Caincawurzel
,
s. Chiococca.
Caincawurzel
210 Wörter, 1'630 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Caincawurzel,
s. Chiococca.
Caincawurzel
(brasilianische Schlangenwurzel. Radix Caincae); die holzigen Wurzeln einiger Arten der im heißen Teile Amerikas heimischen, zu den Rubiaceen gehörigen Gattung Chiococca. Die von Ch. racemosa kommenden heißen westindische Schlangenwurzel, während die brasilianische von Ch. anguifuga, densifolia und scandens kommt. Die im ganzen nicht sehr differierenden Wurzeln sind kleinfinger- bis zolldick, stark verästelt und hin und her gebogen, öfter mit einem ansitzenden Stück der Stämmchen, die Rinde äußerlich graubraun, runzlig, geringelt, innen dunkelbraun, harzig, das harte Holz blaßbräunlich. Beim Kauen entwickelt sich ein schwach aromatischer kaffeeartiger Geruch und ein bitterlich kratzender Geschmack, der durch eine der Wurzel eigentümliche, in farblosen seideglänzenden Nadeln kristallisierende Säure, die Caincasäure (auch Caincin und Caincabitter genannt) verursacht wird. Die Wurzel wurde früher mehr als jetzt als kräftig purgierendes und harntreibendes Mittel verwendet. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Caïncawurzel,
die mit den untern Stammresten in den Droguenhandel gelangende Wurzel [* 2] von Chiococea racemosa L., einem in Westindien, [* 3] Mexiko [* 4] und Florida einheimischen Kletterstrauch aus der Familie der Rubiaceen.
Die Wurzel ist walzenförmig, 1-2 cm dick, ästig, hin und her gebogen und hat eine dünne, harzige, graubraune, höckerig-runzlige Rinde mit oft stark hervortretenden Längsleisten.
Wirksamer Bestandteil der Wurzel ist die Caïncasäure (s. d.).
In ihrer Heimat wird sie als Mittel gegen Schlangenbiß benutzt, in Deutschland [* 5] diente sie früher als Brechmittel.