(eigentlich
Kalwitz), Sethus,
Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu Gorschleben in
Thüringen,
erhielt seine musikalische
Erziehung an den Gymnasien von
Frankenhausen und
Magdeburg,
[* 2] bezog 1579 mit dem
Geld, welches er sich
durch Mitwirkung bei den Schülerchören erworben, die
Universitäten Helmstedt und
Leipzig,
[* 3] um
Mathematik
zu studieren, brachte aber gleichzeitig seine musikalischen
Studien zum
Abschluß, so daß er bereits 1580 in letzterer Stadt
zum Musikdirektor an der Paulinerkirche ernannt wurde. Im J. 1582 wurde er
Kantor zu Schulpforta und 1594
Kantor an der Thomasschule
inLeipzig, woselbst er starb.
Unter Calvisius'Kompositionen sind die durch Sangbarkeit und Reinheit der
Stimmführung ausgezeichneten Tonsätze zu geistlichen
Melodien hervorzuheben, betitelt: »Harmonia cantionum ecclesiasticarum« (Leipz. 1596 und in mehrfach wiederholten
Auflagen erschienen).
Als Theoretiker hat er sich durch folgende,
noch gegenwärtig mit
Recht geschätzte
Schriften bekannt gemacht:
»Melopoeia, sive melodiae condendae ratio«
(Erfurt
[* 4] 1582, 1592);
»Exercitationes musicae duae« (Leipz. 1600, 2. vermehrte
Auflage 1611);
»Compendium musicae practicae« (das. 1594,
1602; 3. Aufl. u. d. T.: »Musicae artis praecepta etc.«,
Jena
[* 5] 1612).
Bekannt
ist er außerdem durch seine mathematisch-chronologischen
und seine sprachlichen
Studien, deren
Resultate niedergelegt sind in dem
»Opus chronologicum« (1605),
Sethus, eigentlich Seth Kallwitz, Musiker und Chronolog, geb. zu Gorschleben (Thüringen), besuchte
die Schulen zu Frankenhausen und Magdeburg und die Universitäten zu Helmstedt und Leipzig. In letzterer Stadt wurde er 1581 Musikdirektor
an der Paulinerkirche; 1582 ging er als Kantor nach Schulpforta, 1594 als Kantor der Thomasschule und
Musikdirektor an den beiden Hauptkirchen wieder nach Leipzig, wo er starb. Sein berühmtes «Opus chronologicum»
(Lpz. 1605; neue Aufl., Frankf. 1650 u. 1685), die Frucht 20jähriger Forschungen, wurde lange bei chronolog.
Untersuchungen als Richtschnur gebraucht und ist noch jetzt wichtig. Von seinen musiktheoretischen Werken,
die für die Kenntnis der deutschen Musik des 16. Jahrh. hohen Wert haben, sind hervorzuheben: «Melopoeia seu melodiae condendae
ratio» (Erfurt 1582),
«Compendium musicae practicae pro incipientibus» (Lpz.
1594; 3. Aufl. u. d. T. «Musicae
artis praecepta nova et facillima», Jena 1612),
«Harmonia cantionum ecclesiasticarum» (1596 u. ö.) und eine 12stimmige Komposition des 150. Psalms.
Von seinen Chorälen und
Chorliedern sind viele in Partitur in neue Sammelwerke (Becker, Winterfeld) aufgenommen. Eine größere Zahl handschriftlicher
Motetten und Hymnen birgt die Bibliothek der Thomasschule zu Leipzig.