Camburg
(Kamburg), Stadt im
Kreis
[* 2]
Saalfeld
[* 3] des Herzogtums
Sachsen-Meiningen, Hauptort der
Grafschaft Camburg
, einer Enclave
zwischen preuß. und sachsen-weimar. Gebiet, 18 km nördlich von
Jena,
[* 4] an der
Saale und der Linie
Großheringen-Saalfeld (Saalbahn)
und der (im
Bau begriffenen) Linie Zeitz-Camburg
der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 5] hat (1890) 2660 (1296 männl., 1364 weibl.)
evang. E.,
Amtsgericht (Landgericht Rudolstadt),
[* 6] Steueramt; bedeutende Zuckerfabrik, große Handelsmühle, Fabrikation landwirtschaftlicher
Maschinen, Dampfsägewerk, Dampfmolkerei, Gerbereien, Ziegeleien, Getreide- und Holzhandel, 2 Holzmessen
(Palmarum und Johanni)
sowie stark besuchte Viehmärkte. Von dem frühern Schlosse der
Grafen von Camburg
ist nur noch ein,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
mehr
jetzt wieder besteigbar gemachter Turm
[* 8] erhalten. 2 km entfernt, romantisch im Wald gelegen, die Ruinen der Cyriakskirche. -
Die Grafschaft Camburg
, welche nach dem Aussterben der Grafen von Camburg
, einer Seitenlinie der Grafen von Wettin, 1089 wieder an das
Stammhaus fiel, ist der einzige, noch im Besitz eines Wettiners befindliche Rest des Stammbesitzes der
Wettiner, während die übrigen Besitzungen 1815 an Preußen
[* 9] fielen.