(ce) c, lat. C, c, der dritte
Buchstabe unsers
Alphabets. Während die romanischen
Völker wie die alten
Römer
[* 2] fast
ausschließlich, die
Engländer vorherrschend das c zur Bezeichnung des harten gutturalen
Verschlußlautes anwenden, ist in der
Entwickelung der deutschen
Schrift dieses Zeichen immer mehr hinter k zurückgetreten und hat sich fast
nur noch in den alten Doppelzeichen ch, sch und ck und in
Fremdwörtern erhalten. Selbst in den letztern wird es
mehr und
mehr durch k und z verdrängt: noch im vorigen
Jahrhundert führt ein
Grammatiker die jetzt allgemein herrschende
Schreibung
Akten als ein Kuriosum an;
in der neuesten Zeit sind besonders
Dan.
Sanders für das k, die neue bayrische
Orthographie
für das z statt c in
Fremdwörtern eingetreten.
Ausgesprochen wird das deutsche c in der
Regel vor a, o, u und vor
Konsonanten
wie k, vor
e, i, y, ä, ü, ö wie z. Dieser
Gebrauch stammt ohne
Zweifel aus den romanischen
Sprachen, von
denen das
Französische (ebenso das
Englische)
[* 3] das c vor den weichen
Vokalen wie ß, das
Italienische wie tsch, das
Spanische
[* 4] wie ds oder wie gelispeltes s (th) ausspricht. Auch in der lateinischen Volkssprache muß eine ähnliche
Aussprache, die sich aus der palatalen
Natur des k (s. K) erklärt, schon früh eingetreten sein; aber in der klassischen
Periode
sprach man noch Kikero.
Alle slawischen
Völker, die ein c anwenden, sprechen es wie z aus; das böhmische und kroatisch-slowenische
c wird, wie das polnische cz, wie tsch gesprochen. Der lateinische
Buchstabe C ist aus dem griechischen
Γ
(Gamma) entstanden, erhielt aber früh überall den Lautwert eines K, da das K außer
Gebrauch kam; G bedeutet es z. B.
in den noch in späterer Zeit üblichen
AbkürzungenC.
(Gajus) und
Cn. (Gnejus).
bei
Abstimmungen bedeutete C auf den Stimmtäfelchen: condemno, ich verdamme. - Gegenwärtig bedeutet
C auf den deutschen Reichsmünzen (wie auf den preußischen seit 1866) die
MünzstätteFrankfurt
[* 5] a. M.,
auf österreichischen
Münzen
[* 6]
Prag,
[* 7] auf neuern französischen
Lille.
[* 8]
bei naturwissenschaftlichen
Namen für G.
Cuvier. ^[= (spr. küwjeh), 1) Georges, Baron von, Naturforscher, geb. 23. Aug. 1769 zu Mömpelgard, besuchte ...]
der dritte Buchstabe unsers Alphabets. Die Phönizier und Griechen brauchten ^[umgekehrtes Gamma]
(Γ) an dritter Stelle im Sinne von g die Lateiner verwendeten dasselbe Zeichen C im Sinne von g und k. Noch als die Abkürzungen
der Vornamen festgesetzt wurden, wählte man C als Zeichen für Gaius. Auch in der ältesten lat.
Inschrift (des Duenos) wird C in diesem Sinne gebraucht. Später spaltete man den Buchstaben in C = k und
G = g; das g-Zeichen erhielt den Platz des nicht mehr gebräuchlichen Ζ an siebenter Stelle des lat. Alphabets. (S. Schrift.)
Die Römer sprachen in allen Fällen, auch vor e und i, das c wie k, also Cicero wie Kikero. Im deutschen
Alphabet kommt außer in der Verbindung ch und
ck das c nur in Fremdworten vor und wird dann vor Konsonanten und vor a, o, uwie k,
vor e, i, y, ä, ö wie z (ts) gesprochen; ebenso in der deutschen Schulaussprache des Latein.
In der Musik ist jetzt C (ital. und frz. ut oder do, engl.
C) der Grundton des Tonsystems (s. Ton und Tonarten). Ferner bezeichnet man mit einem Halbzirkel oder lat. C den Vierviertel-
und, wenn es durchstrichen ist 𝄵, den Zweizweiteltakt (frz. C-barré). Es wurde nämlich
vormals das dreiteilige Taktmaß (tempus perfectum) durch einen ganzen, das zweiteilige (tempus imperfectum)
durch einen halben Kreis
[* 9] angegeben, woraus sich das C bildete. Endlich bezeichnet C (umgewendet als 𝄢) auch den Baßschlüssel
(s. d.).
Als Abkürzungszeichen bedeutete im altröm. Strafprozeß die mit C beschriebene Stimmtafel soviel als condemno, d. i. ich
verurteile. Sonst bezeichnet C in röm. Inschriften, Handschriften, Münzen u. s. w. die NamenCaesar, Gajus,
Cassius, Claudius, oder die Wörter Consul, Censor, Comitia, Colonia, Civitas, Centuria, Cohors, Condidit, Curavit, Conscriptus,
Conjux u. s. w.; als röm. Zahlzeichen centum (100). – In der
Physik ist C das Zeichen für die Celsius-Skala des Thermometers;
auch steht es für Centimes, Cents u. s. w. Im Militärwesen ist C das Zeichen für Konstruktion
(bei Geschützen), z. B. C/86 Konstruktion von 1886. Auf ältern preuß.
Münzen bezeichnet C die Münzstätte Cleve,
[* 10] auf neuern seit 1866 sowie seit 1872 auf deutschen Reichsmünzen
Frankfurt a. M.;