Caldiero
,
Dorf in der ital. Provinz Verona, [* 2] Distrikt San Bonifacio, am südlichen Abhang der Tiroler Grenzalpen, links an der Eisenbahn von Vicenza nach Verona, hat (1881) 1646 Einw. und berühmte warme Schwefelquellen, die schon zur Zeit des Augustus unter dem Namen Caldarium bekannt waren. Das Wasser enthält Schwefelwasserstoffgas, Gips, [* 3] Glaubersalz, kohlensaure Magnesia nebst Eisen [* 4] und hat eine Temperatur von 28° C. Als Bad [* 5] wird es benutzt bei chronischen Hautausschlägen, veralteten Geschwüren, Schleimflüssen, chronischen Leiden [* 6] der Harnwerkzeuge und des Uterinsystems. Berühmt ist es durch den Sieg der Österreicher unter Alvinczy über die Franzosen unter Napoleon I. und durch die blutigen Gefechte vom 29.-31. Okt. 1805 zwischen den Österreichern unter Erzherzog Karl und den Franzosen unter Masséna. ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Caldiēro,
Dorf im Distrikt San Bonifazio der ital. Provinz Verona, 14 km östlich von Verona, an der Linie Verona-Venedig des Adriatischen Netzes, hat (1881) 1696, als Gemeinde 2521 E. und heiße, schon im Altertum bekannte Schwefelquellen. Am lieferten hier die unter Alvinczy zum Entsatze Mantuas vorrückenden Österreicher den Franzosen unter Bonaparte ein blutiges Treffen, das den Rückzug der letztern nach Verona veranlaßte und das Vorspiel zur Schlacht von Arcole (s. d.) ward.
Ferner eröffnete hier der franz. Marschall Masséna den Feldzug von 1805, indem er dem österr. Heere unter Erzherzog Karl am 29., 30. und 31. Okt. eine Reihe hitziger Gefechte lieferte; er mußte jedoch das Schlachtfeld räumen, nachdem ein am 30. Okt. unternommener Versuch, mit 4 Infanteriedivisionen und 1 Kavalleriedivision von Vago aus die feindliche Stellung zu durchbrechen, nach langem erbitterten Kampfe gegen Abend an dem Vorstoße von fünf frischen Grenadierbataillonen gescheitert war.