Bussy
-Rabutin
(spr. büssi rabütäng), Roger, Graf von, franz. General und Schriftsteller, geb. zu Epiry (Depart. Nièvre), Vetter der Frau von Sevigné, diente seit seinem 12. Jahre im Regiment seines Vaters und stieg rasch bis zum Generallieutenant empor, verfeindete sich mit dem Marschall Turenne und mußte die Armee verlassen. Er ging nun an den Hof, [* 3] wo ihm ein Spottgedicht auf die Liebschaft Ludwigs XIV. mit der La Vallière die königl. Ungnade zuzog, sodaß er, vorgeblich wegen seiner «Histoire amoureuse des Gaules» (zuerst gedruckt in Lüttich [* 4] 1665 u. ö.; neue Ausg., 4 Bde., Par. 1876, mit Einleitung und Anmerkungen von Boiteau),
ein Jahr lang in die
Bastille gesetzt, sodann
auf seine
Güter verbannt wurde und erst nach 16 Jahren wieder in Versailles
[* 5] erscheinen durfte. Später kehrte Bussy
-Rabutin
nach
Burgund zurück. Hier schrieb er seine «Mémoires» (2 Bde.,
1696; neu hg. von Lalanne 1857) und «Lettres» (7 Bde.,
Par. 1697
u. 1709; gute Ausg. von Lalanne, 5 Bde.,
1858-59). Er starb zu
Autun.