Bursian,
Konrad, namhafter Philolog und Altertumsforscher, geb. 14. Nov. 1830 zu Mutzschen in Sachsen, studierte 1847-51 zu Leipzig unter Haupt und O. Jahn, dann bis 1852 in Berlin und machte 1852-55 eine wissenschaftliche Reise nach Belgien, Frankreich, Italien und Griechenland, wo er sich vom Oktober 1853 bis Juni 1855 aufhielt. 1856 habilitierte er sich in Leipzig, wurde 1858 außerordentlicher Professor daselbst, 1861 außerordentlicher Professor der Philologie und Archäologie in Tübingen, 1864 ordentlicher Professor in Zürich, 1869 in Jena und siedelte 1874 als solcher nach München über, wo er 21. Sept. 1883 starb. Bursian war ordentliches Mitglied der königlich bayrischen Akademie der Wissenschaften, der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften und des Archäologischen Instituts in Rom. Seine Hauptwerke sind die treffliche »Geographie von Griechenland« (Leipz. 1862-72, 2 Bde.) und die »Geschichte der klassischen Philologie in Deutschland« (Münch. 1883, 2 Bde.). Außerdem gab er des Firmicus Maternus »De errore profanarum reljgionum« (Leipz. 1856) und den Rhetor Seneca (das. 1857) heraus. Von seinen zahlreichen Abhandlungen in Sammelwerken, Zeitschriften und Programmen heben wir hervor: »Griechische Kunst« (in Ersch und Grubers
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»Allgemeiner Encyklopädie«, Sekt. 1, Bd. 82, Leipz. 1864); »Aventicum Helvetiorum« (Zürich 1867-1870); »Über den religiösen Charakter des griechischen Mythus« (Münch. 1875); »Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Ausgrabungen in Dacien« (das. 1878); »Der Rhetor Menandros und seine Schriften« (das. 1882). Seit 1874 gab er einen »Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft« (Berlin), seit 1879 damit in Verbindung auch ein »Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde« heraus. Vgl. Richter, Nekrolog für K. Bursian (Berl. 1884).