C_{6}H_{5}.NO_{2}
+ 6 H = C6H5.NH2 + 2 H2O ^[C6H5.NO2 + 6 H = C6H5.NH2 + 2 H2O]
indem man das letztere mit Eisenfeile und Salzsäure erwärmt, wobei Wasserstoff frei wird, die Base durch Kalk abscheidet und im Wasserdampfstrom abdestilliert. A. ist eine farblose ölartige Flüssigkeit von schwachem, aber charakteristischem Geruch, die bei 183° siedet und an der Luft allmählich braun wird und verharzt. Mit den Säuren liefert es krystallisierende Salze, von denen das der Schwefelsäure in Wasser schwer löslich ist. Vom A. leiten sich viele Stoffe ab, in denen die Wasserstoffatome durch andere Atome oder Atomgruppen ersetzt sind. Das A. ist eine primäre Ammoniakbase (s. d.); durch Ersetzung des Wasserstoffs der Amidogruppe NH2 durch Alkylreste entstehen sekundäre (wie Methylanilin, (C6H5.NH.CH3 ^[C6H5.NH.CH3) und tertiäre Ammoniakbasen (wie Dimethylanilin, C6H5.N(CH3)2 ^[C6H5.N(CH3)3).
Die Anilinöle, die in den Handel kommen, enthalten oft Toluidine (s. d.). Das «A. für Blau» (Blauöl) ist reines A., das «A. für Rot» enthält Ortho- und Paratoluidin. Die Einfuhr von Anilinölen und -Salzen (ohne die Anilinfarben) in das Deutsche Reich betrug 1889: 383 900 kg, 1890: 418000 kg; die Ausfuhr 1889: 2 997 900 kg, 1890: 3 813 100 kg.