Pievedi, Hauptort des Distrikts Cadore (18604 E.) in der ital.
ProvinzBelluno, Compartimento
Venetien, 39 km im
NNO. von
Belluno, rechts an der
Piave, hat ein
Denkmal (1880) des hier geborenen
Tizian, Post und
Telegraph,
[* 2] (1881) 694, als Gemeinde 3384 E., in Garnison 3 Compagnien des 7.
RegimentsAlpentruppen sowie
Eisen- und Bleiminen und bedeutende
Viehzucht
[* 3] (5000 Rinder
[* 4] und 10000
Schafe).
[* 5]
(spr. kadohr),JeanBaptiste Nompère de
Champagny,
Herzog von, franz. Staatsmann, geb. zu
Roanne, widmete sich dem Seedienste und ward bald Schiffskapitän. Der
Adel von Forez wählte ihn 1789 in die Nationalversammlung.
Cadore schloß sich den Mitgliedern seines
Standes an, die sich mit den
Vertretern des dritten
Standes vereinigten; 1791 trat er
aus und bethätigte sich nicht öffentlich, ward aber wegen antirepublikanischer Gesinnung verhaftet, bis ihn der 9.
Thermidor aus dem Gefängnisse befreite. Der 18.
Brumaire öffnete ihm von neuem die öffentliche Laufbahn.
Er trat als
Staatsrat ins Marinedepartement, ward 1801
Botschafter in
Wien,
[* 6] 1804 Minister des Innern, 1807 des
Auswärtigen. In letzterer Eigenschaft war er besonders thätig bei den Unterhandlungen mit dem span.
Hofe, wodurch die neue Ordnung in
Spanien
[* 7] entschieden ward.
Durch Napoleon 1808 zum
Herzog von Cadore ernannt, leitete er, nach dem
Kriege gegen
Österreich
[* 8] 1809, die Verhandlungen zur Vermählung
des
Kaisers mit der Erzherzogin Marie Luise, trat 1811 vom Ministerium zurück und erhielt die Intendantur
der
Krondomänen. Während des russ. Feldzugs war er
Staatssekretär bei der Kaiserin und folgte ihr 1814 nach
Blois. Durch
die Restauration verlor er seine amtliche
Stellung und die Würde eines Senators. Nach Napoleons Rückkehr von Elba ward
er zum Pair erhoben, mußte nach den
HundertTagen von neuem in den Privatstand zurücktreten, und ward erst 1819 abermals
in die Pairskammer berufen. Cadore starb zu
Paris.
[* 9] – Sein Sohn ist der Schriftsteller François
Joseph Nompère de
Champagny (s. d.).