Cadahalso
(Cadalso), Don José de, span. Dichter, geb. zu Cadiz [* 3] aus einem altadligen Geschlecht der nordspanischen (Gebirge, ward in Paris [* 4] erzogen und machte sich dann auf Reisen in England, Frankreich, Deutschland, [* 5] Italien [* 6] und Portugal [* 7] mit den Sprachen und Litteraturen dieser Länder vertraut. Nach seiner Rückkehr trat er (1762) ins Militär, stieg hier schnell bis zur Würde eines Obersten, suchte aber an allen Orten, wohin ihn sein Beruf führte, in Saragossa, [* 8] Madrid, [* 9] Alcala de Henares und Salamanca, seine Kenntnisse zu vervollständigen und setzte sich mit den bedeutendsten Geistern jener Zeit, wie Moratin, Iglesias, Yriarte, Jovellanos u. a., in Verbindung. Er wurde bei der Belagerung von Gibraltar [* 10] durch eine Bombe getötet.
Seine bekanntesten Werke sind: die Tragödie »Sancho Garcia« (1771),
ein schwaches Stück im streng französischen Geschmack;
»Los eruditos à la violett« (»Die Gelehrten nach der Mode«),
eine Satire auf seichte Vielwisserei, in Prosa (1772),
und die Gedichte »Los ocios de mi juventud« (1773),
die er beide unter dem Namen J. ^[Josef] Vasquez herausgab.
Eine Auswahl aus seinen Satiren, Novellen und kleinen anakreontischen Dichtungen enthält Wolfs »Floresta de rimas modernas castellanas«. Nach seinem Tod erschienen noch die »Cartas marruecas« (Isla de Leon 1820),
eine Nachahmung der »Lettres persanes« des Montesquieu, doch mehr litterarischen und satirischen Inhalts. Die beste Ausgabe seiner Werke, mit Lebensbeschreibung des Verfassers von Navarrete, erschien Madrid 1818, 3 Bände, u. öfter; seine lyrischen Gedichte sind in der »Biblioteca de autores españoles« (Bd. 61, das. 1869) herausgegeben.