Bursian
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Konr., Philolog, geb. zu Mutzschen im Königreich Sachsen, [* 2] studierte 1847 ¶
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-51 in Leipzig [* 4] und Berlin [* 5] Philologie. Nach einem längern Aufenthalt in Griechenland [* 6] habilitierte er sich 1856 an der Universität zu Leipzig, wurde nach 2 Jahren zum außerord. Professor ernannt, 1861 als Professor der klassischen Philologie und Archäologie nach Tübingen, [* 7] 1864 nach Zürich [* 8] und 1869 nach Jena [* 9] berufen; seit 1874 wirkte er an der Universität München, [* 10] wo er starb. Von B.s wissenschaftlichen Arbeiten sind besonders hervorzuheben die kritischen Ausgaben der Schrift «De errore profanarum religionum» des Julius Firmicus Maternus (Lpz. 1856) und des Rhetors Seneca (ebd. 1857) und eine vortreffliche «Geographie von Griechenland» (2 Bde., ebd. 1862-72). In den «Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft zu Zürich" (Bd. 16) hat er eine Arbeit über die Altertümer von Avenches «Aventicum Helvetiorum» (Zür. 1867-70) veröffentlicht. Für die «Allgemeine Encyklopädie» von Ersch und Gruber lieferte er u. a. den Artikel «Griech. Kunst» (Sekt. 1, Bd. 82, Lpz. 1864). Seit 1873 erschien unter B.s Redaktion ein «Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft» (Berlin),
woran sich seit 1879 das «Biographische Jahrbuch» reihte; die Schlußarbeit seines Lebens war die «Geschichte der klassischen Philologie in Deutschland» [* 11] (Münch. 1883). -
Vgl. R. Richter im «Biogr. Jahrbuch für Altertumskunde», 6. Jahrg. (Berl. 1884).