Gajus Julius, röm. Feldherr und Staatsmann, aus dem altpatricischen Geschlecht
der Julier, geb. nach der Überlieferung 12. Juli 100 (Mommsen vermutet unnötig schon 102 v. Chr.), war der Sohn des Gajus Julius
Cäsar, der als Proprätor 84 starb. Seine Mutter hieß Aurelia; seines Vaters Schwester Julia war Gattin des
Gajus Marius, der ihn in die röm. Volkspartei einführte. Cäsar vermählte sich 83, nach dem Tode Cinnas, des Parteigenossen des
Marius, mit Cinnas Tochter Cornelia.
Auf seine Weigerung, sich von dieser zu trennen, wurde er von Sulla geächtet, später auf Fürbitten seiner Verwandten begnadigt,
doch blieb er auch weiterhin von Rom und Italien fern. Seine ersten Kriegsthaten verrichtete er 80 bei
der Eroberung von Mytilene, wo er die Bürgerkrone erhielt, und in Cilicien; auf die Nachricht von Sullas Tode kehrte er 78 nach
Rom zurück. Er trat dort als Ankläger gegen mehrere hervorragende Sullanische Parteigänger
auf und legte
damit den Grund für seine Popularität. Um sich in der Beredsamkeit weiter auszubilden, reiste er 76 nach Rhodus zu dem Rhetor
Apollonius Molo; auf der Fahrt dahin ward er von Seeräubern aufgegriffen, erkaufte sich die Freiheit, überfiel dann mit einigen
miles.
Schiffen die Seeräuber, nahm sie gefangen und ließ sie kreuzigen. Beim Ausbruch des dritten Mithridatischen
Krieges 74 bildete er in Kleinasien auf eigene Hand ein fliegendes Korps und kämpfte mit diesem geschickt gegen die Mithridatischen
Truppen. Dann wurde er, noch während seiner Abwesenheit in das Priesterkollegium der Pontifices und nach seiner Rückkehr
nach Rom zum Kriegstribunen gewählt. Mit Pompejus trat er zuerst in Beziehung, als dieser sich 70 der
Volkspartei näherte. Er förderte die von Pompejus unternommene Herstellung der tribunicischen Gewalt, nachdem er schon
das Gesetz des Tribunen Plautius, das die Rückkehr der verbannten Marianer gestattete, eifrig unterstützt hatte. Cäsar war
damals bereits das Haupt der Volkspartei; er übersah seinen ältern an Macht und Ehren ihm weit überlegenen
Verbündeten und spätern Gegner Pompejus von vorherein vollständig; aber er brauchte ihn. Sein Ziel war das alte röm.
Herrschaftsideal: der erste Mann der Republik zu sein, nur in der neuen von Sulla geprägten Form.
Die Verwaltung der Quästur, die Cäsar 68 erhielt, führte ihn nach Spanien. Als er nach Ablauf seines Amtsjahres
wieder in Rom war, schritt er sicher und ohne Übereilung auf der betretenen Bahn fort. Er verheiratete sich, da seine Gattin
gestorben war, mit einer Enkelin Sullas und Verwandten des Pompejus, der Pompeja. Als kurulischer Ädil
(65) befestigte er sich in der Gunst des Volks durch verschwenderische Pracht in öffentlichen Spielen und Spenden aller Art,
die ihm eine ungeheure Schuldenlast aufbürdeten.
Das Jahr darauf ließ er als Vorsitzender des Mordgerichts mehrere dem Volke verhaßte frühere Anhänger des Sulla verurteilen.
Immer höher stieg sein Ansehen und sein Einfluß. 63 erlangte er vom Volke die Würde eines Pontifex Maximus
und für das J. 62 die städtische Prätur. Unterdessen hatte er sich ebenso wie Crassus (s. d.) mit der anarchistischen Gruppe
der demokratischen Partei, welche die Abwesenheit des Pompejus zum gewaltsamen Umstürze der bestehenden Regierung benutzen
wollte, eingelassen und war auch in die Verschwörung des Catilina (63) verwickelt, jedoch nicht so bloßgestellt,
daß man eine Anklage gegen ihn zu erheben gewagt hätte. Im Senat sprach er, freilich vergeblich, gegen das Todesurteil,
das über die gefangenen Häupter der Verschwörung verhängt ward.
Die folgenden Jahre steigerten noch die Spannungen zwischen Cäsar und den Optimaten; Cäsar bemühte sich auch
mit Erfolg, Pompejus mehr und mehr zu sich herüberzuziehen. Daß er 62 sich von Pompeja wegen deren Verhältnisses mit Publius
Clodius (s. d.) scheiden ließ, hatte darauf keinen Einfluß. Nach der Prätur erhielt Cäsar das «jenseitige Spanien» (die Südwesthälfte)
zur Verwaltung, konnte aber die Reise in diese seine Provinz seiner Schulden halber erst antreten, nachdem
sich Crassus für ihn bis zu 830 Talenten (etwa 3 Mill. M.) verbürgt hatte. Sorgfältige und gerechte Verwaltung der Provinz
und glückliche Kriege gegen die lusitan. Bergvölker zeichneten ihn als Statthalter aus. Durch Beute und Geschenke der Provinzialen
bereichert, eilte er 60
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nach Italien zu den Konsularkomitien, auf denen er für 59, nachdem er sich mit Pompejus und Crassus zu gemeinsamer polit.
Wirksamkeit, dem sog. ersten Triumvirat (s. d.), verbunden hatte, mit Marcus Calpurnius Bibulus, einem Optimaten, zum Konsul
gewählt wurde. Cäsar war die treibende und leitende Kraft dieses Dreimännerbundes. Er zog auch
allein von dem Bunde bleibenden Vorteil, wenngleich er seinen Genossen für den Augenblick Erfolge verschaffte.
Trotz des Widerstandes seines Kollegen Bibulus und der optimatischen Partei ward zunächst das vom Senat zurückgewiesene agrarische
Gesetz, welches das ital. Staatsland (hauptsächlich das Gebiet von Capua) an arme Bürger zu verteilen gebot, vom Volke
angenommen, worauf dann 20000 Kolonisten, zumeist Veteranen des Pompejus, dort angesiedelt wurden; durch andere Gesetzvorschläge
C.s wurden zu Gunsten der Ritter, die man gewinnen wollte, die Pachtgelder um ein Drittel gemindert und die von Pompejus
in Asien getroffenen Einrichtungen bestätigt. Cäsar selbst erhielt durch ein vom Volkstribunen P. Vatinius eingebrachtes
Gesetz die Statthalterschaft des diesseitigen (cisalpinischen) Gallien nebst Illyricum und den Oberbefehl über die drei dort
stehenden Legionen wider den Gebrauch vom Volke auf 5 Jahre erteilt; der Senat fügte selbst, um einem neuen Eingriff des Volks
in seine Rechte zuvorzukommen, das jenseitige Gallien (die Provinz Gallia Narbonensis), wo ebenfalls eine
Legion stand, hinzu.
Mit Absicht hatte sich Cäsar gerade diese Provinzen zuteilen lassen; er blieb so der Hauptstadt nahe, zugleich bot sich ihm Gelegenheit,
das röm. Reichsgebiet zu erweitern und sich ein ergebenes kriegsgeübtes Heer zu schaffen. Den Bund mit Pompejus hatte er
durch dessen Verheiratung mit seiner Tochter Julia gefestigt, er selbst vermählte sich in dritter Ehe
mit Calpurnia, der Tochter des einen der von den Triumvirn für das J. 58 ausersehenen Konsuln, Cn. Calpurnius Piso.
Erst nachdem ein Versuch, ihn zur Rechenschaft zu ziehen, gescheitert und außerdem die Wortführer der Optimaten, Cicero
und Cato, durch Clodius von Rom entfernt waren, ging Cäsar 58 in seine Provinz. Noch 58 überschritt er, als
die von den Germanen gedrängten Helvetier durch Gallien zogen, um sich dort neue Wohnsitze zu erwerben, ohne Auftrag des Senats
die Grenzen der Provinz und eröffnete eine Reihe von Feldzügen, durch die das Land zwischen der bisherigen
gallischen Provinz, dem Rhein, dem Ocean und den Pyrenäen größtenteils der röm. Herrschaft unterworfen
ward.
Gleich zum Beginn zwang Cäsar durch die Schlacht bei Bibracte (auf dem Mont Beuvray westlich von Antun) die Helvetier zur Heimkehr,
und bald darauf trieb er durch einen Sieg über die Germanen in der Gegend von Mülhausen im Elsaß Ariovist
(s. d.) über den Rhein zurück. Auf die Nachricht, daß die mächtige und tapfere
Konföderation der belg. Völkerschaften im nördl. Gallien sich rüstete, zog Cäsar mit acht Legionen 57 ihnen entgegen. Das vom
Könige der Suessionen, Galba, befehligte, gegen 300000 Mann starke belg. Heer zerstreute sich, als er
sich an der Arona (Aisne) ihm gegenüber lagerte, nach einem erfolglosen Angriff. Mehrere Völker unterwarfen sich, andere, die
einen neuen engern Bund gebildet hatten, darunter vor allen die Nervier, wagten an der Sambre einen Überfall, wurden aber ebenfalls
besiegt.
Im April 56 hatte Cäsar eine Zusammenkunft mit Crassus in Ravenna und Pompejus in
Luca (dem heutigen Lucca),
wozu sich eine große Menge anderer röm. Vornehmer (man zählte über 200 Senatoren) einfanden;
es wurde verabredet, daß Pompejus und Crassus das Konsulat des J. 55, und Pompejus Spanien, Crassus Syrien auf 5 Jahre als Provinz
erhalten sollten; Cäsar wurde die Verlängerung seiner Statthalterschaft auf weitere 5 Jahre
(bis Ende 49) und die Befugnis, seine Legionen bis auf zehn zu vermehren und aus der Staatskasse zu besolden, zugesichert.
Darauf unterwarf Cäsar noch 56 die Veneter, Uneller und andere Völkerschaften der heutigen Bretagne und Normandie und eroberte
einen großen Teil Aquitaniens; fast ganz Gallien von den Pyrenäen bis zu der belg. Küste gehorchte nun
der röm. Herrschaft. Im Frühjahr 55 wandte sich sodann Cäsar gegen die Usipeter und Tenchterer, die von den Sueven gedrängt,
über den Rhein in das Gebiet der Belgen eingerückt waren. Er zersprengte sie und machte sie größtenteils
nieder.
Neben der Eroberungslust führte Cäsar die Absicht, die neuen Eroberungen gegen die östl. und nördl.
Nachbarvölker zu sichern, in demselben Jahre nach Germanien und Britannien. In das german. Gebiet gelangte er über eine Pfahlbrücke,
die er zwischen Koblenz und Andernach über den Rhein schlug; nach 18tägigem Aufenthalt kehrte er zurück,
ohne daß sich ihm ein Feind in den Weg gestellt, aber auch ohne daß er selbst die Sueven in der von ihnen gewählten festen
Stellung aufzusuchen für gut gefunden hatte.
Nach Britannien setzte er mit nur zwei Legionen über (wahrscheinlich aus der Gegend von Wimereux nach der von Dover),
erzwang gegen die Übermacht der Feinde die Landung und schlug die gegen sein Lager andrängenden Feinde, ging aber bald
wieder nach Gallien zurück. Im J. 54 wiederholte er (von dem beim jetzigen Wissant gelegenen Portus Itius aus) mit fünf Legionen
die Fahrt, und diesmal drang er in das Land ein. Die Völker im Süden und Norden des Ausflusses der Themse,
auch der tapfere Cassivellaunus, der mehrere Stämme jener Gegend zu einem Reiche vereinigt hatte, wurden zur Anerkennung der
röm. Oberherrschaft und zur Stellung von Geiseln genötigt, die Cäsar mit sich nach Gallien nahm.
Hier zwang ihn eine Mißernte, die Winterlager der Legionen weiter als sonst auseinanderzulegen. Diese
Gelegenheit benutzten mehrere Völkerschaften des nördl. Gallien, voran die Eburonen unter ihren Fürsten Ambiorix und Catuvolcus,
zur Empörung, die zwar von Cäsar bald unterdrückt wurde, aber im stillen fortglimmte. Cäsar sah sich genötigt,
noch gegen Ende des Winters selbst in die aufständischen Gebiete der Nervier, Senonen und Carnuten einzurücken.
Er unterwarf nunmehr auch die bisher unbezwungenen Menapier, während sein Legat Labienus die Trevirer niederschlug. Aus dem
Gebiete der letztern zog Cäsar dann zum zweitenmal über den Rhein, kehrte aber sogleich wieder um und vernichtete
den am Aufstande besonders beteiligten Stamm der Eburonen.
Furchtbarer aber als alle frühern war der Aufstand, zu dessen Ausbruch im folgenden Winter (53, 52) die
Carnuten durch die Ermordung der röm. Kaufleute und Wucherer in Cenabum (Orléans) das Zeichen gaben. Die Gallier hatten eingesehen,
wie nachteilig ihre Vereinzelung ihnen gewesen; viele Stämme, diesmal außer den Carnuten namentlich Stämme des
mittlern und südl. Galliens, insbesondere die Arverner, vereinigten sich jetzt und erkannten den Arverner Vercingetorix als
Oberan-
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führer an, einen hochbegabten von glühender Vaterlandsliebe erfüllten Mann, der auch als Feldherr seiner Aufgabe vollauf
gewachsen war. Sein Plan ging dahin, durch Verödung des Landes Cäsar alles Unterhalts zu berauben und dann zu schlagen. Cäsar zog
bei Agedincum (Sens) sein Heer zusammen und rückte, nachdem er die Stadt Cenabum verbrannt, in das Land der
Biturigen. Nur das feste Avaricum (Bourges) hatten diese bei der allgemeinen Verwüstung verschont; es ward nach hartnäckiger
Verteidigung erobert, ohne daß Vercingetorix es hindern konnte.
Dagegen ward Cäsar durch ihn von Gergovia (jetzt Gergoie in der Auvergne) zurückgetrieben. Jetzt fielen auch die Äduer von ab,
und in kurzem hatte sich der Aufstand fast über ganz Gallien ausgebreitet. Dennoch ging Cäsar nicht in den Süden, in die alte
Provinz zurück. Er vereinigte sich mit Labienus, der bei Lutetia, dem heutigen Paris, einen Sieg gewonnen hatte, und zog nach
Osten nach der Saône, dem Gebiete der Sequaner zu. Erst dort griff Vercingetorix an, wurde aber
geschlagen und auf Alesia (s. d.) zurückgeworfen.
Vor Alesia, das stark befestigt und mit Vorräten wohl ausgestattet worden war, wogte jetzt der Kampf lange unentschieden
hin und her. Glänzend und tapfer verteidigte sich Vercingetorix gegen C.s zähe und kühne Belagerung. Erst als
das große gallische Heer, das ihm Ersatz bringen sollte, durch Cäsar zersprengt war, ergab er sich. Der gallische Aufstand war
damit gebrochen. Vercingetorix ward 6 Jahre später (46 v. Chr.) im Triumph aufgeführt und enthauptet. Die Unterwerfung Galliens
ward 51 beendigt, und nachdem im Winter darauf die Verhältnisse der neuen Provinz mit möglichster Schonung
ihrer alten Staatseinrichtungen geordnet worden, ging Cäsar 50 nach Italien, wo die Lage der Dinge seine Gegenwart dringend forderte.
Der Triumvirat war damals bereits zersprengt, Crassus war 53 im Kampfe gegen die Parther gefallen. Das Band zwischen Cäsar und
Pompejus hatte sich durch den Tod der Julia 54 gelockert, 52 war Pompejus sogar offen an die Spitze der
Optimaten getreten. Nur durch Vercingetorix' Aufstand war der Bürgerkrieg vermieden worden. Jetzt kam es wirklich zum Bruch.
C.s anfangs fünfjährige, dann auf weitere 5 Jahre verlängerte Statthalterschaft lief Ende 49 ab; für das J. 48 wünschte
Cäsar sich wieder um das Konsulat zu bewerben.
Ein Plebiscit von 52 hatte ihm ausdrücklich gestattet, daß dies ohne seine Anwesenheit in Rom geschehen könnte, damit war
zugleich eine Verlängerung von C.s Statthalterschaft bis zu dieser Zeit ausgesprochen. Dieser Beschluß wurde von den Optimaten
mit Bezug auf ein 52 von Pompejus veröffentlichtes Gesetz, daß niemand sich abwesend um das Konsulat
bewerben dürfe, angefochten. Man fürchtete Cäsar, ohne sich doch zu energischen Maßregeln gegen ihn aufraffen
zu können.
Die Verhandlungen gingen hin und her. Im Dez. 50 stellte endlich C.s Parteigänger, der Volkstribun Cäsar Curio, den Antrag, daß
die beiden Machthaber Cäsar und Pompejus ihren Befehl gleichzeitig niederlegen sollten. Der Antrag wurde vom
Senat mit großer Majorität angenommen, doch wurde die gültige Ausfertigung von den optimatischen Heißspornen hintertrieben.
Sie drängten Pompejus vorwärts und erklärten eigenmächtig Italien in Kriegszustand. Am Ende des Jahres begann Pompejus
ohne gesetzliche Vollmacht in Italien Truppen auszuheben. Hierauf sendete Cäsar von Ravenna aus den
Curio an den
Senat mit dem letzten Anerbieten, die Statthalterschaft des jenseitigen Gallien sofort niederzulegen und acht seiner Legionen
aufzulösen, wenn man ihm zwei Legionen und die Verwaltung des diesseitigen Gallien bis zum Abschluß der Konsulwahlen für 48 lasse.
Die neuen Konsuln gestatteten aber (1. Jan. 49) kaum, C.s Schreiben vorzulesen; jede Verhandlung darüber
ward verweigert und unter Verletzung der tribunicischen Rechte auf den Antrag des Q. Metellus Scipio, des Schwiegervaters des
Pompejus, vom Senat beschlossen, Cäsar solle bis zum 1. Juli das Heer entlassen und die beiden Provinzen abgeben oder für einen
Feind des Staates gelten. Endlich wurde nach einer mehrtägigen stürmischen Verhandlung, wie nur in Zeiten
der größten Gefahr, den Konsuln diktatorische Gewalt übertragen. Die beiden Tribunen, die zu Cäsar hielten und Intercession
eingelegt hatten, flohen.
Cäsar hatte, nachdem er die Beschlüsse des Senats und die Ankunft der Tribunen zu Ariminum (Rimini) erfahren, den
Fluß Rubico (s. d.), die Grenze seiner Provinz, nur von einer Legion begleitet, überschritten und hiermit den Krieg erklärt,
«Alea jacta est!» («der Würfel ist gefallen»),
soll er beim Übergang ausgerufen haben. Die ital. Städte fielen ihm als leichte
Beute zu. Pompejus war in Italien nicht hinlänglich gerüstet; mit den Konsuln und den meisten Senatoren
war er deshalb von Rom nach Brundisium (Brindisi) zurückgewichen, um nach Griechenland überzusetzen. Und hieran vermochte ihn
Cäsar, der indes zwei seiner Legionen an sich gezogen, dazu drei neue gebildet hatte und ihn mit diesen in Brundisium belagerte,
nicht zu hindern: in der Nacht des 17. März gelang es Pompejus, mit dem Reste seiner Armee sich einzuschiffen.
Aber in der kurzen Zeit von 2 Monaten war Cäsar Herr von Italien geworden. Auch Sicilien und Sardinien kamen bald und leicht in
seine Gewalt; nur der Versuch, Afrika zu erobern, endete mit dem Untergang des ausgesandten Führers (Curio)
und Heers. Cäsar war indes von Rom, wo er sich des Staatsschatzes bemächtigt hatte, nach Spanien gegangen. Dort standen sieben
Legionen Pompejanischer Veteranen unter Lucius Afranius, Marcus Petrejus und Marcus Varro. Die beiden erstern wurden von Cäsar nach
schwierigen und oft für Cäsar ungünstigen Kämpfen Anfang Aug. 49 gezwungen, zu kapitulieren;
Varro mußte bald darauf ihrem Beispiel folgen.
Auch Massalia (Marseille), das während dieser ganzen Zeit belagert worden war, ergab sich bei C.s Rückkehr aus Spanien. In
Rom blieb Cäsar nur kurze Zeit; er bekleidete 11 Tage lang die Diktatur und ordnete vorläufig die arg verwirrten Verhältnisse,
außerdem ließ er sich zum Konsul für das J. 48 wählen. Mitte Dezember brach er dann mit sechs Legionen
von Brundisium gegen Pompejus auf, der inzwischen zu Thessalonich sich gerüstet und eine gewaltige Streitmacht (11 Legionen, 7000 Reiter
und eine Flotte von 500 Segeln) an der epirotischen Küste zusammengezogeben hatte. Cäsar selbst brachte
seine Truppen glücklich über das Meer. Die Überfahrt eines Nachschubs von vier Legionen unter Marcus Antonius zu Anfang des
J. 48 ward durch die energischen Operationen der von Marcus Bibulus geleiteten Pompejanischen Flotte nur mit erheblichem Verluste
bewerkstelligt. Nach der glücklich ausgeführten Vereinigung geriet das Heer wegen Mangels an Lebensmitteln
in Not; dazu kam Pom-
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pejus Cäsar in der Besetzung von Dyrrhachium (Durazzo) zuvor und vereitelte durch ein siegreiches Gefecht die von Cäsar beabsichtigte
Umschließung. Cäsar wendete sich nun nach Thessalien, um Pompejus von dessen Hauptstütze, von der Flotte, abzuziehen, was auch
gelang. Bei Pharsalos (s. d.) trafen die beiden Gegner am 9. Aug. (des röm., 6. Juni des
berichtigten Kalenders) 48 aufeinander; trotz seiner Übermacht wurde Pompejus völlig geschlagen.
Pompejus floh über Mytilene nach Ägypten, wo er auf Geheiß der Umgebung des minderjährigen Königs ermordet wurde. Wenige
Tage nachher kam Cäsar, der ihn mit nur 4000 Mann verfolgt hatte, in Ägypten an. Dort hatte der minderjährige
Ptolemäus Dionysus (oder vielmehr dessen Vormund) seine Schwester Kleopatra, die nach dem Willen des Vaters als seine Gattin
mit ihm den Thron gemeinsam besitzen sollte, vertrieben. Als nun Cäsar Kleopatra in ihre Rechte wieder einsetzte, kam es zum Aufstand.
Cäsar schwebte in der königl. Burg monatelang (vom Okt. 48 bis März 47) in der größten Gefahr, bis im
März 47 Mithridates von Pergamon mit einem Entsatzheer ankam, und eine glückliche Schlacht Cäsar zum Herrn von Alexandria machte.
Ptolemäus fiel. Nachdem Cäsar dann noch Kleopatra, deren Reize auch ihn bestrickten (sie gebar ihm kurz nach
seiner Abfahrt einen Sohn Cäsarion, s. d.), mit ihrem zweiten elfjährigen Bruder vermählt und wieder
als Königin eingesetzt hatte, machte er den Übergriffen, die Pharnaces, König von Bosporus, indessen in Asien sich erlaubt
hatte, durch die Schlacht bei Zela in Pontus (2. Aug.) rasch ein Ende. «Veni, vidi, vici» (d. h. ich kam, sah und siegte), schrieb
er darüber an einen Vertrauten. Eile that auch not: in Rom, wohin Cäsar nach der Schlacht bei Pharsalus Marcus Antonius zurückgesendet
hatte, herrschte trotzdem vollkommene Anarchie, ein Teil der Legionen in Campanien meuterte und verlangte den verheißenen Lohn;
in Afrika sammelte sich die Pompejanische Macht: Pompejus' Gattin und Sölme, Pompejus' Schwiegervater
Metellus Scipio, Cato u. a.
Schon Ende 48 waren Cäsar aufs neue die Diktatur auf ein Jahr mit außerordentlichen Vollmachten und außerdem auf Lebenszeit
die tribunicischen Rechte gegeben und so seine Alleinherrschaft auf gesetzmäßige Art begründet worden, jetzt galt es diese
Herrschaft auch auszuüben. Im Sept. 47 landete Cäsar in Tarent und eilte ohne Aufenthalt nach der Hauptstadt,
wo jetzt endlich wieder geordnete Zustände einkehrten. Cäsar belohnte seine Anhänger durch Aufnahme in den Senat und Verleihung
von Provinzen und Ämtern, und verzieh den Pompejanern, die sich ihm unterwarfen. Nur wenige von denen, die in seine Gewalt
gerieten, mußten mit dem Leben büßen; andere verloren ihr Vermögen und wurden aus Italien verwiesen.
Unterdessen hatten die Pompejaner in Afrika die Zeit benutzt, um nach Kräften zu rüsten und den Widerstand zu organisieren.
Den Befehl führte Metellus Scipio; neben ihm stand König Juba von Numidien. Cäsar kürzte deshalb seinen Aufenthalt in Italien
nach Möglichkeit ab. Noch am 25. Dez. (nach dem berichtigten Kalender im Okt.) 47 ging er von Sicilien aus
mit nur sechs Legionen nach Afrika in See und kam überdies, da die Stürme die Flotte zerstreuten, zunächst nur mit einem
Teile derselben dort an. Doch fanden sich die andern Schiffe bald bei ihm zusammen und allmählich
trafen auch die weitern nach Afrika bestimmten Legionen ein.
Trotz
der Überlegenheit des Feindes an leichter Reiterei vernichtete Cäsar seine Gegner vollständig in der Schlacht bei Thapsus
am 6. April (Febr.) 46. In vier prachtvollen Triumphen feierte dann Cäsar in Rom seine Siege über die Gallier,
Ägypter, Pharnaces und Juba, gab dem Volke Feste, Spiele und Geschenke, seinen Veteranen reiche Belohnungen, führte glänzende
Bauten aus, darunter den schon 54 begonnenen prächtigen Bau des Forum Caesaris. Zum Diktator auf 10 Jahre und zum Praefectus
morum (mit censorischer Gewalt) ernannt, begann er weiter die innern Angelegenheiten des Staates dauernd
zu ordnen.
Die Zusammensetzung der Gerichte wurde verbessert, dem Aufwande durch ein Gesetz gesteuert, für die Ordnung des Kalenders
(s. d.) Sorge getragen, das gerichtliche Verfahren gegen Gewalt und Majestätsverbrechen durch neue Gesetze geordnet. Aber
schon im Herbst 46 ward Cäsar wieder von Rom abgerufen zum Spanischen Kriege. Die blutige Schlacht bei Munda
(in Andalusien, aber in sonst unbekannter Lage) 17. März 45 entschied endlich den völligen Untergang der Pompejanischen Partei,
deren noch übrige Häupter umkamen.
Nur Sextus Pompejus, der jüngere von den beiden Söhnen des Pompejus, rettete sich. Als Cäsar wieder in Rom eingezogen war, wurde
ihm außer andern außerordentlichen Ehren, die er aber nicht alle annahm, der Titel Imperator, der als
ständiger Titel außer dem militär. Oberkommando auch die höchste richterliche und administrative
Gewalt in sich begriff, auf Lebenszeit verliehen. Der Monat Quintilis, in dem Cäsar geboren war, wurde Julius genannt; auch die
Vergötterung ward vom Senat verfügt, der sich eidlich zum Schutz für sein Leben verband und im Tempel
des Quirinus C.s Statue aufstellte.
Durch Vermehrung der Magistrate schaffte sich Cäsar das Mittel, seine Anhänger zu belohnen. Und wenn er auch nur für einen Teil
der höhern Staatsämter das Recht annahm, die Träger zu bezeichnen, so war doch faktisch die Besetzung
aller Ämter in seiner Hand. Auch der Senat war völlig von ihm abhängig: während in diesen nunmehr, nachdem Cäsar ihn schon 47 vermöge
seiner außerordentlichen Vollmachten aus den Reihen seiner Anhänger ergänzt hatte, eben die eintraten, welche mit seinem
Willen die unterste Magistratur erlangt hatten, besaß Cäsar zugleich das Recht, die auszustoßen, die ihm
mißfielen. Zudem drückte er das Ansehen des Senats dadurch herab, daß er die Mitgliederzahl beträchtlich vergrößerte,
oder auch dadurch, daß er öfter nicht den ganzen Senat, sondern nur einige Mitglieder berief und befragte.
Cäsar besaß so jetzt wirklich die alleinige Herrschaft im Staate; die republikanischen Formen und Ämter
blieben zwar, aber mit wesentlich veränderter Bedeutung. (S. Cäsarismus.) Er war sich aber auch der Aufgabe bewußt, die
ihm damit auferlegt war, und war bestrebt, ihr zu genügen: es war das die Reorganisation des Reichs und die Vollendung der
Weltherrschaft im Osten durch Besiegung der Parther, wie er den Westen gebändigt und durch Verleihung
des Bürgerrechts oder des lat. Rechts und Anlage von Kolonien zu latinisieren begonnen hatte. Die Kolonien dienten zugleich dazu,
Rom von dem massenhaften Proletariat zu befreien und den Verarmten selbst zu helfen. Nachdem schon Tausende von Veteranen Ländereien
in Kolonien in Italien erhalten hatten, wurden außer andern Veteranen viele Tausende von Bürgern in den
Provinzen des Westens und
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Ostens des Reichs in Kolonien angesiedelt, die zum Teil schon bestanden, zum Teil neu angelegt wurden, wie dies namentlich auf
den Trümmern von Korinth und Karthago geschah. Von dem Gesetze, durch welches das Municipal-(Städte-)wesen 49 v. Chr. im cisalpinischen
Gallien (Oberitalien) geordnet wurde, und der 45 ergangenen allgemeinen Gemeindeordnung, welche für
die ganze Folgezeit Grundgesetz geblieben ist, sind noch beträchtliche Bruchstücke auf Bronzetafeln erhalten. (Über C.s
Regierungssystem vgl. Cäsarismus.)
Ende Januar oder Anfang Febr. 44 legte Cäsar die Diktatur als Jahresamt nieder und übernahm die Diktatur, wie bisher
eine Diktatur mit außerordentlichen Vollmachten, als dictator perpetuus auf Lebenszeit. Ob er die Absicht
gehegt hat, auch den Titel eines Königs anzunehmen, ist nicht auszumachen; wenigstens wies er das Diadem, das ihm M. Antonius
am Feste der Lupercalien im Febr. 44 vor dem Volke darbot, zurück. Aber dies vermochte ebenso wenig als die rastlose Thätigkeit,
womit er sich der Reorganisation des Staates, Volks und Reichs auf allen Gebieten widmete, den Groll der
Anhänger der alten republikanischen Verfassung und seiner alten und neuen Gegner zu versöhnen: Cäsar konnte eben den revolutionären
Ursprung seiner Gewalt wie seine zum Teil aus den niedrigsten Schichten stammenden Anhänger und Helfershelfer nicht ableugnen
und nicht abschütteln.
Mehr als 60 Männer, meist Senatoren, früher teils zu seiner, teils zu des Pompejus Partei gehörig,
an ihrer Spitze die Prätoren Marcus Brutus und Gajus Cassius Longinus, vereinigten sich zu dem Plane, den Imperator in der auf
die Idus des März (den 15.) 44 festgesetzten Senatssitzung zu ermorden. Spurinna, ein Wahrsager, warnte Cäsar, und
seine Gemahlin Calpurnia (s. d.), durch ahnungsvolle Träume geängstigt, beschwor ihn, an jenem Tage nicht in den Senat zu
gehen; aber es gelang Decimus Brutus, einem der Verschworenen, der früher zu seinen ergebensten Freunden gehört hatte, Cäsar zu
bewegen, ihm in die Kurie des Pompejus, wo der Senat schon versammelt war, zu folgen.
Unterwegs ward Cäsar eine schriftliche Anzeige der Verschwörung übergeben; er steckte sie ungelesen zu sich. Die Verschworenen
hatten verabredet, daß L.Tillius Cimber ihn um Gnade für seinen Bruder bitten und, wenn Cäsar das Gesuch verweigere, ihm die
Toga von den Schultern reißen und so das Zeichen zur Ermordung geben solle. Publius Servilius Casca traf
ihn zuerst mit seinem Dolche und verwundete ihn am Halse. Kaum hatte Cäsar sich umgewandt, als die Verschworenen von allen Seiten
auf ihn eindrangen.
Nach kurzem vergeblichen Widerstände sank der Wehrlose, von 23 Wunden bedeckt, an der Bildsäule des Pompejus nieder. Die
Verschworenen entwichen nach der That auf das Kapitol und ließen den Leichnam, den sie in den Tiber hatten
werfen wollen, liegen. Durch treue Diener ward er der Calpurnia überbracht und wenige Tage nachher auf dem Forum verbrannt,
wo Antonius ihm die Leichenrede hielt. C.s Ehe mit Calpurnia war kinderlos, seine Tochter Julia von Cornelia
schon 54 gestorben; Cäsarion, sein Sohn von der Kleopatra, war von Cäsar amtlich nicht als Sohn und Erbe anerkannt worden. In
seinem Testament hatte er den Enkel seiner jüngern Schwester, Gajus Octavius (s. Augustus), als Haupterben eingesetzt und
an Kindes statt angenommen.
Als Feldherr wie als Staatsmann steht Cäsar als eine der
gewaltigsten und bedeutendsten Erscheinungen
nicht nur des Altertums, sondern aller Zeiten da. Der Grundzug von C.s Wesen war eine geniale Klarheit und Verständigkeit,
die ihm den unbeirrten Blick für Menschen und Verhältnisse verlieh; dazu kamen die vollkommenste Selbständigkeit in seinen
Plänen und Unternehmungen, ein fester Glaube an sich und sein Geschick und eine unbegrenzte Energie und
Rücksichtslosigkeit in der Ausführung des einmal Beschlossenen.
Dieselben Eigenschaften verliehen auch seiner großen Feldherrngabe erst den rechten Halt und Bestand. 44 wurde Cäsar auch das
königl. Ehrenrecht zuerkannt, daß sein Bild auf die Münzen gesetzt werden sollte, und, nachdem ihm
schon früher viele Ehrenstatuen errichtet worden waren, beschlossen, daß seine Bildsäule in allen Städten des Reichs und
in jedem Tempel zu Rom aufgestellt werden solle. Daher sind eine größere Anzahl von Münzen mit seinem Kopf und einige Skulpturen
(Statuen und Büsten) erhalten, die mit Recht für sein Bildnis angesehen werden, während freilich viele
mit Unrecht seinen Namen tragen oder überhaupt nicht antik sind.
Immerhin läßt sich, obschon die wahrscheinlich echten Bildnisse mehrfach voneinander abweichen, ein Bild von aus Münzen
und Skulpturen gewinnen, das mit den Angaben der Schriftsteller übereinstimmt. Danach war Cäsar von schöner, hoher,
etwas hagerer Gestalt. Er trug sich mit einer gesuchten, eleganten Nachlässigkeit und gab viel auf seine
äußere Erscheinung. Er hatte eine hohe Stirn, eine lange schmale Nase, einen ziemlich großen Mund, ein kleines, aber bestimmt
hervortretendes Kinn und bei einer blassen Gesichtsfarbe lebhafte schwarze Augen.
Vgl. Bernoulli, Röm. Ikonographie, Bd. 1 (Stuttg.
1882).
Auch in Bezug auf litterar. Bildung war Cäsar den Besten seiner Zeit ebenbürtig, wie seine rednerischen Leistungen und seine schriftstellerische
Thätigkeit auf verschiedenen Gebieten (Geschichtschreibung, Grammatik, polit. Polemik) bezeugen. Erhalten sind von seinen
Schriften außer Bruchstücken noch zwei vollständige Werke, Memoiren oder polit. Broschüren im Stil militär. Denkschriften
über seine Kämpfe in Gallien («De bello Gallico», sieben Bücher mit einem von A. Hirtius hinzugefügten
achten) und über den Bürgerkrieg gegen Pompejus («De bello civili», drei Bücher, die in der Schrift über den Alerandrinischen
Krieg und in den Schriften über den Afrikanischen und über den Spanischen Krieg von ungenannten Verfassern eine
Fortsetzung erhielten), reizvoll durch die Lebendigkeit und Anschaulichkeit der Darstellung, musterhaft in der Einfachheit
und Korrektheit des Stils, aber eben einseitig, tendenziös. Unter den zahlreichen Ausgaben sind die kritischen von Nipperdey
(Lpz. 1847; kleine Ausgabe, 4. Aufl. 1881) und Dübner (2 Bde.,
Par. 1867), unter denen der Kommentarien über das «Bellum Gallicum» die von Schneider (2 Bde., Halle 1840-55)
und die Schulausgabe von Kraner-Dittenberger (15. Aufl., Berl. 1890),
unter denen des «Bellum civile» die von Kraner-Hofmann (10. Aufl., ebd. 1890) hervorzuheben. Erklärende
Ausgaben liegen jetzt auch vor vom «Bellum Alexandrinum» (R. Schneider, ebd. 1888) und vom «Bellum Africum» (Wölfflin und
Miodońsky, Lpz. 1889). Von Übersetzungen sind besonders die von Baumstark (Stuttg. 1836 fg.) und die von Köchly und Rüstow
(7. Aufl., Berl. 1889-90) zu nennen.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
mehr
Lebensbeschreibungen C.s aus dem Altertume giebt es von Plutarch und Sueton (Einzelausgabe mit Übersetzung von H. Doergens,
Lpz. 1864); von den Neuern hat ihn Th. Mommsen im dritten Bande seiner «Röm. Geschichte» (8. Aufl., Berl. 1889) mit besonderer
Vorliebe behandelt. Die «Histoire de Jules César» von Napoleon III., von
der nur zwei Bände erschienen sind (Par. 1865-66 mit Atlas, zugleich in deutscher Übersetzung zu Wien),
ist weit hinter allen Erwartungen zurückgeblieben, hat aber allerhand ergebnisreiche Ausgrabungen und Nachforschungen veranlaßt.
Auch die Fortsetzung von Stoffel: «Histoire de Jules César: Guerre civile» (2 Bde.,
mit Atlas, Par. 1887) ist wertvoll sowohl durch ihre histor., wie ihre militär.-technischen
Partien. -
Vgl. noch Drumann, Geschichte Roms, Bd. 3 (Königsb. 1837);
Rüstow, Heerwesen und Kriegführung C.s (2. Aufl., Nordh. 1862);
Maissiat, César en Gaule (3 Bde., Par. 1865-81);
Göler, C.s
gallischer Krieg und Teile seines Bürgerkriegs (2. Aufl., 2 Bde.,
mit 17 Tafeln, Freib. i. Br. 1881);
Judeich, Cäsar im Orient (Lpz. 1885);
Heuzey, Les opérations militaires
de Jules César étudiées sur le terrain en Macédoine (Par. 1886);
Fowler, Julius Caesar and the foundation of the Roman imperial
system (Lond. 1892).