Butler
(engl., spr. böttler), Kellermeister, Haushofmeister.
Butler
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Butler
(engl., spr. böttler), Kellermeister, Haushofmeister.
Butler,
1) (Buttler)
Walther,
Anstifter der Ermordung
Wallensteins, Sohn
Peters von
Roscrea, aus dem
Geschlecht der Butler
oder
Schenken von
Irland, war als gemeiner
Soldat in kaiserliche
Dienste
[* 2] getreten, diente später unter
den
Fahnen
Wallensteins und stieg hier bis zum Obersten eines Dragonerregiments. 1631 wird sein
Name zuerst bestimmt genannt,
indem er zu
Frankfurt
[* 3] a. O. in schwedische Gefangenschaft fiel, aus der
er nach acht
Monaten sich loskaufte. Butler
, welchen
Wallenstein auf seiner
Flucht von
Pilsen
[* 4] gegen
Eger
[* 5]
(Februar 1634) zur
Begleitung
gezwungen hatte, ließ durch seinen
Beichtvater
Taaffe dem kaiserlichen
General
Piccolomini seine unbedingte Loyalität melden,
verständigte sich dann in
Eger auf die vom
Kaiser gegen letztern erlassene Achtserklärung mit
Gordon,
Leslie, dem
Hauptmann Deveroux u. a. und bewirkte mit diesen, da eine Gefangennehmung
Wallensteins nicht ausführbar schien, dessen
Ermordung, nachdem er die
Vertrauten des
Friedländers,
Terzka,
Ilow und
Kinsky, aus dem Wege geräumt hatte. Er und seine Genossen
ließen dann eine
Rechtfertigung ihrer Handlungsweise erscheinen. Der
Kaiser erhob ihn dafür in den Grafenstand,
ernannte ihn zum
Generalmajor und überhäufte ihn mit sonstigen Auszeichnungen und
Dotationen. Butler
focht noch in der
Schlacht
bei
Nördlingen
[* 6] mit großer
Tapferkeit und
Ausdauer, eroberte dann Aurach und andre
Städte und
Kastelle, starb aber 25. Dez. bei
Schorndorf in
Schwaben. Der Enkel eines seiner
Brüder pflanzte das
Geschlecht fort, das in den
Grafen von
Butler
-Clonebough, genannt Haimhausen, in
Bayern
[* 7] noch besteht.
Vgl. Carve, Itinerarium cum historia facti Butleri
etc. (Bd. 1 u.
2,
Mainz
[* 8] 1640-41; Bd. 3,
Speier
[* 9] 1646).
2) (spr. böttler) Samuel, engl. Dichter, geb. 1612 zu Strensham in Worcestershire als Sohn eines Farmers, erhielt seine wissenschaftliche Bildung an der Kathedralschule zu Worcester und auf der Universität zu Cambridge und ward Schreiber bei einem Friedensrichter. Nachdem er darauf eine Zeitlang im Haus der Gräfin Elisabeth von Kent verweilt und deren gute Bibliothek benutzt hatte, trat er in die Dienste des Sir Samuel Luke, eines Offiziers Cromwells und fanatischen Puritaners, bei welchem religiöse und politische Sekten ihr Wesen trieben.
Ihr seltsames Gebaren drückte ihm die satirische Geißel in die Hand, [* 10] und unbarmherzig schwang er sie in seinem komischen Epos »Hudibras« (Teil 1 u. 2, Lond. 1663-64, Teil 3, 1678; dann öfters zusammengedruckt, am besten in der Prachtausgabe von Grey, mit Kupfern von Hogarth, Cambridge 1744, zuletzt 1869; mit Anmerkungen von Nash, zuerst Lond. 1793, neue illustrierte Ausgabe, das. 1847, 2 Bde.; deutsch von Soltau, Königsb. 1798, und Eiselein, Freiburg [* 11] 1845). Das Gedicht, offenbar eine Nachahmung des Don Quichotte, schildert die Abenteuer des presbyterianischen Ritters Hudibras und seines Knappen Ralph, welche das Land durchziehen, um alle möglichen Übel zu vertilgen, allein als Heuchler und Schmarotzer, die sie sind, überall nur Schläge ernten.
Leider bricht das von
Witz sprudelnde und in einem eigentümlichen
Stil geschriebene Werk unvollendet ab, verdient aber auch
in dieser Gestalt als Zeit- und Sittenspiegel großes
Lob. Auch die übrigen Gedichte Butlers
sind satirischen
Charakters.
Karl II. las seine Werke mit lebhaftem
Interesse und ließ ihm die
Summe von 300
Pfund auszahlen. Aber weder dieses
Geschenk noch seine Verheiratung mit einer reichen
Witwe, deren
Vermögen durch unglückliche
Spekulationen verloren
ging, schützten den Dichter vor drückender
Not. Er starb in
Armut 1680 in
London;
[* 12] 40 Jahre später ward ihm ein Denkmal in der
Westminsterabtei errichtet. Eine authentische
Ausgabe seiner sämtlichen Werke veröffentlichte Thyer unter dem
Titel: »Genuine
remains in prose and verse« (Lond. 1759, 2 Bde.);
die »Poetical works« allein wurden öfter, zuletzt von Bell (Oxf. 1855, 3 Bde.) und Clarke (1878, 2 Bde.), herausgegeben.
Vgl. S.
Johnson, Lives of the poets, Bd. 1, und
Boxberger,
Butlers
Hudibras (Leipz. 1876).
3)
James Butler
,
Herzog von
Ormonde, s.
Ormonde.
4) Benjamin Franklin, amerikan. General, geb. zu Deerfield in New Hampshire, studierte erst Theologie, dann Jura, praktizierte seit 1841 als Advokat zu Lowell in Massachusetts und war wiederholt Mitglied der Legislatur dieses Staats. Beim Ausbruch des Sezessionskriegs trat er in die Unionsarmee und eroberte im August 1861 das Fort Hatteras. Im Mai 1862 unternahm er mit dem Admiral Farragut die Expedition gegen New Orleans, nach dessen Einnahme er daselbst die Stelle eines Gouverneurs bis Ende 1862 bekleidete.
Mit der größten Entschiedenheit und Strenge ging er gegen die zahlreich dort vorhandenen Sezessionisten zu Werke und zog sich dadurch die Feindschaft der Sklavenhalter in hohem Grad zu. 1864 wurde er nach Fort Monroe in Ostvirginia geschickt, wo er schon früher kurze Zeit kommandiert hatte. Dort nahm er im Mai 1864 am Einfluß des Appomattox in den James River Stellung und bot damit Grant eine vorteilhafte Basis für seine Unternehmungen gegen Richmond. Nach der mißglückten Expedition gegen Wilmington (22.-26. Dez. 1864) wurde er im Januar 1865 seines Kommandos enthoben.
Nach der Unterwerfung des Südens gehörte er als Mitglied des Kongresses zu den Verteidigern der strengsten Maßregeln gegen die Sezessionisten und nahm unter Grants Präsidentschaft an dem System der Korruption eifrigen Anteil. 1877 stellte er sich an die Spitze einer Bewegung für Beibehaltung des Papiergeldes (Greenbackler), welche indes nur geringen Anklang fand, und bewarb sich wiederholt vergeblich um die Präsidentschaft.