Calciumsul
furete,
Verbindungen von Calcium mit Schwefel. Einfach-Schwefelcalcium CaS entsteht beim Glühen von Kalk in Schwefelwasserstoff oder von schwefelsaurem Kalk in Wasserstoff oder mit Kohle. Es ist in den Sodarückständen enthalten, wo es durch Erhitzen von schwefelsaurem Natron mit Kalk und Kohle entstanden ist. Es bildet eine farblose, erdige, in Wasser unlösliche Masse und leuchtet im Dunkeln, wenn es vorher vom Sonnenlicht bestrahlt worden war. Ein solches phosphoreszierendes Präparat bereitete Canton 1768 durch Glühen von gebrannten Austernschalen (kohlensaurer Kalk) mit Schwefel (daher Cantons Phosphor), und ein ähnliches Präparat erhält man durch Glühen von gebrannten Austernschalen mit Realgar (Schwefelarsen, Osanns Leuchtstein). In feuchter Luft wird Schwefelcalcium durch die Kohlensäure zersetzt, unter Entwickelung von Schwefelwasserstoff bildet sich unterschwefligsaurer Kalk, welcher unter Abscheidung von Schwefel in schwefelsauren Kalk übergeht.
Mit
Wasser gibt
Schwefelcalcium
Ätzkalk und
Calciumhydrosulfid (Calciumsul
fhydrat) CaSH2S ; dies entsteht auch
bei Einwirkung von
Schwefelwasserstoff auf
Ätzkalk und findet sich daher im
Gaskalk; es wirkt höchst ätzend und dient zum
Enthaaren der
Felle. Kocht man
Ätzkalk mit
Wasser und
Schwefel, so entsteht eine gelbrote
Lösung von
Fünffach-Schwefelcalcium
CaS5 , welche noch
Schwefel löst und mit
Säuren, unter Abscheidung von sehr fein verteiltem
hellgelben
Schwefel
(Schwefelmilch),
Schwefelwasserstoff entwickelt.
Sie dient als Antichlor und zur Darstellung von Schwefelmilch. Glüht man Kalk oder Ätzkalk mit Schwefel bei Abschluß der Luft, so entsteht eine grauweiße, gelbliche oder rötliche Masse, welche neben schwefelsaurem Kalk Schwefelcalcium enthält, als Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris calcareum, Calcaria sulfurata) bekannt ist und zu Bädern benutzt wird. Auch in den Sodarückständen sind höhere Schwefelungsstufen des Calciums enthalten, und aus diesen scheidet man in neuerer Zeit einen großen Teil des Schwefels, der früher verloren ging, durch Fällung mit Säuren wieder ab.