Camenz
,
Dorf im
Kreis
[* 2]
Frankenstein des preuß. Reg.-Bez.
Breslau,
[* 3] an der
Glatzer Neisse und an den Linien
Breslau-Mittelwalde,
Camenz
-Cosel-Kandrzin (112,9 km) und
Raudten-Camenz (145,1 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 822 E. und
ist bekannt wegen seiner ehemaligen Cistercienserabtei, die, nachdem
Břetislaw von
Böhmen
[* 5] 1096 daselbst ein Schloß Kamenecz
erbaut hatte, 1209 von dem
Breslauer
Augustiner-Chorherrn Vincent von Pogarell, der aus dem Schloß die
Kloster-, jetzige kath.
Pfarrkirche
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
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herstellen ließ, begründet, 1810 aufgelöst wurde. Die 25 Stiftsdörfer der Abtei gehörten seit 1838 der Prinzessin Marianne
der Niederlande,
[* 7] der geschiedenen Gemahlin des Prinzen Albrecht von Preußen,
[* 8] die, nachdem das ehemalige Schloß und die Klostergebäude 1817 abgebrannt
waren, nach Plänen von Schinkel durch Martius auf dem nahen Hartheberge ein großartiges Schloß in got.
Stil sowie unterhalb desselben eine evang. Kirche erbauen ließ. Seit ihrem Tode (1883) ist ihr Sohn, Prinz Albrecht von Preußen,
Besitzer des Schlosses und des 1876 gegründeten Nassau-Oranien-Niederländischen Fideikommisses, zu dem die Herrschaften Camenz
, Seitenberg
und Schnallenstein gehören.