Die gleichnamige Hauptstadt liegt 2736 m ü. M. in einer fruchtbaren Ebene am Rio
[* 8] Criznejas (Nebenfluß des Amazonenstroms),
ist regelmäßig angelegt, hat 8 Kirchen (darunter die nicht vollendete Hauptkirche mit reicher Architektur), ein
Rathaus (Cabildo), eine höhere Schule, ein Gefängnis (dem die unbedeutenden Überreste des Palastes des Kaziken Astopilco einverleibt
sind) und (1876) 7215 Einw., die für gewerbfleißig gelten und namentlich
gute Stahlwaren (Waffen,
[* 9] Pferdegeschirr) liefern. 5 km östlich liegt das Dorf Baño del Inca mit heißer Schwefelquelle, bei
welcher der von Pizarro 1532 gefangene Inka
[* 10] Atahualpa einen Palast hatte, von dem indes keine Reste vorhanden
sind.
Caxamarca (spr. kacha-; in der Quechuasprache heißt casac marca Hochebene des Frostes).
1) Departamento der südamerik. Republik Peru, östlich vom Marañon und Depart. Amazonas begrenzt, nördlich mit Ecuador, westlich
mit den Depart. Piura, Lambayeque und Libertad zusammenstoßend, wurde 1854 aus einem Teile des Depart.
Libertad gebildet, enthält 30525 qkm mit (1876) 213391 E. Es wird fast gänzlich von den Gebirgen und Hochebenen der Cordilleren
erfüllt; man baut Weizen, Kartoffeln, Mais und Tabak.
[* 11] Der Viehstand betrug 160000 Schafe,
[* 12] 100000 Rinder,
[* 13] 50000 Pferde;
[* 14] erzeugt
wurden 3,5 Mill. kg Wolle. Die mineralischen Schätze sind noch unberührt. - 2) Hauptstadt des Departamento
Cajamarca, liegt 135 km vom Ocean entfernt, durch Bahn mit Pacasmayu verbunden, in 2860 m Höhe, auf der Ostseite der Westcordillere,
an einem Nebenflusse des Amazonas.
Die Temperatur ist nie unter 0° und nie über 20° C. Die Stadt ist regelmäßig angelegt, hat (1889) 12000 E.,
breite Straßen, eine schöne Hauptkirche, die Kirche von SanAntonio, beide mit unvollendeten Türmen, ein Nonnenkloster, ein
Colegio, Ruinen des Palastes des Kaziken Astopilco, in welchem man noch unlängst das kleine Gemach zeigte, in dem Pizarro
den Inka Atahualpa gefangen hielt. Cajamarca liefert sehr gute Stahlarbeiten, Waffen, Pferdegebisse, Woll- und
Baumwollstoffe sowie Strohhüte. In der Nähe finden sich Reste altperuan. Bauwerke; so 5 km östlich die berühmten, noch
heute besuchten Inkabäder. Das schwefelhaltige Wasser (54° C.) kommt aus einem 4 m im Durchmesser haltenden Trichter, in
den der Sage nach die Indianer Atahualpas goldenen Thron
[* 15] versenkten.