Byzánz
(Byzantion), griech. Stadt an der Einmündung des Thracischen
Bosporus
[* 2] in die
Propontis, eine 667 oder 657
v. Chr.
von den Megarern gegründete
Kolonie. Von der pers. Herrschaft, der Byzánz
unter
Darius Hystaspes unterworfen
worden war, wurde es nach der
Schlacht bei Platää durch Pausanias wieder befreit und schloß sich darauf dem athenischen
Seebunde an. An dem
Abfall der griech. Seestädte von
Athens
Hegemonie 411 nahm auch Byzánz
teil, wurde aber schon 409 von
Alcibiades
eingenommen, durch
Lysander 405 den Athenern wieder entrissen, trat jedoch nach dem
Siege bei Knidos (394)
wieder zu diesen über.
Ein
Angriff des Epaminondas auf die Stadt (364) schlug fehl. 357 verband sich Byzánz
mit Chios, Rhodus, Kos und dem
König
Mausolus von Karien zu dem sog.
Bundesgenossenkriege gegen
Athen
[* 3] und erlangte im Frieden 355 völlige Selbständigkeit.
Mit
Athen vereinigte es sich zum neuen
Bündnis durch
Demosthenes gegen Philipp von Macedonien, der es 341 und 340 vergeblich
belagerte. Auch unter
Alexander d. Gr. und den Diadochen behielt es eine gewisse Selbständigkeit. Den Galliern,
die 279 sich in
Thracien niedergelassen hatten, war Byzánz
eine Zeit lang zinspflichtig.
Wegen des
Zolls, den es, zuerst um diesen
Tribut zu decken, von den durch den
Bosporus fahrenden Schiffen
erhob, geriet es 221 mit den Rhodiern und dem mit diesen verbündeten König Prusias von
Bithynien in einen
Krieg, welcher
mit der Aufhebung jenes
Sundzolls endigte. Später schloß sich an die
Römer
[* 4] an. Septimius Severus, gegen
den es für Pescennius
Niger Partei genommen hatte, zerstörte es nach fast dreijähriger
Belagerung 196 n. Chr. und schenkte
das ganze Gebiet von Byzánz
den Perinthiern. Doch schon
Caracalla stellte die Stadt wieder her, die sich bald zu neuer
Blüte
[* 5] erhob
und, als
Konstantin d. Gr. sie 330 unter dem
Namen
Neu-Rom und
Konstantinopel
[* 6] (s. d.) zur Hauptstadt des
Römischen
Reichs gemacht hatte, eine der bedeutendsten
Städte der Welt wurde. –
Vgl. Schwen, Historia Byzantiorum civitatis (Halle [* 7] 1875).
C.
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