Cachou
(franz., spr. -schuh), s. v. w. Katechu;
Cachou
120 Wörter, 896 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Cachou
(franz., spr. -schuh), s. v. w. Katechu;
Cachou
ist eigentlich die französische Schreibart für Katechu (s. d.).
Das C. der Apotheken und Parfümisten besteht jedoch aus Mischungen, welche neben einem Anteil Katechu oder auch ohne solchen aus verschiedenen adstringierenden absorbierenden und wohlriechenden Stoffen zusammengesetzt sind und in Form von Pastillen oder Kügelchen gegen übeln Geruch aus Mund und hohlen Zähnen verwendet werden.
Der hierzu brauchbaren Stoffe gibt es eine Menge, wie Mastix, Myrrhen, ätherische Öle, Gewürzpulver, Veilchenwurzel, Vanille, Holzkohle u. v. a. -
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Cachou
(frz., spr. kaschuh) oder Anislakritze, ein Hustenmittel, gereinigter Lakritzensaft mit geringem Zusatz von Zucker und Anisöl zu ganz dünnen Stengeln gerollt und dann in gleiche kleine Stücke zerschnitten. (S. auch Cachonde.)
gerbstoffhaltige Extrakte von verschiedener Abstammung. Pegukatechu (Catechu nigrum, Cutch, Terra japonica, Cachou), das wässerige Extrakt aus dem dunkelroten Kernholz von Acacia Catechu Willd. (gelegentlich auch von A. Suma Kurz) in Indien, wird in Birma gewonnen, und man exportiert davon aus Rangun [* 4] jährlich ca. 11,000 Tonnen. Es bildet eine dunkelbraune, etwas blasige, spröde, im Innern großer Blöcke oft weiche, nur in dünnen Splittern durchscheinende Masse, beklebt und durchsetzt mit Blättern und Spänen, und schmeckt zusammenziehend süßlich. In kaltem Wasser zerfällt es langsam zu einem weißlichen Haufwerk mikroskopischer Nadeln [* 5] von Katechin, durchtränkt von einer dunkelbraunen Lösung, welche Katechugerbsäure und wenig Quercetin enthält.
Mit 2 Teilen kochendem Wasser erfolgt vollständige Lösung, die sich aber beim Erkalten sehr stark trübt. Alkohol löst den größten Teil des Katechu. Katechu wurde 1514 von Barbosa als Handelsartikel erwähnt; eine Beschreibung der Stammpflanze und der Darstellung des Katechu gab 1586 Sassetti, und bald darauf gelangte Katechu auch nach Europa. [* 6] Um die Mitte des 17. Jahrh. erscheint es als sehr teure Drogue in deutschen Apothekertaxen. Clayer schilderte 1680 den ungeheuern Verbrauch von Pegukatechu zum Betelkauen in Ostasien. In unserm Jahrhundert kam in größerer Menge nach Europa und wurde nun auch im Zeugdruck und gegen Kesselstein benutzt.
Das Gambir (Gutta Gambir, Catechu pallidum, Katagamba, Terra japonica), das Extrakt aus den jungen Trieben von Uncaria Gambir Roxb. auf Sumatra, der Küste von Malakka und den benachbarten Inseln, bildet würfelförmige, 3 cm große, poröse, leicht zerreibliche, äußerlich matt rotbraune, innen hellgelbliche Stücke und besteht bis auf 14 oder 15 Proz. Unreinigkeiten fast ganz aus Katechin. Es schmeckt zusammenziehend bitterlich, hintennach süßlich und dient in Indien beim Betelkauen, in gröbern Sorten auch zum Gerben und Färben; in Europa wurde es erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bekannt, seit 1819 aber hat es ungemein an Bedeutung gewonnen und wird jetzt in sehr großen Mengen über Singapur [* 7] nach Europa gebracht und in der Färberei und Zeugdruckerei zur Erzeugung brauner und schwarzer Farben benutzt. Neukatechu ist ein europäisches gerbsäurehaltiges Extrakt aus Nadelhölzern.