KarlPeter, Landschaftsmaler, geb. 1824 zu
Frankfurt
[* 3] a. M., studierte
Rechtswissenschaft, ward 1847
Doktor, ging 1848 nach
Italien
[* 4] und
Sizilien
[* 5] und ließ sich 1849 als
Advokat in seiner Vaterstadt nieder.
Bald darauf bereiste er
Algier und
Spanien
[* 6] und
ging 1850 nach
Paris,
[* 7] wo er zehn Jahre blieb und sich der
Landschaftsmalerei widmete. Burnitz ist ganz französisch
in seiner Auffassung; er gebietet über einen stimmungsvollen grauen
Ton, der freilich auch leicht matt und eintönig wird,
und versteht namentlich die
Fernen zu beherrschen und einen bedeckten
Himmel
[* 8] sich darüber ausdehnen zu lassen.
Staffage fehlt
fast gänzlich bei ihm, was neben der trübwolkigen
Stimmung seinen Bildern leicht einen melancholischen
Charakter gibt. Er hat auch Waldpartien gemalt, doch sind seine Flußufer, weit ausgedehnten
Felder etc. vorzüglicher, indem
es dem
Künstler zu sehr an scharfer
Zeichnung der
Bäume gebricht. Er lebt seit 1860 in
Frankfurt a. M.
Landschaftsmaler, geb. 1824 zu Frankfurt a. M., studierte Jura,
wurde 1847 in Heidelberg zum Doktor promoviert, bereiste im folgenden Jahr Italien und Sicilien und ließ sich 1849 als Advokat
in Frankfurt nieder. Als er aber 1850 auch Algerien und Spanien bereiste und nach Paris kam, wurde er dort von der Malerei
so angezogen, daß er, seiner künstlerischen Neigung folgend, sich ganz der Landschaftsmalerei widmete und zehn Jahre in
Paris blieb. Seine künstlerische Auffassung ist daher ganz französisch, sein Ton stimmungsvoll mit melancholischem Charakter.
Flußufer und weit hingestreckte Ebenen gelingen ihm besser als waldige Gegenden, weil es seinen Bäumen an scharfer Zeichnung
fehlt. Zu seinen gelungenen Bildern gehören: Waldpartie an der Nidda (1860, Städelsches Institut) und der Starnberger See
(1871). Auf der Münchener Ausstellung 1879 hatte er drei gelungene Landschaften. Seit 1860 hat
er seinen Wohnsitz in seiner Vaterstadt.
2) Rudolf Heinrich, Architekt, geb. zu Frankfurt a. M., machte
dort seine ersten künstlerischen Studien, ging dann in das Atelier von Stüler in Berlin und das von
Hübsch in Karlsruhe. Unter der Leitung des letztern war er beim Bau des dortigen, 1853 vollendeten neuen Theaters (moderner
Renaissancestil) beschäftigt. 1853-55 machte er Studienreisen in Italien und kehrte dann in seine Vaterstadt zurück,
wo er den Umbau des Stadttheaters vornahm, die Verkaufshallen, die Petersschule und 1859-60 den Saalbau und das Haus der
Polytechnischen Gesellschaft errichtete. In den folgenden Jahren beschäftigte ihn der Bau mehrerer Villen und 1871-73 der
des Schlosses Seerhausen bei Riesa. Sein bedeutendstes Werk ist die von ihm und O. Sommer nach einer Bauzeit
von fünf Jahren eingeweihte neue Börse zu Frankfurt, ein großartiger Monumentalbau von ebenso imposantem, harmonischem
Äußern wie praktischer Einrichtung des Innern.