Cabănel,
Alexandre, franz. Maler, geb. zu Montpellier, [* 3] besuchte in Paris [* 4] das Atelier von Picot und erhielt 1845 das fünfjährige Stipendium zum Besuch der franz. Akademie in Rom. [* 5] Nach seiner Rückkehr aus Italien [* 6] schuf er, der klassischen Richtung Davids folgend, eine Reihe von Werken, wie das Begräbnis des Moses (1852), die Verklärung Ludwigs des Heiligen (1855). Andere seiner Bilder, wie die Courtisane Aglae (1857; Rotterdam), [* 7] Othello (1858), der Nymphenraub (1861; in den Tuilerien), die Geburt der Venus (sein Hauptwerk, 1863; Paris, Luxembourg), die Vertreibung aus dem Paradiese (1867; im Maximilianeum zu München), [* 8] sind sorgfältig komponiert, in der Darstellung üppiger Frauengestalten von großer zeichnerischer Schönheit, doch von akademischer Glätte des Tons. Eigenartiger, freier und kräftiger zeigte sich die Thätigkeit des Künstlers in Deckengemälden, die er in mehrern Privatgebäuden zu Paris ausführte; so: Triumph der Flora (Deckenbild, auf der Wiener Weltausstellung 1873). Auf derselben Ausstellung erregte sein Tod der Francesca da Rimini und des Paolo Malatesta Aufmerksamkeit durch die realistische Auffassung. Er starb in Paris.