Cadoudal
(spr. kadudall),
Georges,
Chef der
Chouans im französischen
Revolutionskrieg, geb. zu
Brech bei
Auray
(Morbihan) als der Sohn eines
Müllers, studierte in
Vannes, schloß sich jedoch 1793 der
Erhebung der
Royalisten in der
Vendée
und in der
Bretagne an und ward Anführer der
Chouans. 1794 wurde er zwar gefangen, entkam aber und schwang
sich nach der mißglückten
Landung auf
Quiberon zum
Chef der
Insurrektion in der Niederbretagne empor. Nachdem er sich 1796 scheinbar
unterworfen, fachte er 1799 den
Aufstand in der
Bretagne aufs neue an. Erst als sich nach den
Niederlagen
der Insurgenten bei Grandchamp und
Elven
(Januar 1800) fast sämtliche Häuptlinge der
Chouans unterworfen hatten, schloß auch
Cadoudal
9. Febr. einen
Vertrag mit
General
Brune und entließ seine
Truppen.
Man suchte ihn in
Paris
[* 2] für die
Republik zu gewinnen, aber er begab sich nach
London,
[* 3] wo er von dem
Grafen
von
Artois zum
Generalleutnant ernannt ward. Er kam dann öfters insgeheim nach
Frankreich, um für die realistische
Sache zu
wirken; die
Anklage aber, daß er bei der
Verschwörung der
Höllenmaschine beteiligt gewesen sei, wies er zurück; dagegen
landete er mit
Pichegru u. a. unweit Béville an der
Küste der
Normandie in der Absicht, ein
Attentat auf
den Ersten
Konsul auszuführen. Die
Verschwörung wurde aber entdeckt und Cadoudal
verhaftet. Im
Kriminalprozeß
eines Mordanschlags auf den Ersten
Konsul überwiesen, wurde er zum
Tod verurteilt und 25. Juni nebst elf Mitverschwornen
durch die
Guillotine hingerichtet. Nach der
Restauration wurde die
Familie Cadoudals
geadelt.