Camillus
,
Marcus Furius, der zweite Gründer Roms. Siegreich beendete er den Krieg der Römer [* 2] gegen Veji durch die Eroberung der Stadt nach zehnjähriger, vielfach durch die Sage ausgeschmückter Belagerung (396 v. Chr.). Darauf brachte er die Städte Capena und Falerii, letztere durch seinen bei Auslieferung der Kinder der Falisker bewiesenen Edelmut, zur Unterwerfung. Wegen Veruntreuung der Beute angeklagt, wahrscheinlich aber wegen seiner aristokratischen Haltung wurde er vom Volk verurteilt und ging in die Verbannung, aus der er erst nach der Zerstörung Roms durch die Gallier zurückkehrte. Nach der Sage erschien er, zum Diktator ernannt, mit einem Heer in dem Augenblick, als die Besatzung des ¶
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Kapitols den Abzug der Gallier erkaufen wollte, nahm den Galliern die Beute ab und vertrieb sie aus Rom.
[* 4] Ein großes Verdienst
erwarb sich Camillus
dadurch, daß er sich der von den Plebejern beabsichtigten Übersiedelung aus dem zerstörten Rom nach Veji aufs
nachdrücklichste widersetzte und dadurch wesentlich dazu beitrug, daß die Stadt auf der alten Stelle
wieder aufgebaut wurde. In den folgenden Jahren kämpfte er noch mehrfach siegreich gegen die Gallier wie gegen Äquer, Volsker
und Etrusker. Obwohl wenig volksfreundlich gesinnt, erkannte er doch später die Notwendigkeit, den Plebejern mehr Rechte einzuräumen;
daher vermittelte er 367 die Annahme der Licinischen Gesetze (s. d.). Er starb 365 v. Chr.