ist eigentlich die französische Schreibart für
Katechu (s. d.).
Das C. der Apotheken und Parfümisten besteht
jedoch aus Mischungen, welche neben einem Anteil
Katechu oder auch ohne solchen aus verschiedenen adstringierenden absorbierenden
und wohlriechenden Stoffen zusammengesetzt sind und in Form von
Pastillen oder Kügelchen gegen übeln
Geruch aus Mund und hohlen Zähnen verwendet werden.
gerbstoffhaltige Extrakte von verschiedener Abstammung. Pegukatechu (Catechu nigrum, Cutch, Terra japonica,
Cachou), das wässerige Extrakt aus dem dunkelroten Kernholz von AcaciaCatechuWilld. (gelegentlich auch
von A. Suma Kurz) in Indien, wird in Birma gewonnen, und man exportiert davon aus Rangun
[* 3] jährlich ca. 11,000 Tonnen. Es bildet
eine dunkelbraune, etwas blasige, spröde, im Innern großer Blöcke oft weiche, nur in dünnen Splittern durchscheinende Masse,
beklebt und durchsetzt mit Blättern und Spänen, und schmeckt zusammenziehend süßlich. In kaltem Wasser
zerfällt es langsam zu einem weißlichen Haufwerk mikroskopischer Nadeln
[* 4] von Katechin, durchtränkt von einer dunkelbraunen
Lösung, welche Katechugerbsäure und wenig Quercetin enthält.
Mit 2 Teilen kochendem Wasser erfolgt vollständige Lösung, die sich aber beim Erkalten sehr stark trübt. Alkohol löst den
größten Teil des Katechu. Katechu wurde 1514 von Barbosa als Handelsartikel erwähnt;
eine Beschreibung der Stammpflanze und der Darstellung des Katechu gab 1586 Sassetti, und bald darauf gelangte Katechu auch nach Europa.
[* 5] Um die Mitte des 17. Jahrh. erscheint es als sehr teure Drogue in deutschen Apothekertaxen. Clayer schilderte 1680 den ungeheuern
Verbrauch von Pegukatechu zum Betelkauen in Ostasien. In unserm Jahrhundert kam in größerer Menge nach Europa und wurde nun
auch im Zeugdruck und gegen Kesselstein benutzt.
Das Gambir (Gutta Gambir, Catechu pallidum, Katagamba, Terra japonica), das Extrakt aus den jungen Trieben von UncariaGambirRoxb.
auf Sumatra, der Küste von Malakka und den benachbarten Inseln, bildet würfelförmige, 3 cm große, poröse,
leicht zerreibliche, äußerlich matt rotbraune, innen hellgelbliche Stücke und besteht bis auf 14 oder 15 Proz. Unreinigkeiten
fast ganz aus Katechin. Es schmeckt zusammenziehend bitterlich, hintennach süßlich und dient in Indien beim Betelkauen, in
gröbern Sorten auch zum Gerben und Färben; in Europa wurde es erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bekannt,
seit 1819 aber hat es ungemein an Bedeutung gewonnen und wird jetzt in sehr großen Mengen über Singapur
[* 6] nach Europa gebracht
und in der Färberei und Zeugdruckerei zur Erzeugung brauner und schwarzer Farben benutzt. Neukatechu ist
ein europäisches gerbsäurehaltiges Extrakt aus Nadelhölzern.