Calandrelli
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Alexander, Bildhauer, geb. zu Berlin als Sohn des damals dort ansässigen Edelsteinschneiders Giovanni C. (gest. 1852), war 1848-52 Schüler der Akademie, arbeitete dann bis 1854 im Atelier Dankbergs, später unter Drake und unter Ferd. August Fischer, bis er 1864 ein eignes Atelier gründete. Schon unter Fischer hatte er mit kleinen Arbeiten in Wachs begonnen und schritt allmählich zu größern fort; dann folgten die Eckfiguren einer silbernen Ehrensäule und die Soldatenfiguren an dem silbernen Denkmal zum 50jährigen Stiftungsfest des Eisernen Kreuzes, eine Reiterstatuette des Königs Wilhelm I. im Turnierkostüm, zwei Landsknechte in Lebensgröße, eine kolossale sitzende Statue des Peter v. Cornelius und die Statue des Generals York am Denkmal Friedrich Wilhelms III. für Köln, dessen Vollendung nach Bläsers Tod (1874) ihm und Schweinitz übertragen worden war.
Eine vorzügliche Arbeit von ihm ist das Relief an der Ostseite des Siegesdenkmals in Berlin, das den Auszug der Truppen und die Erstürmung der Düppeler Schanzen darstellt; ebenso die Figur: der Kunstgedanke, auf der Treppenwange der Berliner Nationalgallerie, sowie die zwei Gruppen für die neue Königsbrücke: die Heimkehr des Kriegers und die Elbe als Vermittlerin des Handels und der Industrie. Seine neuesten Werke sind: ein Kriegerdenkmal für den fünften Distrikt in Berlin, eine stehende Statue des Cornelius für die Vorhalle des Alten Museums, und noch im Entstehen begriffen: eine große eherne Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. für die Freitreppe der Nationalgallerie, eine Kolossalstatue des Kaisers Wilhelm in Kürassieruniform mit Königsmantel und eine des Kurfürsten Friedrich I. im Ritterharnisch, beide für das Nationaldenkmal auf dem Marienberg bei Brandenburg.