Cabestaing
(spr. -stäng), Cabestanh, Guillem von,
Troubadour, aus der
Grafschaft
Roussillon, lebte noch 1212. Er besang
Margareta oder Sormonda, die Gemahlin Raimons von
Castel-Roussillon; dieser tötete ihn aus
Eifersucht und setzte das
Herz des
Dichters seiner Gattin vor. Nachdem sie es gegessen hatte, erklärte sie, nach so edler
Speise keine andere
berühren zu wollen, und stürzte sich, als der Gatte mit dem Schwerte auf sie eindrang, vom
Balkon herab. Weiter wird berichtet,
daß König
Alfons Ⅱ. von
Aragon Raimon gefangen nahm und im Kerker verhungern ließ. Diese romantisch ausgeschmückte Geschichte
ist wie die vom Kastellan von Coucy (s. d.) eine an bestimmte
Persönlichkeiten angelehnte Sage. Von Guillem de Cabestaing
sind sieben Lieder erhalten (hg. von H.
Hüffer, Berl. 1869). –
Vgl.
Beschnitt, Die
Biographie des
Trobadors Cabestaing
und ihr histor.
Wert (Marb. 1879).