Cambronne
(spr. kangbrónn), Pierre Jacques Etienne, Graf, franz. General, geb. zu St. Sébastien bei Nantes, [* 2] trat 1790 in die franz. Nationalgarde, nahm an den Kämpfen gegen die Königlichen in der Vendée teil, machte, zu den Linientruppen übergetreten, die Unternehmung gegen Irland mit und kämpfte darauf in allen Feldzügen der Republik und des Kaiserreichs mit Tapferkeit und Auszeichnung. 1814 wurde er Brigadegeneral und folgte Napoleon nach Elba als Commandeur der 400 Mann der alten Garde.
Als er mit Napoleon 1815 nach
Frankreich zurückkehrte, ernannte ihn dieser zum
Grafen, Pair von
Frankreich und Generallieutenant.
Bei Waterloo
[* 3] befehligte Cambronne
eine Division der alten Garde und leistete lange
Widerstand, wurde verwundet
und von den Engländern gefangen. Hierbei soll Cambronne
den Gegnern zugerufen haben: «Die
alte Garde stirbt, aber sie ergiebt sich nicht», doch ist festgestellt, daß nicht Cambronne
, vielleicht
aber
General
Michel die Worte gebraucht hat. Auf das Versprechen, sich dem franz. Kriegsgericht stellen
zu wollen, wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, 1816 Kriegsgericht über ihn abgehalten, und er
wurde, da er den
Bourbonen keinen
Eid geleistet, freigesprochen. 1820 ernannte ihn
Ludwig XVIII. zum Commandeur von Lille.
[* 4] 1824 trat
Cambronne
in
Ruhestand und starb in der Nähe von Nantes, wo ihm 1848 ein Bronzestandbild (von
Debay) errichtet
wurde.