Titel
Cölln
,
1) Friedrich von, deutscher Publizist, geb. 1766 zu Örlinghausen im Lippeschen, studierte in Marburg, [* 2] Halle [* 3] und Jena, [* 4] trat 1790 in den preußischen Staatsdienst, war erst Kammerreferendar zu Minden, [* 5] ward 1793 Kriegsrat in Posen, [* 6] 1800 Kriegs- und Steuerrat zu Glogau [* 7] und 1805 Kriegs- und Domänenrat in Berlin [* 8] und Redakteur des »Preußischen Staatsanzeigers«. Seine rücksichtslose Darlegung der Schwächen der preußischen Staatsverwaltung, die er seit 1806 in einer Reihe meist anonymer Schriften veröffentlichte, brachte ihn 1808 auf die Festung [* 9] Glatz, [* 10] von wo er 1810 nach Österreich [* 11] entfloh.
Als 1811 die Untersuchung gegen ihn niedergeschlagen wurde, kehrte er nach Preußen [* 12] zurück und fand eine Anstellung im Büreau des Fürsten Hardenberg. Er starb in Berlin. Von seinen Schriften nennen wir nur: »Vertraute Briefe über die innern Verhältnisse am preußischen Hof [* 13] seit dem Tod Friedrichs II.« (Amsterd. u. Köln [* 14] 1807-1809, 6 Tle.),
»Neue Feuerbrände« (Leipz. 1807-1808, 6 Bde.),
»Wien [* 15] und Berlin in Parallele« [* 16] (das. 1808, 5 Bde.),
»Aktenmäßige
Rechtfertigung des
Kriegsrats von Cölln«
(das. 1811); »Freimütige
Blätter für Deutsche«
[* 17] (das. 1815-20) etc.
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2) Daniel Georg Konrad von, Theolog von rationalistischer Richtung, Neffe des vorigen, geb. zu Örlinghausen, habilitierte sich 1811 zu Marburg, wurde 1818 Professor der Theologie in Breslau, [* 19] 1829 Konsistorialrat; starb daselbst. Sein Hauptwerk, die »Biblische Theologie« (Leipz. 1836, 2 Bde.), ward erst nach seinem Tod von David Schulz herausgegeben.