Buschmann
(engl. Bushman), eine in den austral.
Kolonien übliche Bezeichnung für einen im Busch, d. h. in dem nicht von Ackerbauern, sondern nur von Viehzüchtern bewohnten Teil des Landes, Lebenden.
Buschmann
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Buschmann
(engl. Bushman), eine in den austral.
Kolonien übliche Bezeichnung für einen im Busch, d. h. in dem nicht von Ackerbauern, sondern nur von Viehzüchtern bewohnten Teil des Landes, Lebenden.
Buschmann,
Karl Eduard, namhafter Linguist, besonders als Mitarbeiter der Brüder Humboldt bekannt, geb. zu Magdeburg, [* 2] studierte seit 1823 in Berlin, [* 3] später in Göttingen [* 4] klassische und orientalische Philologie und neuere Sprachen und ging 1827 als Erzieher auf ein Jahr nach Mexiko, [* 5] das er nach verschiedenen Richtungen hin durchstreifte. Nach seiner Rückkehr trat er durch Bopps Vermittelung in nähere Beziehungen zu W. v. Humboldt, der ihn 1832 an die königliche Bibliothek in Berlin brachte, an der er 1835 Kustos, 1853 Bibliothekar wurde; 1851 ward er zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften gewählt. Auf seine Anfangsarbeiten über das französische Verbum (2. Aufl., Berl. 1833) und die englische Aussprache (das. 1832) folgten seine durch W. v. Humboldts Untersuchungen angeregten, teilweise der Redaktion und Fortführung derselben gewidmeten ausgezeichneten Werke über den malaiisch-polynesischen Sprachstamm, [* 6] dann über die Sprachen Nord- und Mittelamerikas.
Hierher gehören einerseits seine
Ausgabe des bekannten, durch den
Tod des Verfassers unterbrochenen Werkes von W. v.
Humboldt:
Ȇber die Kawisprache auf der
Insel
Java« (Berl. 1836-40, 3 Bde.),
dessen dritter Teil, eine vergleichende
Grammatik der malaiisch-polynesischen
Sprachen, von Buschmann
allein, teilweise auf
Grund von
Humboldts
Nachlaß, zum größern Teil aber nach eignen Forschungen, bearbeitet ist, und der
»Apercu de la langue des
iles
Marquises et la langue tartienne« (das. 1843),
anderseits die Schriften: »Über die aztekischen Ortsnamen« (das. 1853);
»Die Spuren der aztekischen Sprache [* 7] im nördlichen Mexiko« (das. 1859, 2 Bde.),
mit einem Überblick über fast alle Indianersprachen;
»Der athapaskische Sprachstamm« (das. 1856);
»Das Apache und der athapaskische Sprachstamm« (das. 1860-63, 3 Tle.);
»Die Verwandtschaftsverhältnisse der athapaskischen Sprachen« (das. 1863);
»Grammatik der sonorischen Sprachen« (das. 1864-69) u. a.;
außerdem die linguistische Abhandlung »Über den Naturlaut« (das. 1853).
Nach dem
Tod W. v.
Humboldts kam Buschmann
zu Alex. v.
Humboldt in ein ähnliches
Verhältnis wie zu seinem
Bruder und unterstützte ihn von 1839 an in allen seinen
Arbeiten. Der ganze
»Kosmos« sowie der erste
Band
[* 8] der
»Kleinern
Schriften«
wurden von Buschmann
nach
Humboldts
Entwurf geschrieben und der
Druck von beiden besorgt. Nach dem
Tode desselben
beendigte Buschmann
, dem Auftrag des
Autors gemäß, das berühmte Werk durch ein großartiges, kunstvolles
Register. Buschmann
starb in
Berlin.