Antonio, ital.
Komponist, geb. 1678 zu
Venedig,
[* 3] machte sich früh durch Kantaten und Instrumentalstücke (besonders
für Violoncell) bekannt, wurde 1718 in
Wien
[* 4] neben
Fux kaiserl. Kapellmeister, in welcher
Stellung er seine meisten und größten
Werke komponierte. 1738 pensioniert, kehrte er nach
Venedig zurück, wo er starb. Caldara gehört zu den klassischen
Komponisten seiner
Periode.
Außer vielen
Opern («Partenope», 1707;
«Coriolano», 1717; «Ifigenia in Aulide», 1718;
«Don Chisciotto», 1727 u. a.)
schrieb er 29 Oratorien meist zu
Texten von A.
Zeno, sowieMessen, Motetten, andere Kirchenmusik, vier-
bis fünfstimmige Madrigale, Kantaten und sonstige Werke weltlichen Charakters. Seine
Fruchtbarkeit ist ebenso groß wie die
Kunst und Gelehrsamkeit, durch die er sich, namentlich als Oratorienkomponist, von seinen ital.
Zeitgenossen unterschied. Seine bedeutendsten
Arbeiten sind die Psalmen.
Polidoro, ital.
Maler, genannt
Caravaggio, geb. um 1495, soll als
Gehilfe des
Florentiners
Maturino an der Ausführung der kleinen,
grau in grau gemalten
Bilder in den Loggien des
Vatikans teilgenommen haben. Später
schmückten beide gemeinschaftlich die Façaden einer großen Anzahl röm.
Paläste durch
grau in grau ausgeführte
Kompositionen,
die dem antikröm. Reliefstil ähnlich gehalten waren. Von diesenArbeiten ist indes wenig erhalten; man
kennt die meisten derselben nur aus Kupferstichen.
Die Eroberung
Roms 1527 und die
Pest, der Maturino erlag, machten dieser Beschäftigung ein Ende. Caldara ging nach Neapel,
[* 5] später
nach Messina,
[* 6] und lieferte an beiden Orten zahlreiche Altarbilder. Er wurde 1543 in Messina ermordet. Sein kreuztragender
Christus (1534) im Museum zu Neapel sowie
Cephalus und Prokris kennzeichnen die stark realistische
Richtung
des Künstlers. Caldara sowie Maturino sind die Hauptmeister in der Sgraffitotechnik, welche in der Renaissancekunst
zur Façadendekoration mit Vorliebe benutzt wurde.