Calame
(spr. kalahm), Alexandre, schweiz. Landschaftsmaler, geb. zu Veven als Sohn eines Steinmetzen, trat 1830 in das Atelier von Diday in Genf ein. Durch unermüdliche Studien in den Gebirgsgegenden seiner Heimat lebte er sich in die Alpennatur so hinein, daß er ihre Schönheit und Wildheit vortrefflich wiederzugeben vermochte. 1839 bereiste er Deutschland und die Niederlande, 1840 England; 1842 begab er sich nach Paris, wo er seinen Montblanc, die Jungfrau, den Brienzersee, Monte-Rosa ausstellte. 1845 ging er nach Italien und verweilte zu Rom und Neapel längere Zeit, wo er auch aus der südl. Natur bedeutende Ausbeute gewann; so die Tempelruinen von Pästum (im Museum zu Leipzig).
Später lebte Calame in Genf. Im Herbst 1863 ging er seiner Gesundheit wegen nach Mentone, wo er starb. Sein Denkmal zu Genf wurde enthüllt. Seine Bilder, gleich energisch in Zeichnung und Farbe, schildern die großartige Alpenlandschaft mit hohem Schwung und klarer Technik. Besonders geschätzt sind seine Lithographien und Radierungen, von denen namentlich erstere als Musterblätter weit verbreitet waren, z. B. 18 Ansichten von Lauterbrunn und Meiringen (1842), 24 Blätter Alpenlandschaften (1845). Von seinen Alpenlandschaften besitzt das Museum in Leipzig sechs der vorzüglichsten Stücke: Monte-Rosa bei Sonnenaufgang, Eichen im Sturm (1842), Felsensturz im Haslithale, Alpenlandschaft (1852), Alpenpaß, Sonnenuntergang am Thunersee;
die Berliner Nationalgalerie: Vierwaldstättersee (1843), Hochgebirgsschlucht (1855). -
Vgl. Rambert, A. Calame, sa vie et son œuvre (Par. 1884).