Cäsarius,
1) Cäsarius von Arles, Bischof daselbst (502-543), ist von Bedeutung durch Gründung von Mönchs- und Nonnenklöstern und Aufstellung detaillierter Vorschriften für dieselben sowie auf dem Gebiet der Dogmengeschichte durch seine erfolgreiche Parteinahme für den Augustinismus (Synode zu Orange 529).
2) Cäsarius von Nazianz, Bruder des Gregor von Nazianz, ausgezeichnet als Naturforscher, Mathematiker, Arzt und Apologet des Christentums am Hof des Constantius und Julian; starb 368. Ihm wird eine Sammlung von »Quaestiones theologicae et philosophicae« zugeschrieben.
3) Cäsarius von Heisterbach (bei Königswinter), Mönch und Prior des dortigen Cistercienserklosters, geistlicher Schriftsteller und Geschichtschreiber, geboren um 1170 zu Köln, seit 1199 Mönch, starb um 1240. Er schrieb Homilien, Auslegungen biblischer Bücher, auch Sermone über kirchliche Rituale und Heiligenfeste. Als Geschichtschreiber hinterließ er einen Katalog der Erzbischöfe von Köln, eine Biographie des 1225 ermordeten Erzbischofs Engelbert von Köln, das Leben der heil. Elisabeth und einen »Dialogus magnus visionum et miraculorum« (hrsg. von Strange, Köln 1851), eine große geistliche Anekdotensammlung, welche für Kultur- und Sittengeschichte jener Zeit sehr belehrend ist. Vgl. A. Kaufmann, Cäsarius von Heisterbach (2. Aufl., Köln 1862).