Cambiaso,
Luca, ital. Maler, Sohn des Malers Giovanni Cambiaso, geb. 1527 zu Moneglia im Genuesischen. Er begann bei seinem Vater die ersten Studien, zeichnete sich schon früh durch mechanische Fertigkeit und Fruchtbarkeit an Ideen aus und führte später in Rom durch eifriges Studium von Raffaels und Michelangelos Werken sein Talent der Reife entgegen. Besonders befleißigte er sich des Studiums der Natur, der Grazie und eines gefälligen Kolorits, wobei ihm Correggio vorgeschwebt zu haben scheint, und bildete sich so zu einem der besten Maler, dessen Werke inmitten jener manierierten Zeit wie ein frischer Quell anmuten. Seine Auffassung ist naiv realistisch, sein Ausdruck innig, die Gesamterscheinung seiner Werke heiter; die Darstellung bewegter Szenen gelang ihm weniger als der Ausdruck ruhiger Empfindungen. Das beste Bild dieser Richtung ist die große Grablegung in San Carignano zu Genua, wo sich überhaupt die meisten seiner Werke befinden. Cambiaso verfiel jedoch in spätern Jahren in eine flüchtige Manier, so daß man ihm sogar nachsagte, er habe mit beiden Händen zugleich gemalt, und auch die Schwermut, die sich infolge der Verweigerung einer zweiten Heirat von seiten des Papstes seiner bemächtigte, mag zu einer Abnahme seiner künstlerischen Kräfte beigetragen haben. Im J. 1583 wurde er von Philipp II. nach Spanien berufen, um die durch Castellos Tod unterbrochenen Wandgemälde des Eskorial zu vollenden. Er starb aber schon 1585. Cambiaso ist außerhalb Genuas wenig vertreten; Gemälde von ihm befinden sich außerdem hauptsächlich in Spanien und in Neapel; das Berliner Museum besitzt die gefällige Gruppe einer Caritas.