Cambriels
(spr. kangbrĭäll),
Albert, franz.
General, geb. zu Lagrasse (Depart.
Aude), trat 1836 in die
Armee ein und stieg bis 1870 zum Brigadegeneral auf. Während des
Krieges erhielt er das Kommando über
eine
Brigade des neuerrichteten 12.
Armeekorps der
Armee von Châlons, wurde in der
Schlacht von
Sedan
[* 2] verwundet und gefangen,
entfloh jedoch während des
Transportes und stellte sich in
Tours
[* 3] der Regierung der nationalen Verteidigung
zur
Verfügung. Cambriels
übernahm den Oberbefehl über die in der Errichtung begriffene Ostarmee in
Besançon,
[* 4] versuchte vergeblich,
den
Vormarsch der bad. Felddivision des 14.
Armeekorps
(General von Werder) aufzuhalten, und lieferte in der Nähe des Oignon bei
Etuz, Auson-dessus und Châtillon-le-Duc mehrere
Gefechte, die ihn zum Rückzüge nach dem befestigten
Lager
[* 5] von
Besançon nötigten.
Zerwürfnisse mit Garibaldi, der zum Oberbefehlshaber der
Freikorps ernannt worden war, erschwerten dem
General die Kommandoführung
und bestimmten ihn, das
Kommando Nov. 1870 niederzulegen. Anfang 1871 trat Cambriels
wieder in den aktiven Dienst
zurück und übernahm das Kommando über das 19.
Armeekorps in Vierzon mit dem
Auftrage, den
Abmarsch des
Bourbakischen
Heers nach
Osten (zum
Entsatze von
Belfort)
[* 6] zu verschleiern, aber schon 27. Jan. brach die Kopfwunde wieder
auf und
nötigte Cambriels
das Kommando niederzulegen. 1875 übernahm Cambriels das Kommando über das 10.
Armeekorps in Rennes, 1879 trat
er in den
Ruhestand und starb in
Paris.
[* 7]