LuciusCalpurnius Bestia. röm.
Volkstribun, der 121
v. Chr. die Reformbestrebungen des CalpurniusGracchus (s. d.) energisch
bekämpfte, ging als Konsul 111 nach
Afrika,
[* 2] um den
Krieg gegen
Jugurtha zu führen. Er that dies mit Erfolg,
ließ sich aber von
Jugurtha den Frieden abkaufen und wurde hernach mit andern, die sich von
Jugurtha hatten bestechen lassen, 109
v. Chr.
zur
Verbannung verurteilt. Er kehrte bald zurück, ging jedoch 90, als infolge des Varischen Gesetzes
die
Urheber des
Bundesgenossenkrieges zur Verantwortung gezogen wurden, abermals ins Exil.
mit dem
Beinamen Siculus, ein lat. Dichter, der zur Zeit des Nero lebte. Unter dem
Namen des Calpurnius sind in
mehrern Handschriften 11
Eklogen oder Idyllen überliefert, von denen aber nur die sieben ersten, die ihrem
Vorbilde, dem
Virgil, näher geblieben sind, von Calpurnius selbst herrühren, die vier letzten dagegen den Nemesianus (s. d.)
zum Verfasser haben. Die
Eklogen des Calpurnius wurden seit 1471 sehr oft, häufig mit Gratius' und Nemesianus' «Cynegetica»
zusammen, zuletzt von Bährens in den
«Poetae latini minores», Bd. 3 (Lpz.
1881), H. Schenkl (ebd. 1885) und
Keene (Lond. 1887) herausgegeben. Von den Einzelausgaben sind die von
Beck (Lpz. 1803) und
Gläser (mit kritischem
Apparat, Gött. 1842),
von den deutschen Übertragungen die von
Adelung (Petersb.
1804),
Wiß (Lpz.
1805) und
Klausen
(Altona
[* 3] 1807) hervorzuheben.-
Vgl. Haupt,De carminibus bucolis Calpurnii et Nemesiani (in
den «Opuscula», Bd.
1, Lpz. 1875).