg. 1877), Mitchell (1854), Aubertin (1878), Burton (1881) u. a. Außerdem liegen auch Übersetzungen ins Schwedische, Dänische (Lundbye), Polnische, Böhmische (Pichla), Russische [* 26] (Dmitrijew) und Ungarische (Gyula) vor. In deutscher Übertragung wurden die »Lusiaden« zuerst bruchstückweise durch Meinhardt (in den »Gelehrten Beiträgen zu dem Braunschweigischen Anzeiger« 1762) und Seckendorff (in Bertuchs »Magazin der spanischen und portugiesischen Litteratur«) bekannt. Vollständige Übersetzungen brachten dann Heise (in Prosa, Hamb. 1807, 2 Bde.), Kuhn und Winkler (Leipz. 1807), Donner (das. 1833, 3. Aufl. 1869) und Booch-Arkossy (das. 1854),
beide im Versmaß des Originals; ferner Eitner (Hildburgh. 1869) in reimlosen Iamben, Wollheim da Fonseca (Leipz. 1880) und Storck (s. unten). Camoëns war außerdem ein großer Lyriker, der nur mit Dante in dessen »Vita nuova«, mit Tasso und Shakespeare in ihren Sonetten verglichen werden darf. Seine Sonette (im ganzen 103, deutsch von L. v. Arentsschild, Leipz. 1852), Eklogen, Elegien, Oden, Kanzonen, Sextinen, Idylle etc. vereinigen alle Süßigkeit des innigsten Genusses mit einer hinreißenden Schwermut, strengen Ernst mit der anmutigsten Kindlichkeit und dies alles in der Reinheit des einfachsten und sprechendsten Ausdrucks.
Paris

* 27
Paris.Auch besitzen wir von Camoëns drei Komödien (»Die Amphitryonen«, »König Seleukus« und »Die Liebe des Philodemo«) im spanischen Geschmack der Zeit und ein allegorisches Lehrgedicht, mit den übrigen kleinern Dichtungen abgedruckt unter dem Titel: »Rimas de Luis de Camoëns« (Lissab. 1593). Gesamtausgaben der Werke des Camoëns erschienen in Paris [* 27] 1759 (3 Bde.), Lissabon 1772, 1779-80, 1782-83 (3 Bde.). In Deutschland sehr verbreitet ist die von Barreto, Feio und Monteiro (Hamb. 1834, 3 Bde.),
die beste und vollständigste aber die des Visconde de Juromenha (mit Biographie des Dichters, Lissab. 1860-71, 6 Bde.), während sich die von Theophilo Braga besorgte (»Biblioteca de actualidad«, Porto 1874, 3 Bde.) durch Handlichkeit und billigen Preis auszeichnet. Eine vorzügliche Übersetzung der gesamten Werke Camoëns' veröffentlichte Storck (Paderb. 1874-84, 6 Bde.)
Vgl. John Adamson, Memoirs of the life and writings of L. de Camoëns (Lond. 1820, 2 Bde.);
Mordani, Elogio storico di Luigi Camoëns (Bologna 1841);
Braga, Historica de Camoëns (Porto 1873-75, 3 Bde.);
Reinhardstöttner, Camoëns, der Sänger der Lusiaden (2. Aufl., Leipz. 1879);
Lamarre, Camoëns et les Lusiades (Par. 1878);
Robert Avé-Lallemant, Luiz de Camoëns (Leipz. 1879);
Castello Branco, Luiz de Camoëns (Porto 1880);
Coelho, Luiz de Camoëns (Lissab. 1880);
R. F. Burton, Camoëns, his life and his Lusiads (Lond. 1881).
Sehr verdienstvoll sind die »Bibliographia Camoniana« von Th. Braga (Lissab. 1880) und das gleichnamige Werk von J. ^[Joaquim] de Vasconcellos (Porto 1880). Camoëns ist auch mehrfach zum Gegenstand von Dichtungen gemacht worden, so von Almeida Garrett in einem epischen Gedicht (Par. 1825), von Tieck in seiner bekannten Novelle »Tod des Dichters«. Holtei (in »Lorbeerbaum und Bettelstab«),
Hermann v. Schmid und Fr. Halm sowie neuerdings L. Jardin haben das Schicksal des Dichters dramatisch behandelt. Eine Oper: »Camoens«, von Farina ward 1857 in Padua [* 28] aufgeführt.