(lat.; grch. kálamos), das Schreibrohr, mit
dem man im
Altertum auf Papyrus oder
Pergament schrieb. Der Calamus wurde aus einer Schilfart gewonnen, die
man aus
Ägypten,
[* 2] Knidos und aus der Sumpfgegend um den See von Anäa (in
Ionien,
Samos gegenüber) bezog. Die mit
Mark angefüllten
Halme wurden erst erweicht, dann getrocknet und mit einem
Messer
[* 3] (scalprum librarium) zugeschnitten und gespalten. Daneben
aber hatte man schon im
Altertum Schreibrohre aus Metall. Auch jetzt schreiben noch die meisten orient.
Völker mit dem Schreibrohr, arab.
Kelâm.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Palmen
[* 4] (s. d.) mit gegen 200
Arten, sämtlich in den
Tropen der
Alten Welt,
größtenteils aber im südöstl.
Asien.
[* 5] Sie sind in ihrem Habitus von den übrigen
Palmen sehr verschieden, haben sehr lange
dünne
Stämme, die reich verästelt sind und in den Baumkronen der
Urwälder sich von
Stamm zu
Stamm schlingen, oft undurchdringliche
Geflechte bildend. Bei einigen
Arten werden die
Stämme bis 160 m lang und haben dabei eine
Dicke von höchstens 3 cm.
IhreBlätter
sind fiederförmig und meist mit starkenStacheln versehen; bei manchen
Arten sind die
Blätter nur rankenartig
ausgebildet und
ihre auf lange
Strecken die Internodien umhüllenden Scheiden mit zahlreichen starken
Dornen besetzt.
Die bekannteste
Art ist der echte Rotang, Calamus rotang W. (s.
Tafel:
Palmen I,
[* 1]
Fig. 5), dessen
Stämme als
Spanisches Rohr einen
sehr wichtigen Handelsartikel bilden; sie kommen vorzugsweise von Java. Eine Anzahl anderer ostind.
Arten
liefern gleichfalls
Spanisches Rohr, so Calamus verus W., Calamus Royleanus Griff.,
Calamus niger W., Calamus viminalis W. u. a. Von den
Früchten einiger
Arten wird das sogenannte ostind. Drachenblut (s. d.) gewonnen,
hauptsächlich von Calamus draco W.