Calotte
(franz.), s. Kalotte.
120 Wörter, 778 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
(franz.), s. Kalotte.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
(frz.), eine netzartige Haube aus wollenen oder seidenen Schnüren, die durch Stickerei auch mit Gold und Perlen verziert wurde und das Haar beinahe ganz einhüllte. Sie kam am Ende des 15. Jahrh. mit dem Barett (s. d.) auf, um dem oft wie ein flacher Teller ganz auf der einen Seite des Kopfes sitzenden Barett die Befestigung zu ermöglichen (s. beistehende Abbildung). Sie kam gegen 1540 außer Gebrauch. Die goldene und silberne Calotte sollte nach der Reichsordnung von 1530 nur Fürsten und dem Adel, den Geschlechtern nur die seidene zustehen. Später verstand man unter Calotte besonders das Scheitelkäppchen der kath. Geistlichen, dann auch die Narrenkappe (s. Calottisten). - In der Mathematik ist Calotte (Kalotte) der Kugelabschnitt (s. d.).
(franz.), ein im 15. und 16. Jahrh. übliches eng anliegendes Käppchen, besonders der Geistlichkeit, angeblich durch Karl VII. von Frankreich eingeführt, der auf Verlangen der Geistlichkeit kurz geschornes Haar trug und diese Haartracht trotz der entgegengesetzten Sitte der Zeit bei seinem Hof einführte. Später war Kalotte Schimpfwort für die Pfaffen und das Priesterregiment. Dieselbe Benennung hatten aber auch schon die wattierten Kappen, welche man unter den Helmen trug, und in der Reformationszeit wurde dieselbe auch auf eine anliegende Kopfbedeckung der Frauen übertragen; daher auch in der Baukunst eine flache Kuppel. In der Mathematik Bezeichnung der gekrümmten Oberfläche eines Kugelsegments oder Kugelabschnitts.