Calamiānes,
südwestlichste Gruppe der span. Philippinen in Südostasien, durch die breite
Straße von Mindoro von der
Insel Mindoro getrennt, besteht aus einer beträchtlichen Anzahl kleiner und
aus vier großen
Inseln: Barragon oder Calamian, Coron, Linacapan und Busuanga. Die Calamianes
sind zum
Teil gebirgig (bis 657 m Höhe).
Der
Boden ist überall äußerst fruchtbar und trägt Kokospalmen,
Reis, Indigo,
[* 2]
Kaffee,
Zuckerrohr,
Tabak,
[* 3] herrliche Fruchtbäume
und Gemüsearten. Außerdem finden sich
Honig und Bienenwachs, Schildkröten,
[* 4] Perlenmuscheln, die eßbare
Nester bauenden Schwalben
[* 1] ^[Abb: Calais [* 5] (Situationsplan)]
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
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oder Salanganen, [* 7] während Küsten und Meeresstraßen von Fischen wimmeln. An Schweinen und Hühnern ist Überfluß. Auch Eisen [* 8] und Gold [* 9] kommen vor. Das Klima ist ungesund.
Die Gruppe der Calamianes
bildet mit der Cuyosgruppe und dem nördlichsten Teil der fruchtbaren Insel Palauan (s. d.) eine Provinz der
Philippinen von 1600 qkm und (1887) 14291 E. Die Bevölkerung besteht, außer sehr wenigen Spaniern, hauptsächlich
aus Tagalen, Malaien, Chinesen und den Mischlingen (Visaja). In den Wäldern streifen noch einzelne unabhängige Stämme von
Negritos und nichtmohammed. Malaien umher. Im allgemeinen, die Chinesen ausgenommen, ist die Bevölkerung träge; sie giebt
sich nur ungern mit Bodenkultur, am liebsten mit Fischfang ab. Die span.
Regierung trägt für diese Inselgruppe wenig Sorge, obgleich die Calamianes
sehr bald eine der blühendsten Provinzen des Archipels
der Philippinen werden könnten. Hauptort, Sitz der Behörden und wichtigster Hafenplatz ist Taitai an der gleichnamigen Bai,
an der Nordseite von Palauan, ein elender, von bösartigen Fiebern heimgesuchter Ort mit kaum 1000 E.