Buttlar,
Eva von, geb. 1670 zu Eschwege, führte in Eisenach als Hofdame zehn Jahre lang ein weltliches Leben, trennte sich 1697 von ihrem Mann und stiftete 1702 zu Allendorf eine philadelphische Societät, deren Kern außer ihr Winter, Appenfelder und zwei Fräulein v. Kalenberg bildeten. Hier schlugen chiliastische Schwärmerei und die mystische Lehre von der geistlichen Ehe in grauenhafte Hurerei und Gotteslästerung um. Von Allendorf ausgewiesen, ging die Gesellschaft 1704 nach Sasmannshausen, trat, dort entdeckt, in Köln zur katholischen Kirche über, begann aber das alte Wesen von neuem in Lüde bei Pyrmont, trennte sich dann, zu schwerer Strafe verurteilt, und löste sich in Altona auf. Eva führte jetzt wieder ein ehrbares Leben und starb nach 1717.
Vgl. Keller, Die Buttlarsche Rotte (in der »Zeitschrift für historische Theologie« 1845).